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22.01.2015 | (rsn) – Die Gesamtwertung der 17. Tour Down Under bleibt weiter fest in australischer Hand. Auf der 3. Etappe musste Auftaktsieger Jack Bobridge (UniSa) zwar sein Führungstrikot nach zwei Tagen wieder ausziehen. Doch der 25-jährige Australier konnte es an seinen Landsmann Rohan Dennis (BMC) überreichen, der sich nach 143 Kilometern von Norwood nach Paracombe nicht nur den Tagessieg sicherte, sondern sich auch die Spitze der Gesamtwertung setzte.
Der 24-Jährige hatte als erster der Klassementfahrer die Initiative ergriffen – und zwar genau in dem Moment, als das jagende Feld die 1km-Marke erreichte, bei der es den kurzen, aber steilen Schlussanstieg hinauf ging. Dennis riss schnelle eine Lücke zwischen sich und die Konkurrenz und hielt einen kleinen Vorsprung von drei Sekunden, mit dem er die Ziellinie überquerte – gefolgt von seinem Landsmann und Teamkollegen Cadel Evans, der vor dem zeitgleichen Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) Dritter wurde.
Weitere zwei Sekunden dahinter folgte eine sechsköpfige Gruppe mit dem Franzosen Maxime Bouet (Etixx - Quick-Step), der Rang vier belegte vor den Australiern Michael Rogers (Tinkoff-Saxo), Richie Porte (Sky) und Jack Haig (UNiSA), dem Spanier Rubén Fernandez (Movistar) und dem Italiener Domenico Pozzovivo (Ag2R). Dumoulins Teamkollege Simon Geschke kam mit 13 Sekunden Rückstand als Zehnter ins Ziel und war damit erneut bester deutscher Profi.
„Ehrlich gesagt hätte ich nicht damit gerechnet, hier zu gewinnen“, sagte Dennis, der sich nach seinem Coup übrigens nicht als alleinigen Kapitän bei BMC sieht. „Ich habe das ockerfarbene Trikot, aber sowohl Cadel als auch ich bleiben die beschützten Fahrer“, kündigte er an. „Schließlich kommt noch Willunga (5. Etappe).“
Tatsächlich geht es auch in diesem Jahr im Gesamtklassement der Tour Down Under nur um Sekunden. Der 37 Jahre alte Evans, der im Februar seine Karriere als Profi beenden wird, hat als Zweiter nur sieben Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen Dennis. Und auch der Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) liegt auf Rang drei noch in Schlagdistanz – neun Sekunden sind schnell aufzuholen.
„Wir wollen jetzt die Positionen verteidigen, die wir haben. Das wird nicht einfach, denn es kommen ja noch einige Etappen“, sagte Evans, der zufrieden damit war, wie der BMC-Plan aufging, zumal er selbst noch Chancen hat, zum Abschluss seiner langen Karriere seine Heimat-Rundfahrt zu gewinnen. Seine persönlichen Ambitionen wollte Evans nach der Etappe aber gar nicht in den Vordergrund stellen. „Wir wollten Rohan und Peter (Stetina) die Chancen auf Attacken einräumen, wo immer es ihnen möglich war. Das hat alles gut für uns geklappt und ich bin mir sicher, dass Rohan heute ziemlich glücklich ist.“
Dennis war der Erste an der einzigen Bergwertung des Tages (1, Kat.), die rund 400 Meter vor dem Ziel abgenommen wurde, gefolgt vom Italiener Domenico Pozzovivo (Ag2R La Mondiale) und Evans. Damit übernahm er auch das Bergtrikot vom Belgier Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und wurde zudem als bester Jungprofi ausgezeichnet. Evans als neuer Spitzenreiter in der Punktewertung und BMC als Nummer eins der Teamwertung dominierten die Überlegenheit von Dennis‘ Mannschaft, die nach dem Ausfall des jungen Australiers Campbell Flakemore nur noch zu Sechst unterwegs ist.
Ehe es am kurzen, aber steilen Schlussanstieg zum Showdown der Favoriten kam, musste das Feld auf der weitgehend flachen Etappe bei heißem und windigen Wetter vier Ausreißer jagen, die schon früh im Rennen davongezogen war. Initiiert wurde die Gruppe vom Australier Will Clarke (Drapac), dem sich sein Landsmann Calvin Watson (Trek), der junge Däne Lasse Norman Hansen (Cannondale-Garmin) und der Franzose Axel Domont (Ag2R) anschlossen.
Das Quartett konnte sich allerdings über keinen allzu großen Vorsprung, mehr als drei Minuten gestand ihm das aufmerksame Feld nicht zu. Als erster stellte Domont rund 25 Kilometer vor dem Ziel seine Bemühungen ein, kurz darauf nahmen auch Hansen und Watson die Beine hoch.
Clarke, der zuvor die Zwischensprints für sich entschieden hatte, wehrte sich noch einige Kilometer gegen das Unvermeidliche, eher auch er auf den letzten zehn Kilometern vom Feld geschluckt wurde. „Zum Ende hin wurden die beiden anderen Jungs müde, also hab ich’s allein versucht, aber ich hatte keinerlei Illusionen“, war sich der letzte der vier Ausreißer über die Vergeblichkeit seiner Bemühungen bewusst.
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