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07.06.2025 | (rsn) – Cat Ferguson (Movistar) hat auf der epischen 3. Etappe der Tour of Britain Women (2.WWT) im schottischen Kelso nicht nur den Etappensieg, sondern auch die Gesamtführung ihrer Heimatrundfahrt erobert. Die 19-jährige Britin setzte sich im Sprint auf nassem Kopfsteinpflaster am Ende eines 143,8 Kilometer langen und vom Regen sowie mehreren Massenstürzen geprägten Tages, in einer fünfköpfigen Spitzengruppe vor ihrer vier Jahre älteren Landsfrau Josie Nelson (Picnic – PostNL) und der Neuseeländerin Ally Wollaston (FDJ – Suez) durch. Vierte wurde die Niederländerin Karlijn Swinkels vor ihrer UAE-Teamkollegin Eleonora Gasparrini.
Milli Couzens (Nationalteam Großbritannien) führte mit 38 Sekunden Rückstand eine 17-köpfige Verfolgergruppe ins Ziel, in der auch die Deutsche Linda Riedmann (Visma – Lease a Bike) saß und nach getaner Arbeit für ihre britische Teamkollegin Imogen Wolff als 22. über den Zielstrich fuhr.
"Das ist wirklich ein bewegender Sieg für mich – auch jetzt wieder, wo ich darüber rede. Es ist so schön, meine Familie hier zu haben", strahlte Ferguson nach ihrem bereits vierten Profisieg, dem ersten aber auf WorldTour-Level und auf heimischem Boden mit Freudentränen in den Augen. "Das ist eines der Rennen, auf die ich mich in dieser Saison am meisten gefreut habe. Ich wollte herkommen und wirklich in guter Form sein, um Großbritannien zu zeigen, wie gut ich sein kann. Und ich denke das habe ich heute gezeigt."
Große Verliererin des Tages war unter anderem die bisherige Gesamtführende Kristen Faulkner (EF Education – Oatly), die mehrmals nach Stürzen und Defekten ins Hintertreffen geraten war und schließlich mit 3:17 Minuten Rückstand in Kelso ankam. Dadurch verlor die Olympiasiegerin ihr Führungstrikot an Ferguson und rutschte auf den 16. Gesamtrang ab.
Ferguson hat vor der auf einem Rundkurs in Glasgow ausgetragenen und relativ flachen Schlussetappe drei Sekunden Vorsprung auf Wollaston und deren zwölf auf Swinkels. Riejanne Markus (Lidl – Trek) ist mit 40 Sekunden Rückstand nun Gesamtvierte. Sarah Van Dam (Ceratizit), Megan Jastrab (Picnic – PostNL) und Cecilie Uttrup Ludwig (Canyon – SRAM – zondacrypto) folgen mit je 52 Sekunden Rückstand auf den Plätzen fünf, sechs und sieben der Gesamtwertung. Riedmann liegt mit 2:49 Minuten Rückstand auf Platz 14.
"Ich bin jetzt ehrlich gesagt etwas nervös. Es wird, glaube ich, schwer heute Nacht zu schlafen", lachte Ferguson im Sieger-Interview. "Ich will diese Führung unbedingt behalten. Dafür müssen wir einen wirklich guten Plan schmieden. Mal sehen, wie es in den Straßen von Glasgow laufen wird, aber wir geben unser Bestes, um das Trikot zu verteidigen."
Ferguson ist zwar eine endschnelle Fahrerin, wie sie in Kelso einmal mehr bewiesen hat. Doch auf trockenen Straßen und in einem Massensprint gilt Wollaston als favorisiert. Sie könnte den Rückstand von nur drei Sekunden allein schon durch Bonifikationen am Sonntag wettmachen.
Bei noch trockenen Bedingungen begann die 143,8 Kilometer lange Königsetappe im schottisch-englischen Grenzland und zunächst blieb das Peloton lange Zeit, trotz einige Angriffsversuche einzelner Fahrerinnen, geschlossen. Dominika Wlodarczyk (UAE Team ADQ) und Marie Le Net (FDJ – Suez) lösten sich in der kurzen Steigung zum ersten von fünf Bergpreisen am Scott's View, wurden nach der Bergwertung, die an die Polin ging, aber schnell wieder gestellt.
Kurz darauf stoppte ein Defekt die Gesamtführende Kristen Faulkner (EF Education – Oatly), und auch wenn sie von Babette van der Wolf schnell deren Rad bekam, musste sich die Olympiasiegerin anschließend arg strecken, um wieder nach vorne zu kommen. An der Spitze nämlich herrschte weiterhin ein hohes Tempo und im zweiten Anstieg in Dingleton (Kat. 1 / 2,5 km bei 6%) attackierte Amber Kraak (FDJ – Suez).
Das Streckenprofil der 3. Etappe der Tour of Britain Women. | Grafik: Veranstalter
Die Niederländerin sicherte sich die Bergwertung nach 40 Kilometern vor der Etappensiegerin vom Vortag Mara Roldan (Picnic – PostNL) aus Kanada. Kurz darauf wurde auch Kraak wieder gestellt und die Tempojagd im Feld ging weiter. Vor allem Lidl – Trek versuchte mit Lizzie Deignan und Emma Norsgaard immer wieder, eine Spitzengruppe zu kreieren, was aber nicht gelang.
Erst 93 Kilometer vor dem Ziel, also mehr als 20 Kilometer nach ihrem Defekt, kam Faulkner mit einer abgehängten Gruppe, zu der auch Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) gehörte, wieder ans Hauptfeld heran, als es gerade zu regnen begann.
Im Anstieg zum Dunion Hill (Kat. 1 / 3,7 km bei 4,9%) attackierte erneut Wlodarczyk und sicherte sich die nächsten zehn Bergpunkte, um danach aber ebenfalls wieder gestellt zu werden. Während viele Fahrerinnen bereits abgehängt waren, blieb das Peloton an der Spitze weiter geschlossen und rauschte mit hohem Tempo durch Schottlands Hügel, bis 56 Kilometer vor dem Ziel ein Massensturz in einer Linkskurve auf einem Bergabstück das Feld in Stücke riss.
Roldan rutschte, an dritter Stelle des Feldes fahren, über das Vorderrad weg und hinter ihr ging fast die Hälfte des Feldes zu Boden – darunter auch Faulkner, Wlodarczyk, Deignan, Wiebes und deren Teamkollegin Barbara Guarischi sowie Auftaktsiegerin Kim Le Court (AG Insurance – Soudal). Sowohl Le Court als auch Guarischi und Roldan gaben das Rennen anschließend auf.
Nina Berton (EF Education – Oatly) und Jade Wiel sowie eine ihrer FDJ-Teamkolleginnen, die an der Spitze davongekommen waren, nahmen anschließend sofort Tempo heraus und warteten. Kleinere Gruppen kamen wieder heran, doch dann attackierten eine Fahrerin vom Team Ceratizit und Letizia Paternoster (Jayco – AlUla), so dass wieder Fahrt aufgenommen wurde. Berton aber schloss die Lücke, schüttelte mit dem Kopf und machte klar: Wir warten jetzt!
Als die Gruppe aber auf rund 20 Frauen angewachsen und FDJ mit mehreren Fahrerinnen vertreten war, erhöhte das französische Team das Tempo wieder und eröffnete das Rennen aufs Neue, weil bei der ersten Zieldurchfahrt 53 Kilometer vor Rennende der Zwischensprint anstand. Den sicherte sich Wollaston vor Ferguson, während Faulkners Gruppe noch eine Minute zurücklag. Nach dem Sprint aber nahm man an der Spitze wieder Tempo heraus und vier Kilometer später war auch die Gesamtführende wieder zurück in der nun wieder rund 60-köpfigen Hauptgruppe.
Es hatte zwischenzeitlich aufgehört zu regnen und das Peloton sortierte sich wieder, bevor Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM – zondacrypto) 46 Kilometer vor Ziel das Rennen mit einer Attacke wieder eröffnete – nun wieder auf nasser Straße. Geschlossen ging es zum zweiten Mal über die kurze Scott's View-Rampe (Kat. 3 / 0,3 km bei 3,2%), an der Fauve Bastiaenssen (AG Insurance – Soudal) sich 35 Kilometer vor dem Ziel die vierte Bergwertung des Tages sicherte.
In der Abfahrt dann knallte es erneut mitten im Peloton – und erneut war Faulkner verwickelt, unter anderem gemeinsam mit Berton sowie Imogen Wolff (Visma – Lease a Bike), Ruby Roseman-Gannon und Paternoster (beide Jayco – AlUla). Diesmal aber wartete niemand mehr, und als Faulkner dann noch einmal stoppen musste, um ihren Schuh zu wechseln, schien die Gesamtführende endgültig geschlagen. Rund 40 Frauen nahmen die letzten 30 Kilometer noch an der Spitze in Angriff, mehr als eine Minute vor Faulkner, die mit Bertons Hilfe weiter um ihre Chancen kämpfte.
Am Fuß des 2,5 Kilometer langen und 6,2 Prozent steilen Anstiegs von Dingleton sorgte Cecilie Uttrup Ludwig (Canyon – SRAM – zondacrypto) mit einer harten Attacke 24,5 Kilometer vor dem Ziel nach einem Leadout ihres Teams für die vorentscheidende Selektion. Ferguson und Nelson folgten der Dänin sofort und über die Kuppe kamen auch Gasparrini, Wollaston und Swinkels noch heran. Mit nur rund zehn Sekunden Vorsprung auf 15 Verfolgerinnen kam das Sextett über die Kuppe, doch sie vergrößerten ihren Vorsprung auf den folgenden welligen Kilometern immer weiter.
Bitter wurde es rund 17 Kilometer vor Schluss für Ludwig: Die Initiatorin der Gruppe musste mit Hinterrad-Defekt anhalten und fiel nicht nur aus der Spitzengruppe heraus, sondern musste auch die von Lidl – Trek angeführte Verfolgergruppe vorbeirauschen lassen.
Bei einmal mehr einsetzendem Regen erreichten die fünf Spitzenreiterinnen die letzten fünf Kilometer mit 30 Sekunden Vorsprung auf ihrer Verfolgerinnen und 2:00 Minuten vor der dritten Gruppe um Faulkner. Zwei Kilometer vor Schluss musste Gasparrini ihre Begleiterinnen an einer der letzten Wellen ziehen lassen, kam dann aber eingangs des Schlusskilometers doch nochmal zurück, weil vorne niemand mit Swinkels zusammenarbeiten wollte. Die Niederländerin hatte aufs Tempo gedrückt, obwohl ihre italienische Teamkollegin zurückgefallen war.
Gasparrini führte das Rennen schließlich auf die letzten 300 Meter ins Zentrum von Kelso, doch als dort 150 Meter vor dem Ziel das pitschnasse Kopfsteinpflaster erreicht wurde, startete Ferguson ihren Sprint mit vollem Risiko im Wiegetritt, rutschte aber nicht weg und setzte sich so vor Nelson und Wollaston durch. Swinkels und Gasparrini wurden trotz ihrer numerischen Überlegenheit nur Vierte und Fünfte.
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