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04.07.2023 | (rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat auf der Großglockneretappe der Tour of Austria (2.1) seinen zweiten Tagessieg in Folge eingefahren und damit auch seine Gesamtführung ausgebaut.
Der Ecuadorianer setzte sich auf dem dritten Teilstück nach 148,5 Kilometern zwischen Sillian und St. Johann im Bergaufsprint vor dem Äthiopier Hagos Berhe Welay (Jayco - AlUla) durch, Rang drei ging an Welays Teamkollegen Jesus David Pena, der mit drei Sekunden Rückstand direkt vor Jason Osborne (Alpecin – Deceuninck) ins Ziel kam.
“Wir waren erst nicht sicher, ob das Hochtor nicht zu schwer für mich sein würde, musste man doch eine Stunde am Stück klettern. Aber das Team hat das Tempo im Anstieg gut getaktet. Der Anstieg war hart, aber wir sind über gute Straßen gefahren, was vor allem auf der Abfahrt wichtig war. Jetzt denke ich, dass ich die Rundfahrt auch gewinnen kann“, sagte Narvaez im TV-Interview.
Felix Engelhardt (Jayco – AlUla +/ 0:06) konnte als Achter sein drittes Top-Ten-Ergebnis in Serie verbuchen. Bester Österreicher war Martin Messner (WSA KTM Graz / +0:09) auf Platz neun, hinter ihm überquerte sein Landsmann Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels) als Zehnter den Zielstrich. Der für das Team Vorarlberg fahrende Schweizer Colin Stüssi kam zeitgleich auf Rang 14 ins Ziel. Der für Santic – Wibatech fahrende Pole Piotr Pekala belegte Platz 18.
Vor den beiden letzten Tagen der Österreich-Rundfahrt hat Narvaez 28 Sekunden Vorsprung auf Pena und 32 Sekunden auf den Neuseeländer George Bennett (UAE Team Emirates). Osborne ist als Vierter (+0:32) bester Deutscher vor Engelhardt (+0:35.
Grund zur Freude hatte auch Jonas Rapp (Hrinkow Advarics). Der Pfälzer holte sich die Bergwertung am Großglockner und übernahm die Führung in der Bergwertung. Zudem wurde Rapp als letzter der Ausreißergruppe des Tages erst spät wieder gestellt und nach dem Rennen zum aktivsten Fahrer der Etappe gekürt.
"Es fühlt sich super an. Es war zwar immer im Hinterkopf, aber dass es jetzt geklappt hat, ist schon eine Überraschung. Ich musste ja erst noch den Rückstand zur Ausreißergruppe aufholen, war da schon ziemlich am Limit. Ab 2000 Meter Höhe habe ich gemerkt, dass es bei Pösti (Lukas Pöstlberger) nicht mehr ganz so gut ging und ich konnte mich dann kämpfend über die Bergwertung retten“, meinte Großglocknerkönig Rapp im TV-Interview.
Zu Beginn der über den Großglockner führenden Königsetappe formierte sich eine elfköpfige Ausreißergruppe um den Österreicher Lukas Pöstlberger (Jayco AlUla), dessen Landsmann Maximilian Kabas (WSA KTM Graz), die Deutschen Tobias Nolde (P&S Benotti) und Luca Dreßler (Lotto – Kern Haus), den für das deutsche Team Santic – Wibatech fahrenden Polen Szymon Tracz und dem für das österreichische Team Hrinkow Adavarics fahrenden Slowenen Ziga Horvat.
Die große Spitzengruppe konnte sich in der Anfahrt auf den Großglockner einen Vorsprung von zwei Minuten auf das Feld herausfahren. Den Iselsberg (3. Kat) nach 40 Kilometern überquerte Kabas als Zweiter und übernahm mit nun 16 Zählern virtuell die Führung in der Bergwertung von seinem australischen Teamkollegen Stinus Kaempe.
Zu Beginn des Anstiegs zum Hochtor attackierte Rapp aus dem Feld heraus mit dem Niederländer Nick van der Lijke (Leopard TOGT) und konnte schnell zur Spitzengruppe vorfahren. Diese verkleinerte sich im Anstieg deutlich und letztlich blieben nur Rapp und Pöstlberger übrig. Der Pfälzer schüttelte dann auch noch den WorldTour-Profi ab und fuhr als Solist zur Bergwertung am Hochtor, das mit 2500 Metern Höhe das Dach der Rundfahrt bildete.
Das Profil der 3. Etappe der Tour of Austria | Foto: Veranstalter
Während Rapp sich nach 80 Kilometern den Titel des Großglocknerkönigs mit 90 Sekunden Vorsprung auf Pöstlberger sicherte, bestand das Hauptfeld knapp drei Minuten dahinter nur noch aus gut 20 Fahrern, darunter neben den WorldTour-Favoriten auch Jannis Peter (P&S Benotti).
Rapp sicherte sich kurz darauf auch die nächste Bergwertung am Furschertörl (3. Kat). Auf der anschließenden Abfahrt erschwerten Nebel und feuchte Straßen die Fahrt, was vor allem das Feld ausbremste. Rapp konnte dadurch seinen Vorsprung auf 4:30 Minuten ausbauen. Im flachen letzten Renndrittel wartete er dann aber bei Gegenwind auf Pöstlberger, der 25 Kiloemter vor dem Ziel aufschließen konnte.
Doch auch mit vereinten Kräften hatte das Duo gegen das Tempo aufnehmende Feld mit den zahlenmäßig stark vertretenden Teams Ineos Grenadiers und UAE Team Emirates keine Chance und wurde 15 Kilometer vor dem Ziel gestellt. Im kurzen Schlussanstieg nach St. Johann setzte Narvaez schließlich 300 Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke, der nur Welay folgen konnte. Im Sprint war der Ecuadorianer aber der deutlich stärkere.
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