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19.02.2024 | (rsn) - Vor dem Start der 1. Etappe hatten wir einen einstündigen Transfer mit den Autos, fanden den Startort jedoch nicht gleich. Etwa eine halbe Stunde vorm Start, der hier immer erst 15 Uhr in der Nachmittagshitze erfolgt, wurden wir doch fündig: Es war eine Tankstelle an der Autobahn mitten im Nirgendwo. Zur Einschreibung schoben wir unsere Räder vom Auto fünf Meter durch eine Wiese und hatten alle davon Dornen in den Reifen stecken und vier Platten. Hektisch wechselten wir Schläuche oder bauten Ersatzlaufräder ein und hatten unsere Lektion gelernt.
Die Etappe führte über 160 Kilometer tellerflach zum Großteil über die Autobahn. Nachdem wir etwa 90 Kilometer in deutlich unter zwei Stunden nur geradeaus in eine Richtung gefahren waren, wendeten wir und fuhren die Hälfte davon wieder zurück. Nach der Wende kam uns zunächst der laufende Verkehr entgegen und wir hatten nur einen schmalen Fahrstreifen zur Verfügung, was ich als ziemlich gefährlich empfand. Ich fuhr so weit wie möglich rechts, um noch etwas Puffer zu den entgegenkommenden LKWs zu haben.
Irgendwann bogen wir von der Autobahn in eine Ortschaft ab und fuhren dort sechs Runden à fünf Kilometer. Die Spitzengruppe wurde auf der Schlussrunde eingeholt und es kam zum chaotischen Massensprint, aus dem ich mich jedoch heraushielt. Unser Sprinter Florian Tenbruck sprintete auf den guten siebten Platz. Wir fahren hier übrigens ohne Transponder und die Ergebnisse von 150 Fahrern werden handgestoppt. Nach der Etappe hatten wir noch einen dreistündigen Transfer zur Unterkunft zu absolvieren und durch ungünstige Umstände bekam ich kein vernünftiges Essen mehr und konnte auf der Fahrt nur ein paar Kekse essen.
Erst nach Mitternacht kamen wir in einer Art Schule an, wo wir zu acht ein stickiges Zimmer mit klapprigen Stockbetten mit komplett durchgelegenen dünnen Schaumstoffmatratzen und Pferdedecken bezogen. Ich kam nicht mehr dazu, meine Radklamotten zu waschen und legte mich ungeduscht und ohne Abendessen ins Bett, denn wenn man fertig genug ist, kann man überall schlafen.
Die 2. Etappe wird die längste sein, aber es ist noch nicht klar, ob sie über 205 oder 234 Kilometer führt, das Roadbook macht dazu widersprüchliche Angaben. Immerhin wird es keine Transfers geben, denn Start und Ziel sind im Ort der Unterkunft. Dort gab es jedoch kein Frühstück und ob es vor der Etappe noch etwas Richtiges zu Essen gibt, ist fraglich. Das organisatorische Niveau der Rundfahrt ist wahrscheinlich das Niedrigste, das ich bisher erlebt habe, aber ich habe auch nicht viel erwartet und komme damit gut klar.
Gez. Sportfreund Radbert
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