Niederländerin gewinnt Gent-Wevelgem der Frauen

Wiebes macht die 100 voll und feiert Titelverteidigung

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Lorena Wiebes (SD Worx - Protime) hat das 12. Gent-Wevelgem der Frauen gewonnen. | Foto: Cor Vos

30.03.2025  |  (rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat bei der 12. Ausgabe von Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite die Konkurrentinnen erwartungsgemäß in den Schatten gestellt und nach 168, 9 Kilometer von Ypern nach Wevelgem souverän die Titelverteidigung gefeiert. Damit ist die 26-jährige Niederländerin die erste Fahrerin in der Geschichte des Rennens, der das gelang.

Nach perfekter Vorbereitung ihrer Teamkollegin Lotte Kopecky eröffnete Wiebes den Massensprint von vorn und holte sich den 100. Sieg ihrer Karriere ungefährdet vor der Italienerin Elisa Balsamo (Lidl – Trek) und ihren Landsfrauen Charlotte Kool (Picnic – PostNL) und Marjolein Van’t Geloof (Arkéa – B&B Hotels). Fünfte wurde die für das deutsche Team Canyon SRAM - zondacrypto fahrende Italienerin Chiara Consonni.

“Wir haben entschieden, dass im Finale nur Lotte bei mir sein würde, die anderen Mädels haben zuvor einen tollen Job gemacht. Der Leadout war dann sehr, sehr lang und an einem Punkt habe ich gesagt: ‘Okay, ich starte jetzt meinen Sprint‘“, kommentierte Wiebes ihren siebten Saisonsieg und den vierten in Folge bei einem bedeutenden Eintagesrennen.

Wie stark die Europameisterin war, zeigte sich, als sie am Kemmelberg einer Attacke der Weltmeisterin folgen konnte, doch die sich so formierende kleine Spitzengruppe wurde schon knapp 30 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. “Ich habe mich da gut gefühlt und wir waren mit einer kleinen Gruppe vorn, aber da war die Zusammenarbeit nicht so gut und so kam das Feld zurück. Aber wir hatten so was erwartet.“

Die Österreicherin Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck) kam auf Platz 19, beste deutsche Starterin war Lea Lin Teutenberg (Lotto) auf Rang 26.

So lief das Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women:

Die 12. Austragung des Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite begann in Ypern und endete in Wevelgem. Mit 168,9 Kilometern Länge war das Rennen rund 2,5 Kilometer kürzer als im Vorjahr, trotzdem aber weiterhin der längste Klassiker im Kalender der Women's WorldTour.

Bei 13 Grad und noch moderatem Wind formierte sich nach rund zehn Kilometern eine siebenköpfige Gruppe um die Deutsche Franziska Brausse (Ceratizit) und fuhr sich auf den ersten flachen Kilometern einen Vorsprung von rund fünf Minuten auf das von SD Worx kontrollierte Feld heraus. Das teilte sich nach einem Sturz für kurze Zeit, was aber nichts daran änderte, dass im ersten Kopfsteinpflaster-Sektor nach knapp 60 Kilometern die Spitze nur noch knapp zwei Minuten Vorsprung auf die ersten Verfolgerinnen aufwies.

Noch vor dem Scherpenberg, dem ersten der sieben Anstiege des Tages, waren die Ausreißerinnen dann auch schon wieder gestellt. Danach erlebte Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) einen Schreckmoment, als sie im Feld stürzte, aber schnell wieder den Anschluss fand, weil das Tempo im Rennen nicht allzu hoch war.

Das Streckenprofil des 12. Gent-Wevelgem In Flanders Fields WE | Foto: Veranstalter

Am Baneberg zog FDJ – Suez das Feld in die Länge und neutralisierte danach einen Konter von AG Insurance – Soudal. In der nun folgenden Hügelzone attackierten in der Folge unter anderem Kopecky und Longo Borghini vergeblich, konnten dadurch aber zumindest das Feld auseinanderfahren.

Nach mehreren weiteren vereitelten Attacken führte Lidl – Trek das nur noch rund 30 Fahrerinnen umfassende Feld in die zweite und letzte Passage über den Kemmelberg hinein. Hier gingen erneut Kopecky und Longo Borghini in die Offensive, wobei sich eine fünfköpfige Gruppe mit der Weltmeistern, der Europameisterin und der Italienischen Meisterin bildete. Doch bereits 28 Kilometer vor dem Ziel hatte das nun wieder deutlich größer gewordene Feld die Ausreißerinnen wieder eingefangen.

Auf den letzten flachen Kilometern konnte sich bei Rückenwind keine Fahrerin mehr absetzen. SD Worx – Protime übernahm in voller Teamstärke die Spitze des Rennens. Im Finale verlor Wiebes’ Team die Kontrolle, ehe Kopecky ihre Kapitänin auf dem Schlusskilometer nach vorn führte und danach der Titelverteidgerin den Sprint eröffnete. Die trat 200 Meter vor dem Ziel mit Balsamo im Schlepptau an und holte sich souverän den Sieg vor der Italienerin.

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