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16.05.2024 | (rsn) - Jonathan Milan ist sportlich auf den Spuren von Mario Cipollini, charakterlich könnte der Unterschied kaum größer sein. “Wiederholen ist wichtig“, sagte der Lidl-Trek-Sprinter nach seinem zweiten Etappensieg bei diesem Giro. “Im letzten Jahr ist mir das nicht geglückt. Und natürlich bereitet es noch besondere Freude, das im Maglia Ciclamina erreicht zu haben“, fasste der 23Jährige seinen Glückstag zusammen.
Auch die Kommentatoren der italienischen RAI waren ganz aus dem Häuschen. Denn Milan ist mit seinen nunmehr drei Etappensiegen vor Erreichen des 24. Lebensjahrs auf einer Stufe mit Mario Cipollini. Auch der sammelte bei seinen ersten beiden Giro-Teilnahmen drei Tagessiege ein. Und auch er war noch nicht im Alter von James Dean. Der US-Schauspieler, 24-jährig bei einem Verkehrsunfall mit seinem Porsche ums Leben gekommen, galt als Abbild ewiger Jugend.
___STEADY_PAYWALL___ Mit Urgewalt stürmte der 1 Meter 93 große Jonathan Milan (Lidl – Trek) in Francavilla al Mare zu seinem zweiten Giro-Etappensieg. | Foto: Cor Vos
Im Deanschen Alter haben Milan und Cipollini also schon große Sachen erreicht. Milan sogar noch mehr als “Super-Mario“ einst. Denn beim Giro-Debüt holte Milan bereits das Punktetrikot. Cipollini fuhr seinen ersten Giro nicht einmal zu Ende. Das erste Punktetrikot gab es im vierten Anlauf. Und auch auf der Bahn hat Milan schon jetzt gegenüber Cipollini die Nase vorn. Der kann da nur einen Juniorenweltmeistertitel im Mannschaftsfahren aufweisen.
Milan ist konsequenter in der dualen Raserei. Er wurde bei den Großen bereits Weltmeister in der Einzelverfolgung und der Teamverfolgung und ist Olympiasieger im Mannschaftsvierer der Italiener, hier übrigens mit einem anderen Kraftpaket auch auf der Straße, dem zweimaligen Zeitfahrchampion Filippo Ganna.
Von der Statur her ähneln die beiden Sprinter sich, wenngleich Milan noch vier Zentimeter größer (1,93m zu 1,89) und sogar sieben Kilo schwerer (84kg zu 77kg) ist als Cipollini in besten Zeiten. “Er ist ein Kraftpaket, mit einem Motor, der dich das Fürchten lehren kann“, beschrieb ihn Andrea Fusaz, sein damaliger Trainer bei Bahrain Victorious. Unter Fusaz hatte Milan Trainingsspitzen von 1.800 Watt. Jetzt beim Giro, bei seinem ersten Etappensieg in Andora, kursiert ein Spitzenwert von 1.940 Watt. Erste Wetten, wann er die 2.000 Watt-Grenze knackt, werden in manchen Fan-Foren schon annonciert.
Über Cipollini kursieren Spitzenwerte um die 1.800 Watt. Für welche Sekundenintervalle das galt, ist leider nicht überliefert. Aber Milan scheint noch eine größere “Bestie“ im Massensprint zu sein als der einstige “König der Löwen“. Größere Widerstandskraft scheint ebenfalls Milan zu haben. Nicht umsonst versuchte er bereits als 20-Jähriger sein Glück bei Flandern-Rundfahrt und Paris – Roubaix. Cipollini wartete seinerzeit ein paar Jahre, ließ seinen Körper erst langsam stärker werden, um dann die Strapazen auf sich zu nehmen.
Nach seinem Sieg bedankte sich Milan bei seinen Teamkollegen wie Amanuel Ghebreigzabhier (li.). | Foto: Cor Vos
Ob Milan gut beraten war, so früh die Klassikerkampagnen zu starten, wird die Zukunft zeigen. Selbst nimmt er sich Erfolge vor allem in Flandern und Roubaix vor. Und natürlich hat er auch auf den Sprinterklassiker schlechthin, Mailand – Sanremo, ein Auge geworfen.
In Erfolgen dort ist ihm Cipollini noch voraus. Milan profitiert auch von der Perfektionierung des Sprintzuges, die vollkommen auf Cipollini zurückgeht. Der Belgier Rik Van Looy führte die Praxis, dass bärenstarke Helfe sich im Finale vor ihn spannten, schon Ende der 1950er Jahre ein. Giuseppe Saronni, Held der 1970er und 1980er Jahre, entwickelte die Praxis weiter. Cipollini vervollkommnete das dann. Alle drei wurden übrigens Weltmeister und gewannen auch Sanremo – Erfolge, die für Milan ebenfalls in der Luft liegen.
Die Wichtigkeit des Sprintzugs ist für ihn klare Sache. “Mein Sieg ist nicht nur Frucht der 20 Sekunden im Sprint, sondern der kompletten Arbeit des gesamten Teams in den mehr als 200 Kilometern vor dem Finale. Wie meine Teamkollegen mir geholfen haben, macht mich glücklich und ich danke ihnen aus ganzem Herzen“, sagte er.
Milan in den Spuren von “Super-Mario“? Sprint-Legende Mario Cipollini gelangen bei seinen ersten beiden Teilnahmen ebenfalls drei Giro-Etappensiege in der gesamten Karriere gelangen ihm insgesamt 42. | Foto: Cor Vos
Mit seinem zweiten Sieg ist er eindeutig Sprintpatron dieses Giro, das Punktetrikot nur noch eine Formsache. Sein Leben teilt er italienischen Medien zufolge übrigens mit einer Deutschen, einer Jura-Studentin an der Uni Leipzig. Selbst stammt er aus dem Friaul, einem kleinen Dorf dort, dem er trotz aller Erfolge weiter verbunden bleibt.
Von Cipollini unterscheidet ihn am meisten, dass er den Mund nicht soweit aufreißt wie einst der Glamour-Star aus der Toskana. “Vorsicht mit allen Vergleichen“, warnte er die italienischen Journalisten, die ihn bereits auf eine Stufe mit Cipollini hoben. Das spricht für seine Erdung. Auch exzentrische Trikots hat man von ihm noch nicht gesehen. Jonathan Milan ist vor allem ein Champion des Sports und – noch – kein Popstar.
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