Radsport News-Prognosen zur Saison 2015

Sagan gewinnt ein Monument, Kwiatkowski siegt im Regenbogen

Foto zu dem Text "Sagan gewinnt ein Monument, Kwiatkowski siegt im Regenbogen"
Peter Sagan (Cannondale) bei der 101. Tour de France | Foto: Cor Vos

06.01.2015  |  (rsn) – Für Fahrer und Teams ist der Start in eine neue Saison auch immer eine Fahrt ins Ungewisse. Radsport News gibt in einer mehrteiligen Serie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Radsportjahr 2015.


Gibt es bei der Bayern-Rundfahrt erstmals seit 2009 wieder einen deutschen Gesamtsieger?
Da die teilnehmenden Teams noch nicht feststehen, fällt eine schwere Prognose nicht leicht. Den Deutschen wird es auf jeden Fall entgegenkommen, dass in diesem Jahr keine Bergankunft im Programm stehen wird. Sollte Tony Martin (Etixx-QuickStep) aufgrund des früheren Termins an der Bayern-Rundfahrt teilnehmen können, ist er sicherlich der Top-Favorit - schließlich gibt es in Haßfurt am vorletzten Tag ein 26 Kilometer langes Einzelzeitfahren. Aber auch Dominik Nerz (Bora Argon 18), Nikias Arndt (Giant-Alpecin), Silvio Herklotz (Team Stölting), Michel Koch (Rad Net Rose) sowie die beiden früheren Gesamtsieger Linus Gerdemann (Cult Energy/2009) und Stefan Schumacher (CCC Sprandi/2007) können sich Chancen ausrechnen.

Welcher Neo-Profi wird 2015 groß rauskommen?
Auch wenn seine drei Siege jüngst bei der Kriteriumsserie Mitchalton Bay Cycling Classic noch kein echter Gradmesser waren, so deutet doch einiges darauf hin, dass der Australier Caleb Ewan (Orica GreenEdge) gleich in seiner ersten Profisaison durchstarten wird. Der 20-jährige Sprinter, der auch gut klettern kann, gehörte schon zu den Besten in der Klasse U23, was er im vergangenen Jahr mit Rang zwei im WM-Straßenrennen der Espoirs und einem Etappensieg bei der Tour de l`Avenir unter Beweis stellte. Im Aufgebot von Orica-GreenEdge findet man zwar mehr als eine Handvoll starker Sprinter, doch Ewan besitzt die Klasse, sich schon als Neo-Profi gegen die Kollegen zu behaupten.

Welches deutsche Continental-Team wird 2015 das Stärkste sein?
Nach dem verpassten Aufstieg in die zweite Liga gab es beim Team Stölting einige personelle Veränderungen. Während Sprinter Phil Bauhaus (zu Bora-Argon 18) und U23-Meister Max Walscheid (zu Kuota) die Mannschaft verließen, konnten mit Silvio Herklotz und Nils Politt aber zwei andere Leistungsträger gehalten werden. Zudem verstärkte Manager Jochen Hahn das Aufgebot mit den hoch talentierten Junioren Lennard Kämna, Sven Reutter und Manuel Porzner, so dass die Mannschaft auch in der kommenden Saison das am besten aufgestellte deutsche Continental-Team sein dürfte. Deutlich verstärkt präsentiert sich auch das Team Kuota. Teamchef Florian Monreal verpflichtete mit Christopher Hatz und Walscheid gleich zwei starke Kapitäne, wodurch sich Kuota als schärfster Stölting-Konkurrent etablieren dürfte.

Kann Peter Sagan erstmals in seiner Karriere eines der fünf Radsport-Monumente gewinnen?
Mit seinem Wechsel von Cannondale zu Tinkoff-Saxo verbindet der Slowake die Absicht, in seinem sechsten Jahr als Profi endlich eines der der fünf größten Eintagesrennen zu gewinnen. Der 24 Jahre alte Sagan hat schon viele große Siege feiern können – so etwa bei Gent-Wevelgem 2013 oder beim E3 Preis 2014 – doch das reicht dem Alleskönner nicht. Unter der Leitung von Manager Bjarne Riis will Sagan endlich auch bei einem Radsport-Monument triumphieren. Die Chancen dazu stehen gut, denn im Frühjahr erhält Sagan von seinem neuen Team alles an Unterstützung, was nur möglich ist. Im Aufgebot von Tinkoff-Saxo finden sich zahlreiche erfahrene Klassikerspezialisten wie die Italiener Matteo Tossatto oder Daniele Bennati. Dazu kommt der Pole Maciej Bodnar, den Sagan ebenso wie seinen Bruder Juraj von Cannondale „mitgebracht“ hat. Die Voraussetzungen sind also optimal, es liegt nun an Sagan, was draus zu machen.

Trifft auch Michal Kwiatkowski der Fluch des Regenbogentrikots?
Als erster Pole wurde Kwiatkowski im September 2014 in Ponferrada Straßenweltmeister. Dabei zeigte der erst 24-Jährige Nervenstärke und taktisches Geschick – Eigenschaften, die Kwiatkowski auch schon bei anderen Rennen den Erfolg bescherten. Deshalb wird der Weltmeister sich in der anstehenden Saison keinen Kopf darüber zerbrechen, ob er dem „Fluch des Regenbogentrikots“ wird entrinnen können. Zudem kann er auf ein intaktes Team und ein bekanntes Umfeld bauen. Deshalb wird Kwiatkowksi mindestens genauso viele Siege wie in der vergangenen Saison einfahren – da waren es acht.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

27.01.2025Kopecky will ihrem Palmares 2025 neue Rennen hinzufügen

(rsn) - Die zweifache Straßen-Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) hat einen umfangreichen Einblick in die Planung ihrer aktuellen Saison gegeben. Wie die Belgierin in einem Interview mi

27.01.2025Nach drei Siegen träumt Welsford von Gelb bei der Tour de France

(rsn) - Träume sind erlaubt! Auch der von Sam Welsford (Red Bull – Bora – hansgrohe) von der Tour de France. "Jedermann träumt davon, eine Etappe zu gewinnen. Für mich ist die Tour etwas, die i

27.01.2025Van der Poel freut sich über van Aerts WM-Teilnahme

(rsn) – In Liévin will Mathieu van der Poel am 2. Februar Radsportgeschichte schreiben und mit seinem siebten Regenbogentrikot mit dem derzeit alleinigen Rekordhalter Erik de Vlaeminck gleichziehen

27.01.2025Deutsches Bahn-Nationalteam auf Mallorca von Auto umgefahren

(rsn) – Das deutsche Ausdauer-Nationalteam der Bahnradsportler ist am Montagmorgen im Trainingslager auf Mallorca in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt worden. Wie die Mallorca Zeitung unter B

27.01.2025De Jong fährt überlegen zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Im letzten und auch schwierigsten Rennen der Mallorca Challenge, der Trofeo Binissalem-Port d´Andratx (1.1) hat sich Thalita de Jong (Human Powered Health) überlegen den Sieg gesichert. Di

27.01.2025Privater Investor vor Einstieg bei Polti – VisitMalta und Aurum?

(rsn) – Wie die Gazzetta dello Sport und der in Italien lebende, britische Radsport-Journalist Stephen Farrand für cyclingnews.com berichten, steht das von den Contador-Brüdern gemeinsam mit Ivan

27.01.2025Kampf um den Klassenerhalt mit punktuellen Verstärkungen

(rsn) - Die Frauen von Uno - X Mobility gehen in ihre vierte WorldTour-Saison. Dabei sind sie ihren männlichen Kollegen weiterhin einen Schritt voraus: Sie starten in der höchsten Liga des Radsport

27.01.2025ASO vergibt Wildcards für Paris-Roubaix der Frauen und Männer

(rsn) – Die Schweizer Teams Q36.5 und Tudor, der französische Rennstall TotalEnergies und erstmals auch die niederländische Mannschaft Unibet – Tietema Rockets dürfen sich über Wildcard-Einlad

27.01.2025Mit Longo Borghini soll es weiter Richtung Weltspitze gehen

(rsn) - Mit dem Transfer von Elisa Longo Borghini hat das UAE Team ADQ endgültig seine Ambitionen unterstrichen, künftig eine ähnliche Dominanz im Peloton einnehmen zu wollen, wie die Männermannsc

26.01.2025Van Aert hat plötzlich doch Lust auf die Weltmeisterschaft

(rsn) – Sechs Crossrennen hatte Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) für diesen Winter auf seiner Agenda stehen, sechs werden es trotz seiner krankheitsbedingten Absage bei seinem Saisonauftakt i

26.01.2025Hirschi feiert Tudor-Debüt nach Maß

(rsn) – Marc Hirschi (Tudor) hat es seiner Landsfrau Marlen Reusser gleich getan und das erste Rennen für seinen neuen Arbeitgeber gewonnen. Der Eidgenosse war bei der Clàssica Comunitat Valencian

26.01.2025Mit punktgenauen Transfers zu noch mehr Erfolgen

(rsn) - Was macht man nach einem grandiosen Jahr? Man will ein noch grandioseres. “Ich bin noch jung, ich habe noch Raum für Verbesserung”, sagte ein selig lächelnder Tadej Pogacar im Trainingsl

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour of Sharjah (2.2, UAE)
  • AlUla Tour (2.1, 000)