Cross WM: Belgier in der Mixed-Staffel nur Dritte

Junior Sparfel rettet für Frankreich Gold gegen Mason

Von Kevin Kempf

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Die französische Mixed-Staffel hat bei der Cross-WM in Tabor die Goldmedaille gewonnen. | Foto: Cor Vos

02.02.2024  |  (rsn) – Trotz eines verpatzten Starts, eines Sturzes und obwohl sie bei den Männern ohne Elite-Fahrer an den Start gingen, hat die französische Auswahl zum Auftakt zur Cross-WM in Tabor Gold in der Mixed-Staffel gewonnen. Der Junior Aubin Sparfel rettete auf der Schlussrunde sechs Sekunden Vorsprung auf den britischen Elite-Fahrer Cameron Mason, der im Sprint den Kürzeren zog. Michael Vanthourenhout konnte die beiden Spitzenreiter nicht in Gefahr bringen und holte für Belgien Bronze.

Remi Lelandais hatte für Frankreich den schlechtestmöglichen Start erwischt. Wegen Materialproblemen lag er nach wenigen Metern zehn Sekunden zurück. Er wechselte nach einer Aufholjagd zwar als Erster, hatte bei der Verfolgung und im Pulk aber mindestens 20 Sekunden verloren. Ihm folgte mit Martin Groslambert ein weiterer U23-Athlet. Danach gingen Junioren-Überfliegerin Celia Gery, U23-Fahrerin Lauriane Duraffbourg und die Elite-Frau Helene Clauzel ins Rennen. Die drei Athletinnen sorgten dafür, dass Sparfel mit sechs Sekunden Vorsprung gegenüber Großbritannien auf die Schlussrunde ging.

Er war schließlich zwei Sekunden schneller als der Junioren-Weltcup-Gesamtsieger Stefano Viezzi und realisierte damit die beste Zeit seiner Altersklasse. Wichtiger als der Vergleich mit dem Italiener war aber der mit den Briten. Dem ein Jahr jüngeren Oscar Amey, der sich allerdings durchs Feld nach vorn kämpfen musste, nahm der Franzose 52 Sekunden ab. Auch Groslambert erzielte in seiner Kategorie die Bestzeit, gleichauf mit dem Belgier Ward Huybs,. Mason war zwei Sekunden schneller als die beiden U23-Athleten und schaffte somit die schnellste Zeit des Tages. Die mit Abstand beste Frau war die Britin Zoe Backstedt.

Deutschland, Luxemburg und die Schweiz fehlten am Start. Österreich schickte den Junior Valentin Hofer, den U23-Mann Adrian Stieger, die U23-Fahrerin Nora Fischer, die Juniorin Sophia Knaubert und bei der Elite die Geschwister Philipp und Nadja Heigl ins Rennen, das die Sechs auf dem zehnten und letzten Platz beendeten.

So lief die Mixed-Staffel der Cross-WM:

Lelandais hatte am Start Kettenprobleme und büßte direkt circa zehn Sekunden ein. Während Backstedt, die einzige Frau in der ersten Runde, zurückfiel, schloss Lelandais schnell zum Peloton auf. Dort schob er sich langsam vor, doch der polnische Elite-Fahrer Marek Konwa, der italienische U23-Starter Filippo Agostinacchio und der belgische Junior Arthur van den Boer setzten sich vorn ab. Der 17-Jährige fiel daraufhin zurück, während Lelandais sich nach acht Minuten zur und dann auch an die Spitze des Rennens schob. Dort forcierte er und wechselte als Erster eine Sekunde vor Polen und Italien. Van den Boer lag lediglich sechs Sekunden zurück, Backstedt derer 45.

Groslambert setze sich nun etwas ab, wobei Huybs sich an die Verfolger heranschob. Viezzi aber schlug sich ausgezeichnet gegen die ältere Konkurrenz. Er blieb bei Huybs und übergab an dritter Position sechs Sekunden nach Frankreich. Der U23-Fahrer Michael Carrick-Anderson verlor für die Briten weiter Zeit und wechselte als Sechster mit 57 Sekunden Rückstand.

Frankreich und Belgien schickten ihre Juniorinnen in die dritte Runde, Italien setzte auf die U23-Fahrerin Valentina Corvi. Die hatte zunächst Probleme mit dem Tempo von Gery, nachdem die aber ein paar technische Fehler machte, kam die Italienerin bis auf drei Sekunden heran. Dann verlor sie jedoch schnell Zeit. Hinter der Belgierin Shanyl de Schoesitter tauchte die US-amerikanische Elite-Athletin Clara Honsinger auf. Sie überholte die Belgierin und Corvi. Auch der tschechische Junior Krystof Bazant, einer von zwei männlichen Teilnehmern auf dem Kurs, überholte die beiden, schob sich so auf Rang drei und wechselte kurz danach sogar als Zweiter mit 17 Sekunden Rückstand auf Frankreich.

Die USA lagen drei Sekunden dahinter auf Position drei. Die britische Juniorin Cat Ferguson aber war noch besser unterwegs als ihre Altersgenossin an der Spitze und übergab als Sechste mit 39 Sekunden Rückstand. Italien und Belgien waren auf Position sieben und acht zurückgefallen.

Duell Junior vs. Elite: Sparfel behauptet sich gegen Mason

Ihr Landsmann Amey musste es nun vor allem gegen U23-Frauen aufnehmen. Er kassierte die Tschechin Simona Spesna und die US-amerikanische Juniorin Vida Lopez de San Roman schnell ein. Derweil stürzte Duraffbourg, wodurch sie einige Sekunden liegenließ. So machte sie es Amey leichter, die Spitzenposition zu übernehmen. Er übergab 20 Sekunden vor Frankreich und derer 37 vor den USA. Für Belgien hielt Julie Brouwers den Rückstand auf 1:02 Minuten und lag nun auf Position fünf.

Elite-Fahrerin Anna Kay führte das komplett weibliche Feld an. Sie verlor zunächst Zeit auf die 26-jährige Clauzel. Obwohl die Spitzenreiterin in einer Kurve stürzte, wurde ihr Vorsprung zur Mitte der Runde nicht kleiner. Dahinter überholte Sanne Cant die USA und Tschechien. Die Kanadierin Isabella Holmgren, die als zweite U23-Fahrerin den Platz der Elite-Frauen einnahm, gewann ebenfalls einige Positionen und setzte sich auf den vierten Rang. Im letzten Teil des Parcours drehte Clauzel auf. In kürzester Zeit fuhr sie zu Kay auf und überholte die kleine Britin sogar. Die Französin gab der einbrechenden Kay beim letzten Wechsel sieben Sekunden mit. Cant hatte sich bis auf 38 Sekunden den Goldrang herangeschoben. Diese drei Nationen sollten in der Schlussrunde die Medaillen unters ich ausmachen.

Spitzenreiter Sparfel musste es als Junior nun gegen zwei Weltklasse-Fahrer aus dem Elite-Feld aufnehmen. Gegen seinen Verfolger Mason schlug er sich zunächst ausgezeichnet und auch Vanthourenhout kam nur langsam näher. In der zweiten Hälfte des Parcours machte der Brite aber doch Boden gut. Nach einer schlechten Passage an den Balken lag Sparfel jedoch erneut vier Sekunden vorn. Die konnte Mason in den letzten zwei Rennminuten schließen.

Der Junior gab sich allerdings nicht geschlagen und attackierte in einer ansteigenden Passage. Mason hatte sichtbar Probleme und ließ eine Lücke aufgehen. Kurz vor der Zielgerade kam der Brite wieder ran. Er nahm die letzte Kurve besser und begann den Sprint am Hinterrad des Franzosen. Der zog voll durch und konnte den aufkommenden Briten ganz knapp auf den Silberrang verweisen. Vanthourenhout sicherte Belgien 32 Sekunden später Bronze.

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