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24.01.2015 | rsn) - Rohan Dennis (BMC) hat beste Chancen auf den Gesamtsieg bei der Tour Down Under. Doch auf der Königsetappe der Rundfahrt musste der Australier nicht nur aufgrund der Hitze mächtig schwitzen, sondern vor allem wegen der Leistung seines Landsmanns Richie Porte (Team Sky), der sich nach 151,5 Kilometern von McLaren Vale zur Bergankunft am Willunga Hill nicht nur den Tagessieg sicherte, sondern um ein Haar auch Dennis das ockerfarbene Führungstrikot abgenommen hatte.
Ganze zwei Sekunden seines Vorsprungs – der vor dieser 5. Etappe immerhin 15 Sekunden betragen hatte - verteidigte der 24-Jährige auf den Australischen Zeitfahrmeister, der nach zwei unwiderstehlichen Attacken im Schlussanstieg neun Sekunden vor dem verzweifelt kämpfenden Dennis das Ziel erreichte, seinen zweiten Willunga-Sieg nach 2014 allerdings mit einem weinenden und einem lachenden Auge kommentierte.
„Ich kenne diesen Anstieg sehr, sehr gut, besser als das Finale in Paracombe. Ich bin nur enttäuscht, dass ich das Trikot so knapp verpasst habe“, sagte der 29 Jahre alte Porte, der sich im Gesamtklassement vom fünften auf den zweiten Platz verbesserte und angesichts des knappen Rückstands auf der morgigen letzten Etappe in Adelaide versuchen wird, über Zeitgutschriften bei den Zwischensprints doch noch an Dennis vorbeizuziehen.
„Das Rennen ist noch nicht vorbei“, richtete der Tasmanier dann auch seine Kampfansage an den Spitzenreiter. „Es wird schwer werden, aber ich habe die Tour noch nicht verloren. Ich bin jetzt Zweiter und sehr zufrieden damit, wie es heute lief. Das Team war fantastisch und es ist schön, so in die Saison zu starten“, so Porte über seinen bereits zweiten Siegs im Radsportjahr 2015. Das ist jetzt bereits einer mehr als in der ganzen letzten Saison, als bei dem Rundfahrtspezialisten nicht viel zusammengelaufen war.
Dennis, dessen Taktik es war, „einfach nur vorne zu bleiben und (den Konkurrenten) zu folgen“, konnte zwar Portes letzte Attacke nicht mehr parieren, hatte aber das Glück, das der Sky-Kapitän nicht etwas früher in die Offensive gegangen war. „Im Nachhinein war es wohl ein bisschen zu spät, denn er hatte heute wirklich bessere Beine als ich“, erklärte der alte und neue Gesamtführende, der als Etappenzweiter jeweils sieben Sekunden Vorsprung auf den starken Spanier Ruben Fernandez (Movistar) und seinen Landsmann und Teamkollegen Cadel Evans sowie den Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) hatte.
Bester deutscher Fahrer war dessen Teamkollege Simon Geschke, der aber einen schlechten Tag erwischt hatte und schon bei der ersten von zwei Willunga-Überquerungen dem Tempo der Besten nicht mehr folgen konnte und mit 2:16 Minuten Rückstand auf Porte nur Platz 25 belegte.
Der Gesamtsieg entscheidet sich am Sonntag zwischen Dennis und Porte, denn der drittplatzierte Evans hat bereits 20 Sekunden Rückstand und wird zudem eigene Ambitionen hinten anstellen, um Dennis bei der Verteidigung des ockerfarbenen Trikots zu unterstützen. Dumoulin (+0:22) büßte einen Rang ein und ist nun Vierter, gefolgt von Fernandez (+0:24) und dem Italiener Domenico Pozzovivo (Ag2R/+0:31).
Seine Führung in der Punktewertung behauptete der Südafrikaner Daryl Impey (Orica-GreenEdge), als Gewinner des Bergtrikots steht Jack Bobridge (UniSA) fest, sofern der Australier morgen ins Ziel kommt. Dennis trägt weiter das Trikot des besten Jungprofis, Movistar führt die Teamwertung an.
Der 25 Jahre alte Bobridge hatte die aus ihm, dem Neuseeländer Greg Henderson (Lotto-Soudal) und seinem Landsmann John Kerby (Drapac) bestehende Gruppe des Tages initiiert, die vom Feld, in dem BMC die Verantwortung übernommen hatte, mehr als vier Minuten an Vorsprung zugestanden bekam.
Als es das erste Mal über den Old Willunga Hill ging, hatte der Träger des Bergtrikots keine Mühe, sich die maximale Punktzahl (16) zu sichern – mehr war aber nicht drin für Bobridge, der ebenso wie Henderson bald darauf von den Verfolgern gestellt wurden. Kerby hatte schon vor dem Anstieg die Segel streichen müssen.
Nach einer durch die Tempoarbeit von Astana provozierten kurzzeitigen Teilung des Feldes hatte Team Sky noch vor dem Fuß des Schlussanstiegs alles wieder zusammengebracht. Doch das Feld - oder das, was noch von ihm übrig war - flog schnell wieder auseinander, so dass nicht mehr als 25 Fahrer die neue Spitze bildeten.
Zunächst sorgte Orica-GreenEdge für Tempo, ehe Porte auf dem Schlusskilometer mit einer ersten Attacke bis auf Dennis und Dumoulin alle Konkurrenten abschüttelte. Seiner nächsten Tempobeschleunigung konnte der Niederländische Zeitfahrmeister nicht mehr folgen. Und schließlich verlor auch Dennis den Kontakt – rettete sein Führungstrikot dann aber doch ganz knapp vor Porte, dem an diesem Tag stärksten Fahrer.
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