Auch belgischer Jungprofi Breyne erwischt

Michael Rogers bei Japan-Cup-Sieg positiv auf Clenbuterol

Foto zu dem Text "Michael Rogers bei Japan-Cup-Sieg positiv auf Clenbuterol"
Michael Rogers (Tinkoff-Saxo) | Foto: ROTH

18.12.2013  |  (rsn) – Das dänische Tinkoff-Saxo-Team sorgt auch nach dem Saisonausklang weiter für Schlagzeilen. Knapp zwei Wochen nach der Übernahme durch den russischen Geschäftsmann Oleg Tinkov sieht sich der Rennstall nun allerdings mit einem Dopingfall konfrontiert. Wie der Radsportweltverband UCI am Mittwoch meldete, wurde der Australier Michael Rogers am 20. Oktober bei seinem Sieg beim Japan Cup anhand einer Urinprobe positiv auf Clenbuterol getestet.

Ebenfalls ins Netz der Dopingfahnder ging der erst 21-jährige Belgier Jonathan Breyne (Crelan-Euphony). In seinem Urin wurde am 5. November bei der Tour of Taihu Lake, die er als Gesamtachter abshloss, ebenfalls Clenbuterol nachgewiesent. Beide Fahrer sind nun gesperrt, bis ihre jeweiligen Landesverbände möglicherweise eine andere Entscheidung treffen.

In einer ersten Stellungnahme des Teams Tinkoff-Saxo wurde der Dopingvorwurf von Rogers zurückgewiesen. "Er hat gegenüber dem Team-Management erklärt, dass er die Substanz niemals wissentlich zu sich genommen hat und befürchtet, dass sie durch kontaminierte Nahrung in seinen Körper gelangt sei", heißt es da. Im Anschlusssatz weist das Team darauf hin, dass der Australier in der Woche vor dem Japan Cup in China bei der Peking-Runfaht angetreten war, von wo er direkt nach Japan reiste.

Der 33 Jahre alte Rogers fährt seit Anfang der Saison für das Team von Bjarne Riis, nachdem er Ende 2012 überraschend den Sky-Rennstall verlassen hatte. Angeblich soll sein vorzeitiger Abschied im Zusammenhang mit der von der von allen Fahrern verlangten Anti-Doping-Erklärung erfolgt sein. Der Rundfahrtspezialist wurde im Jahr 2000 bei Quick Step Profi und war von 2006 bis Ende 2010 für T-Mobile und den Nachfolger HTC-Highroad aktiv.

Im Oktober hatte Rogers wie andere Fahrer auch eine Zusammenarbeit mit dem berüchtigten Sportmediziner Michele Ferrari zugegeben, aber erklärt, diese nach seinem Wechsel zum damaligen T-Mobile-Team beendet zu haben. Der dreifache Zeitfahrweltmeister betonte, dass er Ferrari nur wegen Trainingsprogrammen konsultiert hätte.

Das illegal in der Käbermast verwendete Mittel Clenbuterol erlangte durch Alberto Contador fragwürdige Berühmtheit. Dem Teamkollegen von Rogers  wurde wegen eines positiven Tests der Tour-de-France-Sieg aus dem Jahr 2010 aberkannt. Damals fuhr Contador allerdings noch für Astana.

Ebenfalls 2010 war der heutige Tischtennis-Europameister Dimitrij Ovtcharov positiv auf Clenbuterol getestet worden. Der Deutsche erklärte das damals ebenfalls mit einem China-Aufenthalt und dort vermutlich aufgenommener kontaminierter Nahrung. Nur drei Wochen nach der positiven A-Probe sprach der Deutsche Tischtennis Bund Ovtcharov frei.


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