Der Parcours war der Antiheld

Van Rooijen holt Gold beim Oranje-Doppelsieg bei den U23-Frauen

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Van Rooijen holt Gold beim Oranje-Doppelsieg bei den U23-Frauen"
Sofie van Rooijen ist die neue U23-Europameisterin. | Foto: Cor Vos

13.09.2024  |  (rsn) – Sofie van Rooijen und Scarlett Souren haben bei der Europameisterschaft in Hasselt für einen niederländischen Doppelsieg bei dem U23 Frauen gesorgt. Im Massensprint waren sie nach 101 Kilometer schneller als die Italienerin Eleonora Gasparrini, die Ungarin Dorka Jordan und die Norwegerin Nora Tveit.

Van Rooijen war eine der Favoritinnen auf den Titel, mit Konvert Koerse (1.1) und dem GP Beerens (1.1) hatte sie im Dress von VolkerWessels ihre letzten beiden Rennen gewonnen, auch in den beiden Wettkämpfen davor landete sie auf dem Podium. “Es war ein perfekter Tag. Der Titel war mein Saisonziel. Wir hatten ein starkes Team und ich hatte einen perfekten Leadout“, freute sich die 22-Jährige im Zielinterview.

Die Teamleistung versilberte ihre Landsfrau, die auch bei VolkerWessels ihre feste Anfahrerin ist, mit dem zweiten Platz. “Ein Doppelsieg…besser geht es nicht. Es ist meine letztes U23-Jahr. Das war also meine letzte Chance“, so van Rooijen, die vor dieser Saison noch keinen UCI-Sieg auf dem Konto hatte. “Mein Sprint hat sich dieses Jahr wirklich entwickelt“, verriet die Niederländerin kurz nach ihrem sechsten Saisonerfolg.

Auf dem topfebenen Kurs in Hasselt waren Attacken aussichtslos. Ein Duo bildete die Gruppe des Tages. Als das eingeholt wurde, gab es lediglich noch zaghafte Versuche, sich abzusetzen. Gegen die Macht des geballten Feldes waren Fahrerinnen, die das Rennen attraktiv und offensiv gestalten wollten, chancenlos. Auch der Wettkampf der Juniorinnen wird am Samstagmorgen auf dem gleichen Parcours ausgetragen, dann werden allerdings zwei Runden weniger absolviert.

Für das beste deutsche Ergebnis sorgte Hannah Kunz auf Position zwölf. Das Team des BDR zeigte sich oft an der Spitze des Feldes, hatte wegen der krankheitsbedingten Absage von Linda Riedmann aber keine endschnelle Fahrerin dabei. Justyna Czapla und Antonia Niedermaier erreichten das Ziel ebenfalls im 49-köpfigen Peloton. Beste Österreicherin wurde Leila Gschwentner einen Platz hinter Kunz. Lorena Leu verbuchte das beste Schweizer Resultat auf Position 21. Die Luxemburgerin Marie Schreiber kam als 38. ins Ziel.

So lief die Europameisterschaft der U23 Frauen:

Nela Slanikova und Mikka Holm bildeten die Gruppe des Tages, die bis auf 3:30 Minuten weggelassen wurde. Eingangs der letzten 60 Kilometer bemühten sich vor allem die Belgierinnen und Niederländerinnen um eine Verkleinerung des Abstandes. Die Tschechin musste dann allein weiterfahren, da die Dänin einen Defekt hatte.

Mit noch 31 zu fahrenden Kilometern gingen im Feld die Attacken los, als Slenikova 45 Sekunden vorn lag. Absetzen konnte sich niemand. Das Peloton ging geschlossen auf die letzten beiden Runden und holte die Spitzenreiterin 22 Kilometer vor dem Ziel ein.

Das Streckenprofil der Europameisterschaft der U23 Frauen | Foto: Veranstalter

Es folgten einige zaghafte Versuche sich abzusetzen, doch letztendlich ging das Feld unter Leitung von Antonia Niedermaier geschlossen an die letzten 13,8 Kilometer lange Runde. Zwei Kilometer später schreckte ein Massensturz das Peloton auf. Gut ein Dutzend Fahrerinnen lag auf dem Asphalt, mit dabei waren unter anderem die finnische Mitfavoritin Anniina Ahtosalo und die niederländische Tschechin Julia Kopecky.

Die Niederländerinnen übernahmen sieben Kilometer vor dem Ziel das Kommando. Die Konkurrenz legte Oranje keine Steine in den Weg. Am Ende hatten die Frauen von van Rooijen aber eine Helferin zu wenig. So kamen auf dem letzten Metern aus dem Hintergrund viele Athletinnen am Zug der Niederländerinnen vorbei, was für Chaos sorgte. Van Rooijen ließ sich davon nicht verunsichern und sprintete mit großem Vorsprung zum Sieg.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.09.2024Pedersen sprintet nach verpufften Angriffsversuchen auf Platz 6

(rsn) – Mads Pedersen und die dänische Nationalmannschaft wollten das EM-Straßenrennen von Hasselt so hart wie möglich gestalten, um den Sprint-Spezialisten das Leben schwer zu machen. Am Ende wa

16.09.2024Van der Poel beißt sich Zähne aus: “Wussten, dass es schwer wird“

(rsn) – Der Massensprint war im EM-Straßenrennen von Hasselt letztendlich unausweichlich. So sehr es die Teams ohne designierten Sprint-Favoriten auch versuchten, am Ende kam es zum erwarteten Szen

15.09.2024Walscheid mit schleichendem Plattfuß auf Rang zwölf

(rsn) – Das deutsche Team war eines der prägenden im EM-Straßenrennen der Männer. Allein im Ergebnis lässt sich das überhaupt nicht ablesen. Beim Sieg von Tim Merlier (Belgien) schaffte es Max

15.09.2024Merlier sprintet zum Europameister-Titel

(rsn) – Drei Sprinter hatte Belgien mit ins Straßenrennen der Europameisterschaften der Elite-Männer genommen. Und alle drei hatten ihre Aktien im Finale. Der größte Anteil gehörte Tim Merlier.

15.09.2024Bräutigam sprintet im Straßenrennen der Juniorinnen zu Silber

(rsn) – Nach 73 Kilometern, die auf dem flachen EM-Kurs von Heusden-Zolder nach Hasselt komplett ohne Ausreißer auskamen, sprintete Messane Bräutigam am letzten Tag der Europameisterschaften in de

15.09.2024Politt: “Wir wollen das Rennen schwer machen“

(rsn) – Das Highlight der Straßen-Europameisterschaften ist das abschließende Straßenrennen der Männer am Sonntag. Mit John Degenkolb, Niklas Märkl (beide DSM Firmenich – PostNL), Kim Heiduk

15.09.2024Schweinberger-Schwestern freuen sich über zwei Top-Ergebnisse

(rsn) - Mit einem Massensprint endete das Straßenrennen der Frauen der Europameisterschaften in Belgien und die Tirolerin Kathrin Schweinberger konnte mit dem sechsten Rang das historisch beste EM-E

15.09.2024Übersicht: Zeitplan und Sieger der Straßen-EM 2024

(rsn) – Insgesamt 14 Entscheidungen stehen bei den Straßen-Europameisterschaften 2024 in der belgischen Provinz Limburg vom 11. bis zum 15. September auf dem Programm. Zunächst sind am Mittwoch di

14.09.2024Sprinter in der Favoritenrolle, aber am Ende auch siegreich?

(rsn) – In schöner Regelmäßigkeit wechselten sich in den vergangenen Jahren, seit die Elite an den Europameisterschaften auf der Straße teilnimmt, die Kurse für Sprinter und Klassikerfahrer ab.

14.09.2024Offensive Lippert enttäuscht von Italien und den Niederlanden

(rsn) – Auf dem fast völlig flachen Kurs der Europameisterschaften Liane Lippert (Movistar) im Aufgebot des deutschen Straßenteams zu finden, war doch eine größere Überraschung. Doch die Friedr

14.09.2024Wiebes lässt keine Zweifel aufkommen und wird Europameisterin

(rsn) – Erwartungen erfüllt. Lorena Wiebes hat für die Niederlande Gold im Straßenrennen der Elite-Frauen geholt. Der 162 Kilometer lange Kurs von Heusden-Zolder nach Hasselt war nicht schwierig

14.09.2024Orn-Kristoff hat das Klassiker-Gen früh eingepflanzt bekommen

(rsn) – 2017, als in Herning in Dänemark die Europameisterschaften ausgetragen wurden, eroberte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) sich den Titel bei den Elite-Männern. Sieben Jahren später zog

Weitere Radsportnachrichten

13.07.2025Ein Tour-Sonntag für die Sprinter

(rsn) – Wer die ganze 9. Etappe im Fernsehen verfolgt, wird wohl einiges über die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der Region erfahren. Auch werden bestimmt ausführlich die drei Siege von Ma

13.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.07.2025Rührende Szenen: Niedermaier tröstet Konkurrentin Reusser

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) war schwer enttäuscht, als sie am Monte Nerone im Ziel der vorletzten Etappe des Giro d´Italia Women ankam und das Rosa Trikot um 22 Sekunden an Titelverteidigeri

12.07.2025“Schmerzhaft, aber nichts gebrochen“: Entwarnung bei Rutsch

(rsn) – Jonas Rutsch ist bei seinem schweren Sturz knapp 20 Kilometer vor dem Ziel der 8. Etappe der Tour de France glimpflich davongekommen. Das bestätigte der Intermarché-Wanty-Profi im Ziel dem

12.07.2025Bauhaus abgedrängt und ohne Chance

Zwei Aktionen gab es im Finale der 8. Etappe der Tour de France nach Laval, die Auswirkungen auf die Ergebnislisten hatten. Szenario eins: Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird vom spät

12.07.2025Van Aert: “Nächstes Mal kündige ich es auf Twitter an“

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) ist auf der 8. Etappe der Tour de France (2.UWT) endgültig im Rennen angekommen. Einem van Aert in Topform wäre im Verlauf der ersten sieben Tage

12.07.2025Van der Poel: “Mit Jasper wäre vielleicht mehr drin gewesen“

(rsn) – Für Alpecin – Deceuninck änderte sich die gesamte Dynamik der Tour de France 2025 mit dem Aus von Jasper Philipsen auf der 3. Etappe. Er war der Mann für die Sprints und der Mann für

12.07.2025Jury bestraft Etappensieger Milan

(rsn) – Die Tour-Jury hat Etappensieger Jonathan Milan (Lidl – Trek) nach dem 8. Teilstück bestraft. Der Italiener habe demnach auf dem letzten Kilometer Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuni

12.07.2025Ackermanm verzichtet auf Risiko: “Da bremse ich lieber“

(rsn) – Bislang war von Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten Tour de France noch nicht allzu viel zu sehen. Allerdings hatte die Rundfahrt bis zur 8. Etappe auch erst zwei M

12.07.2025Als “neuer Cipollini“ musste Milan mehr als eine Woche warten

(rsn) - Es war ein langer Anlauf. Acht Tage lang musste Jonathan Milan (Lidl – Trek) bei der Tour de France 2025 warten, bis er den ersten Tour-Etappensieg seiner Karriere feiern konnte. Sein Hei

12.07.2025Highlight-Video der 8. Etappe der Tour de France

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 8. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen. Dabei sicherte er sich auch das Grüne Trikot, das er sowieso – allerdings nur leihweise – trug. Für e

12.07.2025Bauhaus: “Das war nicht die schlaueste Aktion von Kaden Groves“

(rsn) – Bis zur 8. Etappe der Tour de France 2025 musste Jonathan Milan (Lidl – Trek) warten, um seinen ersten Etappensieg zu feiern. Nun hat der Italiener zugeschlagen und seine Favoritenrolle

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • GP Torres Vedras (2.2, POR)
  • Tour of Ankara (2.2, TUR)
  • GP Visegrad 4 GP Slovakia (1.2, SVK)
  • The Road Race Tokyo Tama (1.2, JPN)
  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)