Österreicherin Cavallar verteidigt ihr Bergtrikot

Bredewold verteidigt Gelb mit Stil und holt zweiten Itzulia-Sieg

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Bredewold verteidigt Gelb mit Stil und holt zweiten Itzulia-Sieg"
Mischa Bredewold (SD Worx - Protime) hat nach der 1. auch die 2. Etappe der Itzulia Women 2024 gewonnen. | Foto: Cor Vos

11.05.2024  |  (rsn) – Mischa Bredewold (SD Worx – Protime) hat ihr auf der 1. Etappe erobertes Führungstrikot am zweiten Tag der Itzulia Women (2.WWT) nicht nur verteidigt, sondern sich nach 104 Kilometern vor den Toren von Bilbao in Basauri auch den zweiten Etappensieg gesichert. Die Europameisterin aus den Niederlanden setzte sich im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe bergauf vor Mavi Garcia (Liv – AlUla – Jayco) und Juliette Labous (dsm-firmenich – PostNL) durch und wurde noch mit einer Sekunde Vorsprung gewertet.

Damit sorgte Bredewold auch dafür, dass ihre Mannschaft in der dreijährigen Geschichte der Baskenland-Rundfahrt der Frauen weiterhin ungeschlagen ist: 2022 gewann Demi Vollering alle drei Etappen und die Gesamtwertung, 2023 holte Vollering die ersten beiden Teilstücke und Marlen Reusser gewann die Schlussetappe sowie die Gesamtwertung.

"Das ist wirklich unerwartet und verrückt. Man sagt, wenn es einmal läuft, dann läuft's - und ich glaube das stimmt", freute sich Bredewold. "Das Team war so gut und super aufmerksam. Wir beruhigen uns gegenseitig, weil wir immer da sind. Blanka und Marie haben großartige Arbeit gemacht. Ich konnte mit den Besten nicht mithalten am Berg, aber das habe ich vorher erwartet. Es war noch weit ins Ziel und so kam alles wieder zusammen und wir haben versucht zu attackieren. Juliette ist zuerst losgefahren und ich bin hingesprungen. Die Kooperation war wirklich gut!"

Labous, Garcia und Bredewold hatten sich rund zwölf Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld abgesetzt und von da an zusammen durchgezogen. "Am Ende war der Abstand klein", sagte Bredewold. Doch das Trio behauptete sich und im Bergaufsprint war die Europameisterin klar die Stärkste.

Vierte in Basauri wurde aus dem heransprintenden Feld heraus die Kanadierin Olivia Baril (Movistar) vor Demi Vollering (SD Worx – Protime) und Elise Chabbey (Canyon – SRAM), die alle drei mit vier Sekunden Rückstand gewertet wurden. Bei neun Sekunden Rückstand komplettierten Arlenis Sierra (Movistar), Evita Muzic (FDJ – Suez), Thalita De Jong (Lotto – Dstny) und Ane Santesteban (Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi) die Top Ten.

Durch ihren zweiten Tagessieg baute Bredewold ihre Gesamtführung weiter aus. Die 23-Jährige hat vor der schweren Schlussetappe rund um San Sebastian 15 Sekunden Vorsprung vor Garcia und 20 Sekunden vor Labous. Baril folgt mit 21 Sekunden vor Sierra (+ 0:23), Chabbey (+ 0:24) und De Jong (+ 0:29).

Mit dem zweiten Sieg baute Bredewold neben ihrer Gesamtführung auch jene in der Punktewertung weiter aus und hat nun 50 Zähler, Baril folgt mit 34 auf Rang zwei. Das Bergtrikot verteidigte die Österreicherin Valentina Cavallar (Arkéa - Samsic) mit zwei Attacken früh im Rennen und nun zwölf Punkten auf dem Konto. Auch dort ist Baril Zweite, mit nur drei Zählern. Beste Nachwuchsfahrerin ist Shirin van Anrooij (Lidl - Trek).

Am Schlusstag der Itzulia Women steht zunächst der berühmte Jaizkibel-Anstieg (6,8 km bei 6,2 %) mit seiner malerischen Aussicht auf den Atlantik an, bevor es im Finale knapp 30 Kilometer vor dem Rundfahrtende über die 3,4 Kilometer lange und 8,4 Prozent steile Steigung von Mendizorrotz geht.

So lief die 2. Etappe der Itzulia Women:

Nur 104 Kilometer im Osten und Südosten von Bilbao standen auf dem Programm und zu Rennbeginn tat sich zunächst wenig. Dann aber löste sich nach knapp 15 Kilometern im ersten von drei kategorisierten Anstiegen die österreichische Ex-Rudererin Valentina Cavallar (Arkéa – Samsic) und sicherte sich am Sarasola Gaina (3. Kat. / 3 km bei 3,6%) die ersten drei Bergpunkte, um ihre Führung in der Bergwertung auszubauen.

Nach der Kuppe wurde sie bald wieder gestellt, doch im zweiten Anstieg des Tages, Aretxabalgane Gaina (3. Kat. / 4,1 km bei 5,9 %), griff Cavallar nach 42 Kilometern erneut an. Wieder folgte der 23-Jährigen niemand und sie holte sich die nächsten drei Bergpunkte, um ihr Konto auf zwölf Zähler aufzustocken. Wieder ließ sie sich anschließend zurückfallen und das Feld ging die letzten 50 Kilometer geschlossen an.

Das ursprüngliche Streckenprofil der 2. Etappe bei der Itzulia Women – die Schlussrunde wurde verändert und beinhaltete nicht die beiden letzten steilen Rampen. | Grafik: Veranstalter

37,5 Kilometer vor Schluss begann das Rennen aber richtig, weil nun der Urrutzigaina-Anstieg anstand – mit 1,5 Kilometern bei durchschnittlich 12,7 Prozent. Kata Blanka Vas (SD Worx – Protime) führte das Feld mit hohem Tempo in die steile Rampe auf einem engen Sträßchen und lancierte so eine konzertierte Attacke ihres Teams. Als die Ungarische Meisterin ausscherte, erhöhte Niamh Fisher-Black die Schlagzahl und sorgte dafür, dass nur noch knapp zehn Fahrerinnen ganz vorne zusammen waren, als 300 Meter vor der Kuppe dann Demi Vollering attackierte und sich allein absetzte.

Vollering, Chabbey und Reusser nicht einig

Hinter der frisch gebackenen Vuelta-Siegerin blieb nur Elise Chabbey (Canyon – SRAM) einigermaßen auf Tuchfühlung – mit Marlen Reusser am Hinterrad. In der technisch schwierigen Abfahrt ließ Chabbey Reusser stehen und fuhr zu Vollering vor, doch unten angekommen arbeitete die Niederländerin mit der Schweizerin nicht zusammen und so kam auch Reusser 31,5 Kilometer vor dem Ziel wieder heran. Das Trio lief dann ebenfalls nicht rund und drei Kilometer später waren auch Pauliena Rooijakkers (Fenix – Deceuninck), Mavi Garcia (Liv – AlUla – Jayco), Evita Muzic (FDJ – Suez), Juliette Labous (dsm-firmenich – PostNL) und Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM) wieder da.

Das erste größere Feld mit rund 30 Fahrerinnen um Auftaktsiegerin Mischa Bredewold (SD Worx – Protime) lag zu diesem Zeitpunkt rund eine Minute zurück, kam anschließend aber schnell wieder näher, weil die Klettererinnen an der Rennspitze weiterhin nicht gut kooperierten. 20 Kilometer vor Schluss sicherte sich Chabbey vor Labous und Muzic den ersten von zwei Zwischensprints um drei, zwei und eine Bonussekunde.

Labous initiiert starkes Trio im Finale

16 Kilometer vor dem Ziel führte das Movistar-Team das Feld an die acht Spitzenreiterinnen wieder heran und das Rennen begann mit zahlreichen Attacken von vorn. Zunächst konnte sich dabei niemand absetzen und Bredewold holte sich den zweiten Zwischensprint, doch direkt danach attackierte Labous und Garcia folgte der Französin. Auch Bredewold setzte nach und so fuhr ein Spitzentrio mit einigen Sekunden Vorsprung auf die letzten zehn Kilometer über zwei nicht kategorisierte Anstiege.

Die drei Spitzenreiterinnen arbeiteten gut zusammen, fuhren auf das von Movistar angeführte Feld 20 Sekunden heraus und kamen mit immer noch 15 Sekunden auf den letzten Kilometer, wo die letzten 700 Meter mit fünf Prozent anstiegen.

Labous führte das Trio den Anstieg hinauf, Garcia saß an zweiter Stelle und Bredewold lauerte hinten. 300 Meter vor Schluss übernahm Garcia die Führung und dann lancierte Bredewold ihren Sprint 100 Meter vor der Linie, um vor Garcia und Labous zu gewinnen. Das Feld sprintete noch nah heran, aber Olivia Baril (Movistar) blieb trotzdem nur der vierte Platz.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)