Greipel, Degenkolb und Bauhaus

In Baunatal standen drei Sprinter-Generationen auf dem Podium

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Das Podium des DM-Straßenrennens von Baunatal, v.l.: John Degenkolb (Giant-Shimano), André Greipel (Lotto Belisol), Phil Bauhaus (Stölting) | Foto: heldmann-images

30.06.2014  |  (rsn) – Auf dem Podium des Straßenrennens der Deutschen Meisterschaften in Baunatal konnten die Fans am Sonntag drei Sprinter-Generationen feiern. Der knapp 32 Jahre alte André Greipel (Lotto Belisol) sicherte sich vor dem Parkstadion sein zweites Meistertrikot in Folge vor dem sieben Jahre jüngere John Degenkolb (Giant-Shimano) und Phil Bauhaus (Stölting), der am Dienstag in einer Woche 20 Jahre alt wird.

Während Greipel auf dem Zenit seines Könnens steht und Degenkolb sich darauf zu bewegt, hat Bauhaus noch viel Zeit, um sich weiter zu entwickeln. Vom erfahrenen Greipel erhielt der junge Sprinter zumindest schon einmal ein großes Lob. „Phil Bauhaus ist eines der aufstrebenden Talente in Deutschland, und ich denke, das ist ein gutes Podium“, erklärte der alte und neue Deutsche Meister.

Bauhaus selber, der vor zwei Wochen im U23-Rennen hinter seinem Teamkollegen Max Walscheid den zweiten Platz belegt hatte, war sich durchaus bewusst darüber, was er in Baunatal geleistet hatte. „Ich bin sehr stolz, neben zwei der weltbesten Sprinter auf dem Podium zu stehen. In meinem zweiten U23-Jahr das ist ein Top-Ergebnis für mich“, meinte der Bocholter, der mit seinem dritten Platz eine prima erste Saisonhälfte krönte, in der ihm beim dänischen Eintagesrennen Skive-Løbet (1.2) sogar ein Sieg in einem UCI-Rennen gelang.

Während Bauhaus uneingeschränkt glücklich war, konnte Degenkolb seine leichte Enttäuschung über den entgangenen Sieg nicht verhehlen. „Wenn man bei drei Meisterschaften antritt und jeweils auf dem Podium landet und knapp am Sieg vorbei fährt…aber davon geht die Welt nicht unter“, sinnierte der Frankfurter auf der Pressekonferenz.

„20,30 Meter vor der Linie habe ich gesehen, André hält wahnsinnig stark dagegen und ich komme nicht vorbei, da ist man schon enttäuscht. Der Zweite ist im Radsport halt doch der erste Verlierer“, meinte Degenkolb, um dann aber anzufügen: „Unser Team hat die Verantwortung übernommen und auch unsere beiden U23-Fahrer haben einen guten Job gemacht“, lobte der Gent-Wevelgem-Gewinner seine jungen Mannschaftskollegen Maximilian Schachmann und Jan Brockhoff vom Giant-Shimano Development Team.

Gegen Greipel war Degenkolb an diesem Tag allerdings ohne Chance. „Ich bin schon knapper geschlagen worden. Ich bin einen Tick zu früh losgefahren, André hat voll gegengehalten und verdient gewonnen“, sagte er.

Der erfolgreiche Titelverteidiger konnte auch deshalb „glücklich“ sein, weil er im Gegensatz zu Degenkolb und Bauhaus nicht auf große Teamunterstützung bauen konnte, sondern nur seinen bewährten Helfer Marcel Sieberg an seiner Seite wusste. „Das Finale war wieder ziemlich hektisch wie alle Sprints, aber Marcel Sieberg weiß, welches die beste Position im Sprint ist – bis 250 Meter vor dem Ziel hatte ich an seinem Hinterrad eine gute Position“, berichtete Greipel, der sich von Degenkolbs Antritt nicht überraschen ließ.

„John ging ein bisschen früher als ich, wir sind beide einen super Sprint gefahren. John ist einer der besten Eintagesfahrer der Welt, ihn zu besiegen, ist etwas sehr Schönes“, freute sich der Hürther über seinen zwölften Saisonsieg.

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