Interview Gerald Ciolek

"Eine große Rundfahrt brauche ich noch nicht"

19.05.2007  |  (Ra) - Gerald Ciolek gilt als das größte deutsche Radsport-Talent. Nach der letzten Saison wechselte der 20-jährige Kölner zu T-Mobile, wo er bisher einen Sieg und mehrere Podiumsplatzierungen einfahren konnte. Am Rande der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt sprach Radsport aktiv mit Ciolek.

Gerald, die ersten Monate beim T-Mobile Team liegen hinter dir. Bis dato stehen ein Saisonsieg und mehrere Podiumsplatzierung für dich zu Buche. Zufrieden?

Ciolek: Hier und da hätte vielleicht ein kleines wenig mehr Glück gut getan und der eine oder andere Platz weiter vorne wäre nicht schlecht gewesen. Im Großen und Ganzen bin ich aber recht zufrieden.

Wie sieht dein Rennplan für die kommenden Wochen aus?

Ciolek: Ich bestreite Ende Mai die Bayern-Rundfahrt. Danach habe ich eine dreiwöchige Rennpause. Bei der Route du Sud steige ich dann wieder ein.

Bis jetzt hast du sehr wenige ProTour- Rennen bestritten. Bist du froh, erst einmal bei den kleineren Rennen eingesetzt zu werden, oder hättest du lieber mehr ProTour Wettbewerbe absolviert?

Ciolek: Die so genannten kleineren Rennen sind für mich noch immer schwer genug und sehr anspruchsvoll. Das hat man ja erst bei der Rheinland-Pfalz Rundfahrt gesehen.

Ärgert es dich, wenn Leute bereits jetzt von dir Siege am Fließband erwarten und es als kleine Enttäuschung ansehen, wenn du beispielsweise bei Massensprints der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt nicht gewinnst?

Ciolek: Bis jetzt hat das noch niemand zu mir gesagt, von daher ist das für mich auch kein Problem. Ich soll befreit auffahren. Teamintern gibt es da keinen Druck.

Was hast du dir für die weitere Saison noch vorgenommen? Hast du ein spezielles Rennen im Blick?

Ciolek: Ich konzentriere mich vor allem auf die Rennen auf deutschem Boden. Die Deutschland-Tour und die Vattenfall-Cyclassics werden meine Höhepunkte sein.

Eigentlich war für dich der Giro d`Italia eingeplant. Wieso hat man dich dann doch nicht nominiert?

Ciolek: Der Giro stand ursprünglich schon in meiner Planung drin. Während der Saison ändert sich diese Einteilung aber öfter - so war es auch hier der Fall. Da der Giro schon in den ersten zehn Tagen sehr schwer ist, hat das Team davon Abstand genommen, mich dort starten zu lassen. So fahre ich stattdessen das "deutsche Programm".

Wirst du eine andere dreiwöchige Rundfahrt in diesem Jahr bestreiten, die Vuelta etwa?

Ciolek: So weit geht die Saisonplanung noch nicht. Ich bin auch erst 20 Jahre alt, eine dreiwöchige Landesrundfahrt brauche ich da noch nicht unbedingt. Deshalb bin ich auch nicht besonders traurig darüber, wenn es nicht klappen sollte.

Ein Wort zu deinem Teamkollegen Mark Cavendish, der bis jetzt schon drei Siege herausgefahren hat. Überrascht er dich?

Ciolek: Starke Sprints habe ich ihm auf jeden Fall zugetraut. Dass er auch bei schwereren Rennen - wie in Dünkirchen gewinnt, das hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht. Über die Leistung von Mark freut sich das ganze Team.

Im Team fahren sehr viele Sprinter. Wann und wie wird festgelegt, für wen jeweils gefahren wird?

Ciolek: Vor dem Rennen wird prinzipiell festgelegt, für wen gefahren werden soll. Allerdings sollen wir auch während der Wettbewerbe miteinander besprechen, wie wir uns fühlen und dann entscheiden. Letztlich klären aber wir Fahrer im Rennen, für wen wir den Sprint anziehen.

Mit Gerald Ciolek sprach Christoph Adamietz

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