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01.02.2023 | (rsn) – Am Wochenende ist es soweit: Der große Showdown, der Höhepunkt des Cross-Winters 2022/2023 steht an. Zum dritten Mal nach 2009 und 2014 findet die Querfeldein-Weltmeisterschaft im niederländischen Hoogerheide statt. Und in den beiden Hauptrennen kann man hochspannende Duelle erwarten. Die jeweils dritten potentiellen Gold-Kandiadten werden aus unterschiedlichen Gründen nicht in den Eliterennen antreten. Los geht es diesmal übrigens aber schon am Freitag mit der neuen Staffel, die sich über alle Kategorien erstreckt. radsport-news.com blickt voraus auf die drei Entscheidungen mit Elite-Beteiligung:
Elite Männer - Sonntag, 15:05 Uhr
Das große Finale der Welttitelkämpfe bildet am Sonntag das Eliterennen der Männer. Um 15:05 Uhr wird der Startschuss gegeben – und alle Experten gehen davon aus, dass gut eine Stunde später entweder Wout van Aert (Belgien) sein viertes oder Mathieu van der Poel (Niederlande) sein fünftes Regenbogentrikot übergestreift bekommt.
Als leichter Favorit gilt der Belgier, der neun seiner 13 Saisonrennen als Sieger beendete. Die anderen vier Mal wurde er Zweiter. Geschlagen wurde er nur von van der Poel, der auch das letzte Kräftemesser der beiden in Benidorm am 22. Januar für sich entschied. Der Alpecin-Profi brachte es “nur“ auf sechs Saisonsiege, kämpfte zwischendurch aber mit Rückenproblemen, die inzwischen gelöst scheinen. Seine letzten beiden Einsätze schloss er als Erster ab.
Der dritte Topstar der Szene, der amtierende Weltmeister Tom Pidcock (Großbritannien), verzichtet zu Gunsten seiner Straßenvorbereitungen auf die Titelverteidigung. So ist der Kreis derer, die sich Hoffnung auf die Bronzemedaille machen, recht groß. Die Belgier stellen mit Michael Vanthourenhout, Laurens Sweeck und Eli Iserbyt die größten Anwärter. Doch auch die Niederländer Lars van der Haar und Joris Nieuwenhuis können sich wie der Schweizer Kevin Kuhn und der Belgier Niels Vandeputte Chancen ausrechnen.
***** van Aert
**** van der Poel
*** Vanthourenhout, Sweeck, Iserbyt
** van der Haar, Nieuwenhuis, Kuhn, Vandeputte
* Mason, Ronhaar, Kamp, Venturini, Orts
Elite Frauen, Samstag 15:05 Uhr
Am Samstag um 15:05 Uhr gehen die Elite Frauen ins Rennen. Dort ist die Ausgangslage der der Männer sehr ähnlich. Ganz oben auf der Favoritinnenliste steht mit Fem van Empel eine, die die meisten Saisonsiege erzielt hat und im Normalfall das Jumbo-Trikot trägt. Auch sie wird allerdings von einer Niederländerin in Alpecin-Diensten gejagt, denn Puck Pieterse scheint die einzige Fahrerin zu sein, die ihre Landsfrau gefährden kann.
Auf der Strecke nehmen sich die beiden wenig, für van Empel spricht allerdings ihr kraftvoller Sprint, den sie kurz oder lang fahren kann. Gegen ihn fand Pieterse bislang kein Mittel und so entschied van Empel fast alle direkten Duelle zu ihren Gunsten. Der Kurs in Hoogerheide scheint nicht technisch genug zu sein, um die auf diesem Gebiet begabtere Pieterse zu bevorteilen.
Die dritte 20-jährige Niederländerin im Bunde, Shirin van Anrooij, hat sich im Gegensatz zu ihren beiden Gelegenheitsteamkolleginnen für einen Verbleib in der U23-Kategorie entschieden. Die drei Youngster dominierten das Geschehen diesen Winter nach Belieben, doch ohne van Anrooij ist in Hoogerheide wieder Platz auf dem Podium für eine der routinierteren Fahrerinnen. Titelverteidigerin Marianne Vos spielte diesen Winter kaum eine Rolle und verzichtet auf die WM, ihre Vorgängerin Lucinda Brand und deren Vorgängerin Ceylin del Carmen Alvarado sind die größten Anwärterinnen auf Bronze.
Damit ist der Reigen der Niederländerinnen mit Podiumsambitionen aber noch lange nicht abgeschlossen. Auch Annemarie Worst, Aniek van Alphen, Denis Betsema und Inge van der Heijden gehen ambitioniert ins Rennen – und somit ist das gesamte Oranje-Team genannt. Nur eine Fahrerin einer anderen Nation hat am Samstag ernsthafte Medaillenchancen: die Italienerin Silvia Persico. Neben ihr kann sich höchstens die Ungarin Kata Blanka Vas noch Hoffnungen auf Edelmetall machen.
***** van Empel
**** Pieterse
*** Brand, Alvarado, Persico
** Worst, van der Heijden
* van Alphen, Betsema, Vas
Mixed-Staffel, Freitag 12:35 Uhr
Eine Neuerung gibt es schon am Freitag. Ab 12:35 Uhr gibt es erstmals eine Mixed-Staffel. Das Prinzip wurde vom Mountainbike kopiert und ist dort schon seit einigen Jahren Bestandteil der Welttitelkämpfe: Pro Land fährt aus jeder Kategorie je ein Fahrer beziehungsweise eine Fahrerin je eine Runde. Die Reihenfolge wird von jeder Nation vor dem Rennen festgelegt und am Ende gilt: Wer zuerst im Ziel ist, gewinnt.
Auch hier ist ganz klar ein Zweikampf zu erwarten: die Niederlande gegen Belgien. Beide Nationen stellen Topteams, nur der Niederländer Ryan Kamp als Elitefahrer gehört nicht ganz zum ersten Anzug und hat sicherlich Nachteile gegenüber Sweeck, der für Belgien antreten wird. Gerade bei den weiblichen Kategorien ist Oranje aber stärker besetzt und damit Favorit auf den Premierensieg.
Der Kampf um Bronze wird auch hier spannend. Italien, das in Fayetteville den Demo-Wettkampf für sich entschied, wird wie auch Tschechien, die USA, Kanada und Frankreich ein gewichtiges Wörtchen mitreden wollen. Favorit auf den dritten Platz ist – vor allem Dank der starken Frauen – aber wohl Großbritannien, die neben Pidcock auch auf Cameron Mason verzichten. Der Bund Deutscher Radfahrer hat kein Sextett angemeldet.
***** Niederlande
**** Belgien
*** Großbritannien, Italien
** Frankreich, USA, Kanada, Tschechien
Das WM-Programm:
Freitag, 3.2. - 12:35 Uhr: Mixed-Staffel
Samstag, 4.2. - 11:05 Uhr: Juniorinnen
Samstag, 4.2. - 13:05 Uhr: U23 Männer
Samstag, 4.2. - 15:05 Uhr: Elite Frauen
Sonntag, 5.2. - 11:05 Uhr: Junioren
Sonntag, 5.2. - 13:05 Uhr: U23 Frauen
Sonntag, 5.2. - 15:05 Uhr: Elite Männer