Tour of Austria: Osborne Etappen- und Gesamtvierter

Narvaez jubelt auch in St. Johann, Rapp Großglocknerkönig

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Narvaez jubelt auch in St. Johann, Rapp Großglocknerkönig"
Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) gewinnt auch die 3. Etappe der Tour of Austria. | Foto: Expa Pictures

04.07.2023  |  (rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat auf der Großglockneretappe der Tour of Austria (2.1) seinen zweiten Tagessieg in Folge eingefahren und damit auch seine Gesamtführung ausgebaut.

Der Ecuadorianer setzte sich auf dem dritten Teilstück nach 148,5 Kilometern zwischen Sillian und St. Johann im Bergaufsprint vor dem Äthiopier Hagos Berhe Welay (Jayco - AlUla) durch, Rang drei ging an Welays Teamkollegen Jesus David Pena, der mit drei Sekunden Rückstand direkt vor Jason Osborne (Alpecin – Deceuninck) ins Ziel kam.

“Wir waren erst nicht sicher, ob das Hochtor nicht zu schwer für mich sein würde, musste man doch eine Stunde am Stück klettern. Aber das Team hat das Tempo im Anstieg gut getaktet. Der Anstieg war hart, aber wir sind über gute Straßen gefahren, was vor allem auf der Abfahrt wichtig war. Jetzt denke ich, dass ich die Rundfahrt auch gewinnen kann“, sagte Narvaez im TV-Interview.

Felix Engelhardt (Jayco – AlUla +/ 0:06) konnte als Achter sein drittes Top-Ten-Ergebnis in Serie verbuchen. Bester Österreicher war Martin Messner (WSA KTM Graz / +0:09) auf Platz neun, hinter ihm überquerte sein Landsmann Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels) als Zehnter den Zielstrich. Der für das Team Vorarlberg fahrende Schweizer Colin Stüssi kam zeitgleich auf Rang 14 ins Ziel. Der für Santic – Wibatech fahrende Pole Piotr Pekala belegte Platz 18.

Vor den beiden letzten Tagen der Österreich-Rundfahrt hat Narvaez 28 Sekunden Vorsprung auf Pena und 32 Sekunden auf den Neuseeländer George Bennett (UAE Team Emirates). Osborne ist als Vierter (+0:32) bester Deutscher vor Engelhardt (+0:35.

Grund zur Freude hatte auch Jonas Rapp (Hrinkow Advarics). Der Pfälzer holte sich die Bergwertung am Großglockner und übernahm die Führung in der Bergwertung. Zudem wurde Rapp als letzter der Ausreißergruppe des Tages erst spät wieder gestellt und nach dem Rennen zum aktivsten Fahrer der Etappe gekürt.

"Es fühlt sich super an. Es war zwar immer im Hinterkopf, aber dass es jetzt geklappt hat, ist schon eine Überraschung. Ich musste ja erst noch den Rückstand zur Ausreißergruppe aufholen, war da schon ziemlich am Limit. Ab 2000 Meter Höhe habe ich gemerkt, dass es bei Pösti (Lukas Pöstlberger) nicht mehr ganz so gut ging und ich konnte mich dann kämpfend über die Bergwertung retten“, meinte Großglocknerkönig Rapp im TV-Interview.

So lief die 3. Etappe der Tour of Austria:

Zu Beginn der über den Großglockner führenden Königsetappe formierte sich eine elfköpfige Ausreißergruppe um den Österreicher Lukas Pöstlberger (Jayco AlUla), dessen Landsmann Maximilian Kabas (WSA KTM Graz), die Deutschen Tobias Nolde (P&S Benotti) und Luca Dreßler (Lotto – Kern Haus), den für das deutsche Team Santic – Wibatech fahrenden Polen Szymon Tracz und dem für das österreichische Team Hrinkow Adavarics fahrenden Slowenen Ziga Horvat.

Die große Spitzengruppe konnte sich in der Anfahrt auf den Großglockner einen Vorsprung von zwei Minuten auf das Feld herausfahren. Den Iselsberg (3. Kat) nach 40 Kilometern überquerte Kabas als Zweiter und übernahm mit nun 16 Zählern virtuell die Führung in der Bergwertung von seinem australischen Teamkollegen Stinus Kaempe.

Zu Beginn des Anstiegs zum Hochtor attackierte Rapp aus dem Feld heraus mit dem Niederländer Nick van der Lijke (Leopard TOGT) und konnte schnell zur Spitzengruppe vorfahren. Diese verkleinerte sich im Anstieg deutlich und letztlich blieben nur Rapp und Pöstlberger übrig. Der Pfälzer schüttelte dann auch noch den WorldTour-Profi ab und fuhr als Solist zur Bergwertung am Hochtor, das mit 2500 Metern Höhe das Dach der Rundfahrt bildete.

Das Profil der 3. Etappe der Tour of Austria | Foto: Veranstalter

Während Rapp sich nach 80 Kilometern den Titel des Großglocknerkönigs mit 90 Sekunden Vorsprung auf Pöstlberger sicherte, bestand das Hauptfeld knapp drei Minuten dahinter nur noch aus gut 20 Fahrern, darunter neben den WorldTour-Favoriten auch Jannis Peter (P&S Benotti).

Rapp sicherte sich kurz darauf auch die nächste Bergwertung am Furschertörl (3. Kat). Auf der anschließenden Abfahrt erschwerten Nebel und feuchte Straßen die Fahrt, was vor allem das Feld ausbremste. Rapp konnte dadurch seinen Vorsprung auf 4:30 Minuten ausbauen. Im flachen letzten Renndrittel wartete er dann aber bei Gegenwind auf Pöstlberger, der 25 Kiloemter vor dem Ziel aufschließen konnte.

Doch auch mit vereinten Kräften hatte das Duo gegen das Tempo aufnehmende Feld mit den zahlenmäßig stark vertretenden Teams Ineos Grenadiers und UAE Team Emirates keine Chance und wurde 15 Kilometer vor dem Ziel gestellt. Im kurzen Schlussanstieg nach St. Johann setzte Narvaez schließlich 300 Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke, der nur Welay folgen konnte. Im Sprint war der Ecuadorianer aber der deutlich stärkere.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Tour of Austria: Tirol KTM zahlte gegen die WorldTeams Lehrgeld

(rsn) - Tirol KTM, einzige U23-Mannschaft am Start der Tour of Austria (2.1), musste beim Heimspiel im Kampf gegen die WorldTeams Lehrgeld bezahlen. Die jüngste Mannschaft am Start beendete die Rundf

06.07.2023Messner gewinnt orangefarbenes Trikot der Tour of Austria

(rsn) - Beim Schlagabtausch der Klassementfahrer zum Abschluss der Tour of Austria (2.1) gingen in Sonntagberg die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams leer aus - bis auf WSA KTM Graz.De

06.07.2023Narvaez holt seine dritte Etappe und feiert Gesamtsieg

(rsn) - Jhonatan Narvaez (Ineos - Grenadiers) hat am Schlusstag der Tour of Austria (2.1) nicht nur alle Attacken der Konkurrenz abgewehrt, sondern in Sonntagberg an der dortigen Basilika einen Doppe

05.07.2023Tour of Austria: Rapp verliert Bergtrikot, Keup aktivster Fahrer

(rsn) – Für die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams war die 4. Etappe der Tour of Austria (2.1), die Matteo Sobrero (Jayco – AlUla) nach 197 Kilometern in Steyr gewann, von vielen p

05.07.2023Sobrero sprintet vor Teamkollegen Engelhardt zum Sieg

(rsn) – Doppelschlag durch das Team Jayco - AlUla auf der 4. Etappe der Tour of Austria (2.1). Der Italiener Matteo Sobrero setzte sich auf dem längsten Teilstück, das über 197 Kilometer von St.

05.07.2023Engelhardt und Jayco wollen Narvaez am Schlusstag attackieren

(rsn) - Nach drei Tagen bei der Tour of Austria (2.1) hat Felix Engelhardt (Jayco - AlUla) ein zufriedenes Zwischenfazit gezogen. "Soweit läuft es gut. Im Sprint haben etwas die Beine gefehlt, um mit

04.07.2023Rapp: “Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel“

(rsn) - Neben Jhonatan Narvaez (Ineos - Grenadiers), der am dritten Tag der Tour of Austria die Großglockneretappe gewann und damit seine Gesamtführung ausbaute, war Jonas Rapp (Hrinkow Advircs) de

04.07.2023Messner und Zoidl klettern bei Tour of Austria in die Top Ten

(rsn) – Die deutschen und österreichischen Kontinental-Mannschaften mussten sich auf der Großglockneretappe letztlich wie zu erwarten zwar den WorldTeams geschlagen geben, konnten dem dritten Teil

03.07.2023Tour of Austria: Gamper und Rüegg sprinten in die Top Ten

(rsn) - Am zweiten Tag der Tour of Austria (2.1) sprang für das deutsche Kontinental-Team Santic - Wibatech die erste Top-Ten-Platzierung heraus. Dafür sorgte der Österreicher Mario Gamper, der be

03.07.2023Narvaez bereitet sich selbst den Sieg vor, Engelhardt Fünfter

(rsn) – Eine Attacke an einer 800 Meter langen Steigung sechs Kilometer vor dem Ziel war noch ohne Erfolg geblieben. Doch offenbar hatte Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) damit die Konkurrenz ents

02.07.2023“Österreicher“ Ackermann feiert Heimsieg in Dornbirn

(rsn) – Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) hat den Auftakt der Tour of Austria (2.1) gewonnen. Der gebürtige Pfälzer setzte sich nach 149 Kilometern rund um Dornbirn unweit seines Wohnortes im S

02.07.2023Tour of Austria: WSA holt Bergtrikot, Ritzinger aktivster Fahrer

(rsn) - Für die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams ist der Auftakt der Tour of Austria (2.1) in Dornbirn, den Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) für sich entschied, zufriedenstelle

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)