Zweiter Etappensieg bei Dubai Tour

Kittel nutzt die 50/50-Chance

Foto zu dem Text "Kittel nutzt die 50/50-Chance"
Marcel Kittel (Giant-Shimano) gewinnt die 3. Etappe der Dubai Tour | Foto: Cor Vos

07.02.2014  |  (rsn) – Im fast 40 Fahrer starken ersten Feld, dass nach dem letzten Berg des Tages ins Ziel der 3. Etappe der Dubai Tour jagte, gaben die Kletterspezialisten wie Alejandro Valverde (Movistar) oder die Allrounder wie Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) den Ton an. Nichts zu sehen war dagegen von den Sprintern – und auch Marcel Kittel (Giant-Shimano) schien der Anstieg den Zahn gezogen zu haben.

Doch als es zum Zielsprint kam, tauchte der Erfurter auf den letzten Metern wie aus dem Nichts auf und sicherte sich nach 162 Kilometer von Dubai nach Atta seinen zweiten Etappensieg in Folge. Ohne Mühe verwies Kittel dabei den Spanier Juan José Lobato (Movistar) und den Slowaken Peter Sagan (Cannondale) auf die Plätze.

Ziemlich ausgepumpt, aber freudestrahlend schilderte der 25-Jährige im Zielinterview den Reportern das für ihn fast zu schwere Finale. „Es war wirklich hart. Ich hatte gerade so genug Kraft für den Anstieg. Ein Kilometer mehr und ich wäre weg gewesen“, gab Kittel zu. „Ich kannte das Finale und wusste, dass ich eine 50/50-Chance haben würde.“

Die nutzte er mit allem Geschick und noch zur Verfügung stehender Kraft aus und machte mit seinem zweiten Tagessieg sogar drei Plätze im Gesamtklassement gut, in dem er jetzt auf Rang sieben geführt wird, 33 Sekunden hinter dem US-Amerikaner Taylor Phinney (BMC), der als Elfter sein Führungstrikot souverän verteidigte.

„Das Team hat mir geholfen, am Anfang Energie zu sparen“, wusste Kittel noch zu berichten. „Aber am Berg musste jeder für sich selbst kämpfen. Reinardt hat mir trotzdem noch so gut es ging geholfen. Am Ende war es etwas schwierig ohne Leadout-Zug, aber es hat geklappt.“ Es klappte so gut, dass Kittels Teamkollege Reinardt Janse van Rensburg Etappenfünfter wurde.

Aber nicht nur bei Giant-Shimano, auch bei BMC war man mit dem Ausgang der längsten Dubai-Etappe ausgesprochen zufrieden. Phinney zeigte im anspruchsvollen letzten Teil des Rennens mit zwei Bergen keinerlei Schwächen und hielt sich, eskortiert von seinen Teamkollegen, immer im vorderen Teil des Feldes auf. Deshalb galt denen auch das große Lob des 23-Jährigen.

„Heute war eine harte Etappe, die härteste der Rundfahrt. Meine Mannschaft hat einen großartigen Job gemacht und alles kontrolliert. Klaas Lodewyck, Sebastian Lander und Rick Zabel haben den ganzen Tag super gearbeitet“, sagte der BMC-Kapitän. „Ich habe mein Bestes gegeben, um am richtigen Hinterrad zu bleiben. Ich habe mich sehr gut gefühlt. Ich freue mich, dass ich sicher ins Ziel gekommen bin und am Ende des Tages dieses Trikot behalten durfte.“

Am Beginn der Etappe dominierte eine sechsköpfige Ausreißergruppe, bestehend aus Evan Huffman (Astana), Willie Smit (Vini Fantini-Nippo), Ruslan Karimov (RTS-Santic Racing Team), Alexandr Pliuschin (Skydive Dubai Pro Cycling Team), Diogo Nunes (Banco BIC-Carmim) und João Pereira (Banco BIC-Carmim), die aber von BMC immer unter Kontrolle gehalten wurde.

Als es in den anspruchsvollen Streckenteil hinein ging, betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld, in dem sich mittlerweile BMC und Trek die Arbeit teilten, nur noch rund 2:30 Minuten. 34 Kilometer vor dem Ziel waren bis auf Pliuschin alle Ausreißer gestellt, doch der Moldawier erwies sich als harter Brocken.

Der 27-Jährige bildete noch bis 7,5 Kilometer vor dem Ziel die Spitze des Rennens, musste dann aber im letzten Anstieg des Tages kapitulieren. Danach machte zunächst Cannondale das Rennen schwer, bevor Valverde noch vor der letzten Kuppe des Tages eine Attacke von Zeitfahr-Weltmeister Martin konterte, wodurch das Feld in mehrere Teile zerfiel.

Auf den letzten welligen Kilometern griff auch Weltmeister Rui Costa (Lampre-Merida) an, doch der Portugiese wurde rund einen Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen. Im Finale hielten sich Kittel und Sagan lange zurück und nutzten dann späte Lücken, die sich vor ihnen auftaten. Dem Antritt des Thüringers hatte der Cannondale-Kapitän aber wie schon gestern nichts entgegenzusetzen und musste sogar noch Lobato an sich vorbei ziehen lassen.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Phinney führt weiter mit 15 Sekunden Vorsprung auf seinen britischen Teamkollegen Stephen Cummings und 17 auf den Dänen Lasse Norman Hansen (Garmin-Sharp/+0:17). Martin folgt auf Rang vier (+0:23), Cancellara ist Fünfter (+0:26), gefolgt von Sagan (+0:29).

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.02.2014Kittel siegt vor dem höchsten Gebäude der Welt

(rsn) – Marcel Kittel (Giant-Shimano) hat bei der Dubai Tour auch die abschließende 4. Etappe gewonnen und damit seinen dritten Sieg in Folge gefeiert. Der 25 Jahre alte Erfurter entschied am Sam

07.02.2014Kittel jubelt zum zweiten Mal

(rsn) – Marcel Kittel (Giant-Shimano) hat bei der Dubai Tour seinen zweiten Sieg in Folge gefeiert. Der 25 Jahre alte Erfurter setzte sich über 162,3 Kilometer von Dubai nach Atta im Sprint einer n

07.02.2014Sagan: „Das war ein Finale für Kittel"

(rsn) - Peter Sagan (Cannondale) musste sich im Sprint der 2. Etappe der Dubai Tour zwar dem überlegenen Marcel Kittel (Gian-Shimnao) geschlagen geben, war aber sowohl mit seiner Leistung als auch mi

06.02.2014Alonso bastelt in Dubai an seinem Team der Zukunft

Dubai (dpa/rsn) - Fernando Alonso zeigt auch in diesen Tagen seine Verbundenheit zum Radsport. Der Formel-1-Pilot ist derzeit Gast der Dubai Tour und hält sich zum wiederholten Mal in dem Emirat am P

06.02.2014Kittel gewinnt das erste Kräftemessen der Sprint-Asse

(rsn) - Marcel Kittel (Giant-Shimano) hat am Prunkhotel Atlantis die 2. Etappe der Dubai Tour gewonnen. Der Deutsche setzte sich im Massensprint vor Peter Sagan (Cannondale) aus der Slowakei und dem

06.02.2014Martin: „Wir werden voll für Cav fahren“

(rsn) – Über seinen vierten Platz im Auftakt-Zeitfahren der Dubai Tour war Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) zwar enttäuscht. Doch nur wenige Stunden nach dem Zieleinlauf richtete der 28-Jähr

05.02.2014Phinney: Früher Vogel fängt den Wurm

(rsn) – Im Zeitfahren der Straßen-WM 2012 war Taylor Phinney der schärfste Konkurrent von Tony Martin. In Valkenburg fehlten dem damals 22-jährigen US-Amerikaner lediglich sechs Sekunden zur Gold

05.02.2014Tony Martin: „Natürlich bin ich enttäuscht“

Dubai (dpa/rsn) – Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) hat bei seinem Start ins Radsport-Jahr 2014 den erhofften Auftaktsieg recht deutlich verpasst. Der 28-Jährige kam auf de

05.02.2014Phinney gewinnt Auftakt der 1. Dubai Tour

(rsn) – Zum Auftakt der 1. Dubai Tour hat das BMC-Team einen Doppelsieg feiern können. Das Zeitfahren der 1. Etappe über zehn flache Kilometer durch die Hauptstadt Dubai gewann der US-Amerikaner T

05.02.2014Die Weltmeister Rui Da Costa und Tony Martin führen das Feld an

(rsn) - Bei der am Mittwoch beginnenden Premierenaustragung der Dubai-Tour stehen insgesamt 16 Mannschaften am Start, darunter elf aus der WorldTour. Angeführt wird das Feld von Straßen-Weltmeister

04.02.2014Hondo lässt sich bei der Dubai Tour von seiner Form überraschen

(rsn) – Argentinien war für Danilo Hondo und sein Trek-Team eine Reise wert. Bei der Tour de San Luis, seinem Saisoneinstand, konnte der Routinier gleich drei Etappensiege seiner Teamkollegen bejub

04.02.2014Vorentscheidung schon im Auftakt-Zeitfahren?

(rsn) – Mit der Dubai Tour (5. - 8. Februar/2.1) ist die Arabische Halbinsel um ein weiteres Mehretappenrennen reicher. Zeitlich ist das Rennen der Katar- und der Oman-Rundfahrt (beide 2.HC) vorges

Weitere Radsportnachrichten

16.09.2025WM-Zeitfahren und Straßenrennen der Elite ohne Österreicher

(rsn) – Bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda werden sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen der Männer keine österreichischen Teilnehmer dabei sein. "Wir wollen nicht nur mitfahr

16.09.2025Zoidl und Bettendorf auch 2026 bei Hrinkow Advarics

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.09.2025Große Namen, knackige Etappen: Heißer Kampf in Luxemburg

(rsn) – Am Mittwoch fällt der Startschuss für die 85. Ausgabe der Tour de Luxembourg (2.Pro). Neben den früheren Triumphatoren Marc Hirschi (Tudor Pro Cycling Team) und Mattias Skjelmose (Lidl -

16.09.2025Im Fall von Israel-Start kein Vuelta-Finale 2026 auf den Kanaren

(rsn) – Wie bereits im Frühjahr spanische Medien berichteten, soll die Vuelta a Espana 2026 auf den Kanarischen Inseln enden. Demnach seien vier Etappen geplant, wobei auch die beiden legendären A

16.09.2025UCI will in Ruanda Proteste wie bei der Vuelta verhindern

(rsn – Nach den Massenprotesten am letzten Tag der Vuelta a Espana, in deren Folge die 21. Etappe in Madrid nicht ausgetragen werden konnte, hat der Radsportweltverband UCI angekündigt, dass es in

16.09.2025Rottmann jubelt in Rumänien, Storck - Metropol zeigt Kampfgeist

(rsn) - Die deutschen Kontinental-Teams Rembe - rad-net und Storck - Metropol haben bei der anspruchsvollen Turul Romaniei (2.2) eine Woche voller Angriffe, Rückschläge und letztlich großem Jubel e

15.09.2025UCI äußert “völlige Ablehnung und tiefe Besorgnis“ nach Vuelta-Chaos

(rsn) – Lange Zeit war während der Vuelta nichts von der UCI zu hören. Der Weltverband berief sich auf seine politische Neutralität und hielt sich raus, während bei einem der wichtigsten Wettbew

15.09.2025“Das war organisiertes Verbrechen“ - “Sie waren fast wie wilde Tiere“

(rsn) – Die Vuelta Espana 2025 wird als besonders in die Geschichte eingehen. Nicht unbedingt aufgrund der sportlichen Auffälligkeit, wenngleich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unter ande

15.09.2025Cofidis-Profi Robeet mit Schlaganfall ins Krankenhaus

(rsn) - Für Mick van Dijke (Red Bull - Bora - hansgrohe) ist die Saison mutmaßlich beendet. Der Niederländer ist am Samstag in seiner Heimat bei einer Trainingsausfahrt gestürzt und brach sich dab

15.09.2025Vuelta-Chef Guillén spricht von “absolut inakzeptablen“ Verhältnissen

(rsn) – Dass Sport und Politik selten harmonieren, ist keine neue Erkenntnis. In der Dimension der auftretenden Probleme hat die Vuelta a Espana aber zumindest in Radsport-Verhältnissen gemessen ne

15.09.2025Pidcock strahlt neben Vingegaard: Wo geht die Reise hin?

(rsn) – Thomas Pidcock (Q36.5 Pro Cycling Team) hat bei der 80. Ausgabe der Vuelta a España Geschichte geschrieben. Sein dritter Gesamtrang in Spanien bescherte zum zweiten Mal in diesem Jahrtausen

15.09.2025Vingegaard & Co. am Hotelparkplatz auf Kühlboxen geehrt

(rsn) - Die pro-palästinensischen Proteste, die am Sonntag für ein vorzeitiges Ende der Vuelta 2025 sorgten, hatten nicht nur die letzte Etappe auf dem Gewissen, sondern auch die offizielle Siegereh

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine