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18.01.2015 | (rsn) - Adelaide bleibt ein gutes Pflaster für die deutschen Sprinter. Nachdem André Greipel (Lotto Soudal) 2012 und 2013 jeweils das Auftakt-Kriterium zur Tour Down Under für sich entschieden hatte, machte es Marcel Kittel (Giant-Alpecin) am Sonntag seinem Landsmann nach und feierte bei der sogenannten People’s Choice Classic, die nicht zur Gesamtwertung zählt, seinen zweiten Sieg in Folge.
Der 26 Jahre alte Erfurter ließ am Sonntag nach 51 Kilometern (30 x 1,7km) auf dem Rundkurs durch die Metropole des Bundesstaates South Australia in einem wilden Sprint dem Spanier Juan José Lobato (Movistar) und dem Niederländer Wouter Wippert (Drapac) keine Chance und wiederholte damit seinen Erfolg aus dem vergangenen Jahr.
„Ich bin sehr glücklich und stolz. Vor dem ersten Rennen des Jahres bin ich immer nervös und ich will es auch immer gewinnen“, sagte Kittel in einer ersten Stellungnahme den Veranstaltern der Rundfahrt. Auch wenn er seiner Favoritenrolle souverän gerecht wurde, betonte der achtmalige Tour-Etappengewinner die Schwere der Aufgabe. „Es ist eigentlich fast unmöglich, ein so kurzes Rennen zu kontrollieren, aber meine Teamkollegen haben einen tollen Job gemacht. In dem Chaos habe ich einen guten ‚Lead Out‘ bekommen“, “, lobte der Sieger seine Helfer.
Die Überraschung des Tages war zweifelsohne Wippert mit seinem dritten Platz. Der Niederländer erkannte zwar Kittels Überlegenheit neidlos an – „Ich bin nicht der erste, der einen Sprint gegen ihn verliert“ -, kündigte aber selbstbewusst an, den aktuell wohl besten Sprinter der Welt in den kommenden Tagen schlagen zu wollen. „Ich hoffe, dass ich am Ende der Woche sagen kann, ich habe eine Etappe gegen ihn gewonnen. Heute waren wir auf dem Podium, der nächste Schritt ist jetzt ein Etappensieg“, sagte der 24-jährige Wippert, der seit der vergangenen Saison für den australischen Zweitdivisionär Drapac fährt und bereits acht Etappensiege feiern konnte.
Ernüchternd verlief dagegen der Auftakt für die Gastgeber, deren bester Chris Sutton (Sky) auf Rang vier landete, unmittelbar gefolgt vom neuen Australischen Meister (IAM), der vor dem Rennen Kittels aussichtsreichster Herausforderer schien. Der in Freiburg lebende Haussler war im Finale für einen Moment eingebaut, musste kurz abstoppen und dann wieder antreten. Mehr als Rang fünf war deshalb nicht drin. „Das ist der Sprint“, nahm der 30-Jährige das Ergebnis gelassen hin und richtete seine Hoffnungen bereits auf die kommenden Etappen: „Für mich ist das heute ein gutes Zeichen, weil die Jungs einen tollen Job gemacht haben.“
Ehe die nach Angaben der Veranstalter knapp 100.000 Zuschauer entlang der Strecke Kittels Sieg bejubelten, hatte sich ein erwartet hektisches Rennen entwickelt. Zahlreiche Attacken erfolgten vom Start weg, ehe Mathew Hayman (Orica-GreenEdge), Peter Kennaugh (Sky), Calvin Watson (Trek) und Dario Cataldo (Astana) sich einen Vorsprung von einer rund halben Minute erarbeiten konnten.
Mehr ließen die von Giant-Alpecin angeführten Sprinterteams allerdings nicht zu und erhöhten früh das Tempo, so dass bereits acht Runden vor Schluss das Feld die Ausreißer wieder gestellt hatte. Danach scheiterten alle Versuche unter anderem von Sky, Tinkoff-Saxo, IAM, Lampre-Merida und Lotto Soudal, ihre Sprintzüge zu etablieren. Bei Höchstgeschwindigkeiten von rund 70 km/h waren die Sprinter im Finale mehr oder weniger auf sich allein gestellt.
Kittel, dessen Hinterrad in dem Moment der begehrteste Platz im Peloton war, kam auch mit dieser Herausforderung am besten klar, zog seinen Sprint mühelos von der Spitze weg durch und konnte schon frühzeitig jubeln, während sich Lobato und Wippert einen packenden Kampf um Platz zwei lieferten, den der Movistar-Mann schließlich nach Fotoentscheid für sich entschied.
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