Geraardsbergen, Bilzen und Leuven sortieren Klassement

Die Strecke der Renewi Tour: Sprinter und Klassiker-Asse gefragt

Von Felix Mattis

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Die Streckenkarte der Renewi Tour 2025. | Grafik: Veranstalter

17.08.2025  |  (rsn) – Während in Deutschland die Lidl Deutschland Tour (2.Pro) voll im Fokus steht und international der Blick bereits voraus auf die am Wochenende beginnende Vuelta a Espana (2.UWT) gerichtet ist, findet in Belgien und dem äußersten Südwesten der Niederlande vom 20. bis 24. August auch noch eine WorldTour-Rundfahrt statt: die Renewi Tour.

Das fünftägige Event über 920,4 Rennkilometer kommt in diesem Jahr ohne Zeitfahren aus und zwei der fünf Etappen dürften den Sprintern gehören. Die anderen drei Teilstücke nach Geraardsbergen, Bilzen-Hoelst und Leuven aber haben es in sich und dürften dafür sorgen, dass am Ende eher ein Klassikerspezialist an der Spitze der Gesamtwertung stehen dürfte.

Denn die Ortsnamen legen es nahe: Es geht über berüchtigtes Klassiker-Terrain, auf der 3. Etappe in Geraardsbergen auch zwei Mal über das vom Omloop Nieuwsblad bekannte Doppel aus Muur van Geraardsbergen und Bosberg.

Eine Rolle spielen bei der Renewi Tour immer aber auch Zeitbonifikationen. Denn die Veranstalter der Rundfahrt haben einst den sogenannten "Goldenen Kilometer" erfunden, der inzwischen "Grüner Kilometer" heißt: ein Abschnitt von 1.000 Metern, an dessen Eingang und Ausgang sowie in dessen Mitte je eine Zwischensprint-Wertung wartet. An allen drei dieser Sprints gibt es jeden Tag 3, 2 und 1 Bonussekunden für die Top 3. Außerdem warten jeden Tag im Etappenziel 10, 6 und 4 Sekunden für die Top 3.

1. Etappe, Terneuzen – Breskens (182,6 km)

Der Startschuss zur 20. Auflage der Renewi Tour fällt in Zeeland im Südwesten der Niederlande im Terneuzen. Von dort geht es auf topfebenem Terrain – nur 243 Höhenmeter auf 182,6 Streckenkilometern sind zu überwinden – durch die Region und zum Ziel in Breskens am dortigen Fischereihafen. Ein Massensprint dort scheint, wenn nicht heftiger Wind weht, unausweichlich. Der Schlusskilometer allerdings ist nicht ganz gerade, sondern schlängelt sich links-rechts-links in langgezogenen Kurven. Positionierung ist dort der Schlüssel zum Sieg.

Das Streckenprofil der 1. Etappe der Renewi Tour. | Grafik: Veranstalter

2. Etappe, Blankenberge – Ardooie (172,7 km)

Etwas hügeliger als der Auftakt, aber eben nur einen Tick, wird das zweite Teilstück. Von Blankenberge an der belgischen Küste nordwestlich von Brügge geht es ins Herzen Westflanderns nach Ardooie – etwas außerhalb von Roeselare gelegen. Die sogenannten flämischen Ardennen, also die von den Klassikern berühmten Hellingen, erreicht man dabei allerdings nicht und so kommen auch hier nur 458 Höhenmeter zusammen. Rund um Ardooie wird ein 16 Kilometer langer Rundkurs am Ende vier Mal zu absolvieren sein, der aber mit einem perfekt für den erwarteten Massensprint geeigneten Schlusskilometer endet. 2024 gewann dort Jonathan Milan, 2023 Jasper Philipsen.

Das Streckenprofil der 2. Etappe der Renewi Tour. | Grafik: Veranstalter

3. Etappe, Aalter – Geraardsbergen (181,9 km)

Mit Tag drei erreicht die Renewi Tour die Hügel Flanderns. Von Aalter aus geht es auf den ersten 70 Kilometern noch flach dahin, dann aber folgt eine ganze Reihe der berühmt-berüchtigten Hellingen: Rotelenberg, Taaienberg, Berg Ten Houte und Brique-Potterée führen in Richtung Geraardsbergen, das über den Denderoodberg erreicht wird. Nach 115 Kilometern geht es erstmals über den Zielstrich am Fuß der "Muur", die es dann anschließend auch hinaufgeht. Es folgt, wie beim Omloop, der Bosberg und dann geht es direkt weiter über den Onkerzeleberg und wellig zurück nach Geraardsbergen und wieder über den Denderoodberg zur zweiten Zielpassage. Diese knapp 38 Kilometer lange Runde muss dann noch ein zweites Mal gefahren werden, bevor es am Fuß der Muur um den Tagessieg geht, wo es nach 181,9 Kilometern und 1.724 Höhenmetern sicherlich keinen Massensprint mehr geben wird.

Das Streckenprofil der 3. Etappe der Renewi Tour. | Grafik: Veranstalter

4. Etappe, Riemst – Bilzen-Hoeselt (198,5 km)

Etappe 4 führt das Peloton in den belgischen Teil von Limburg, wo ebenfalls ein sehr hügeliger Rundkurs wartet. Von Riemst geht es auf den ersten 40 Kilometern bereits hügelig zur ersten Zielpassage in Bilzen-Hoelst – und dann folgen drei große Schleifen durch Limburgs Hügel, über Slingerberg und Gousbeemdstraat, auf denen es ständig hoch und runter geht. Auch hier sind bei 1.864 Höhenmetern die Klassiker-Asse gefragt und reine Sprinter dürften keine Chance haben.

Das Streckenprofil der 4. Etappe der Renewi Tour. | Grafik: Veranstalter

5. Etappe, Leuven – Leuven (184,7 km)

Die Entscheidung um den Rundfahrtsieg fällt erst am Schlusstag in Leuven, dem WM-Ort von 2021. Dort sind zunächst zwei große Schleifen mit mehr Flachanteilen östlich der Stadt zu absolvieren, bevor es nach rund 130 Kilometern im Stadtgebiet von Leuven auf einer 14 Kilometer langen Schlussrunde ständig hoch und runter und rechts und links geht. Dreieinhalb dieser Schlussrunden sind zu fahren, bevor schließlich der Zielstrich erreicht wird. 1.757 Höhenmeter sind auch auf dieser Etappe nochmal zu überwinden.

Das Streckenprofil der 5. Etappe der Renewi Tour. | Grafik: Veranstalter

Die Etappen der 20. Renewi Tour 2025 auf einen Blick:

1. Etappe, 20.8.: Terneuzen – Breskens (182,6 km)
2. Etappe, 21.8.: Blankenberge – Ardooie (172,7 km)
3. Etappe, 22.8.: Aalter – Geraardsbergen (181,9 km)
4. Etappe, 23.8.: Riemst – Bilzen-Hoeselt (198,5 km)
5. Etappe, 24.8.: Leuven – Leuven (184,7 km)

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