RSNplusBester Deutscher bei Pedersens Gent-Wevelgem-Gala

Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

Von Jens Claussen

Foto zu dem Text "Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“"
Ein starker John Degenkolb (Picnic - PostNL) führt das Peloton bei Gent-Wevelgem an. | Foto: Cor Vos

30.03.2025  |  (rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der Weltspitze mithalten kann. Der Oberurseler erreichte nach 250 Kilometern von Ypern nach Wevelgem das Ziel im Hauptfeld 49 Sekunden hinter Sieger Mads Pedersen (Lidl – Trek), der an diesem Tag in einer anderen Liga fuhr.

Ursprünglich war Degenkolb als Road Captain seiner auf diesem Terrain noch recht unerfahrenen Mannschaft ins Rennen gegangen. Auch mit dem Ziel, die Frustration von den Schultern seiner Kollegen zu nehmen, von denen keiner bei der E3 Saxo Classic (1.UWT) am vergangenen Freitag Akzente setzen konnte.

___STEADY_PAYWALL___

 “Nachdem ich die tief hängenden Köpfe der Jungs nach dem E3 Preis am Freitag gesehen hatte, bin ich froh meinen Teil dazu beigetragen zu haben, dass wir wieder mit mehr Team-Spirit gefahren sind. Heute hat man dann auch definitiv gesehen, dass alle versucht haben, alles zu gegeben – und ja, natürlich wäre es schön gewesen, in die Top Ten zu fahren“, meinte Degenkolb im Interview gegenüber RSN nach dem Zieleinlauf.  

Degenkolb gönnt seinem "Kumpel" Mads Pedersen den Erfolg.

Gefragt nach der Einordnung seiner eigenen Leistung, zeigte er sich durchaus zufrieden. “Wir waren im Finale mit mir vorne dabei, das zählt am Ende des Tages. Ob es dann ein elfter oder zwölfter Platz wird, spielt dann eigentlich keine Rolle mehr. Mads hat heute immer wieder versucht, auf der (Wind-) Kante Druck zu machen und ich hatte die Taktik, mich zunächst etwas hinten zu halten, um Kräfte zu sparen", brichtete er. "Als er dann letztendlich zu einem Solo losgefahren ist, war ich in der Nähe und hätte auch reagieren können. Aber ich hatte einfach nicht die Beine dazu“, beschrieb Degenkolb die Situation, als der Weltmeister von 2019 bereits mehr als 70 Kilometer vor dem Ziel in die Offensive ging.

Darüber konnte der Gent-Wevelgem-Sieger von 2014 dann nur noch staunen. “Als Mads losfuhr, hatten wir ja auch schon einige harte Kilometer hinter uns und dann können auch nicht mehr viele Mannschaften bei solch einer Attacke geschlossen hinterherfahren“, erklärte er, warum Pedersens Angriff nicht gekontert werden konnte. “Ich mich freue aber sehr für Mads, wir sind ganz gute Kumpels und er hat in den letzten Wochen wirklich nochmal gut Schritte nach vorne gemacht“.

Nun mit viel Optimismus zum Lieblingsrennen

Auf die nun anstehenden Monumente Flandern-Rundfahrt (1.UWT) oder Paris-Roubaix (1.UWT) blickte der gebürtige Geraer mit einer großen Portion Optimismus voraus, insbesondere natürlich auf sein Lieblingsrennen. “Für Roubaix nehme ich jetzt mit, dass wir als Team durchaus das Selbstvertrauen haben können, auch im Rennen die Initiative zu ergreifen. Ich bin auch froh, dass ich meinen Jungs die Angst vor diesen großen, harten Rennen nehmen konnte. Am Ende haben wir hier nichts zu verlieren, sondern können nur gewinnen“, sagte Degenkolb, der in den beiden vergangenen Jahren Siebter (2023) und Elfter (2024) im Velodrome von Roubaix war.

Sollten Degenkolb sein Team Picnic - PostNL in zwei Wochen eine ähnliche Vorstellung abliefern, könnte für den Roubaix-Sieger von 2015 ein weiteres Spitzenergebnis herausspringen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Wiebes macht die 100 voll und feiert Titelverteidigung

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat bei der 12. Ausgabe von Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite die Konkurrentinnen erwartungsgemäß in den Schatten gestellt und nach 168, 9 K

30.03.2025Pedersen mit 56-Km-Solo zum dritten Gent-Wevelgem-Triumph

(rsn) – Nachdem er bei der E3 Classic beim Solo von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) noch chancenlos gewesen war, hat Mads Pedersen (Lidl – Trek) in Abwesenheit des Niederländers bei

30.03.2025Degenkolb: “Meine Zeit ist noch nicht komplett abgelaufen“

(rsn) – Die 87. Ausgabe von Gent-Wevelgem wird wieder eine spektakuläre Mischung aus Wind, Anstiegen, Kopfsteinpflaster und Naturstraßen bieten. Und auch in Abwesenheit von Mailand-Sanremo-Sieger

30.03.2025In van der Poels Abwesenheit freie Fahrt für Pedersen?

(rsn) – Gent-Wevelgem (1.UWT) galt lange Jahre als derjenige der flämischen Klassiker, der am ehesten für die Sprinter gemacht ist. Es gibt weniger Hellinge und Kopfsteinpflasterpassagen als etwa

29.03.2025Die “heiße Phase“ der Flandern-Klassiker beginnt

(rsn) – Mit dem Openingsweekend, der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) und der E3 Saxo Classic (1.UWT) sind die ersten belgischen Eintagesklassiker der WorldTour 2025 schon Geschichte. Aber wie es

29.03.2025Die Strecken der Frauen und Männer bei Gent-Wevelgem 2025

(rsn) – Mit nur minimal veränderten Strecken wartet Gent-Wevelgem in diesem Jahr auf das Peloton der Frauen und der Männer. Beide Rennen werden knapp drei Kilometer kürzer, gehören mit 250,3 (MÃ

29.03.2025Wird Wiebes bei Gent-Wevelgem die erste Wiederholungstäterin?

(rsn) - Elfmal wurde Gent Wevelgem in Flanders Fields (1.WWT) bei den Frauen bislang ausgetragen und jede Edition brachte ein neues Siegergesicht. Titelverteidigerin Lorena Wiebes (SD Worx -Protime) s

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)