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22.08.2022 | (rsn) - In ihrem letzten Bahnrennen gewann Lisa Brennauer bei den European Championships Silber in der Einerverfolgung, nachdem sie am Tag zuvor mit dem Bahnvierer Gold geholt hatte. In ihrem letzten Straßenwettbewerb in München, dem allerletzten Rennen ihrer erfolgreichen Karriere, schrammte die Allgäuerin knapp an EM-Bronze vorbei. Hört Brennauer vielleicht zu früh auf?
Für die Kemptenerin fühlte sich jedenfalls “alles positiv an“, wie sie hinterher in der Mixed-Zone beteuerte. “Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis ich wirklich angekommen bin und gecheckt habe, dass es jetzt vorbei ist“, fuhr sie fort.
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Brennauer verabschiedet sich von den Fans, als Geschenk hat sie ein Stück der EM-Bahn erhalten. | Foto: Roth-Foto
Nach dem Startschuss kam sie zunächst nicht dazu, darüber nachzudenken, weil sofort die Post abging. Brennauer: “Wir wollten heute sehr engagiert fahren. Wir haben viel attackiert und wollten es nicht auf einen Sprint ankommen lassen“, erklärte sie die Taktik der Deutschen Nationalmannschaft, die in Ausreißergruppen größere Medaillenchancen gesehen hatte. Doch der Massensprint war nicht zu verhindern gewesen. Brennauer: “Am Ende ist es ein vierter Platz geworden. Fast eine Medaille, ich glaube das war heute das Maximale. Wir hatten die Medaille noch im Auge, aber es hat nicht sollen sein. Trotzdem können wir mit dem Ausgang zufrieden sein.“
In ihrem letzten Rennen sprintete die Allgäuerin (links) auf Platz vier | Foto: Roth-Foto
Deshalb trauerte sie auch nicht einer eventuell verpassten Chance nach. “Ich habe mich gefreut, auch wenn es keine Medaille geworden ist. Im Ziel war es dann sehr emotional. Als mich andere Fahrerinnen in den Arm genommen haben und wir alles Revue passieren ließen, waren das schon sehr emotionale Momente“, sagte die vierzehnfache Deutsche Meisterin (Straße 9, Bahn 5), die in ihrer 13-jahrigen Karriere 2021 unter anderem Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgen, in Straßenrennen fünfmal Welt- und zweimal Europameisterin geworden war und auch auf der Bahn je zweimal WM- und EM-Gold erringen konnte.
Summa summarum verliefen die European Championships überaus erfolgreich für die deutschen Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Brennauer: “Der Europameistertitel auf der Bahn war nochmal ein ganz großer Erfolg, aber mein letztes Rennen mit der Stimmung an der Strecke und in diesem Team war auch etwas ganz Besonderes. Ich fand die ganzen zwei Wochen hier einfach klasse. Wenn man so etwas nochmal mitnehmen kann, dann ist das etwas, was einem für immer in Erinnerung bleibt.“
Bei der EM hatte Brennauer mit Lisa Klein (links), Franzsika Brause und Mieke Kröger Gold gewonnen...| Foto: Roth-Foto
Nach dem letzten Karriererennen Brennauers gingen die Allgäuerin und ihre BDR-Kolleginnen nicht sofort getrennte Wege, wie es sonst nach internationalen Wettbewerben üblich ist. Stattdessen gab es noch eine kleine Abschiedsfeier. “Wir fahren jetzt alle zusammen zurück ins Hotel und lassen den Abend zusammen ausklingen. Das wird mit Sicherheit wunderschön, das habe ich mir so gewünscht.“
Wie es für sie weitergeht, weiß sie noch nicht bis ins Detail. Aber der Radsport wird sicher eine große Rolle dabei spielen. Brennauer: “Ich muss jetzt erstmal runterkommen. Ich brauche Zeit, um das alles zu realisieren. Dann muss ich zusammen mit der Bundeswehr und dem BDR Pläne schmieden. Wir werden uns alle an einen Tisch setzen und schauen, wie es mit mir weitergeht und welche Stelle am besten zu mir passt“, sagte sie abschließend.
...Mit der gleichen Besetzung feierte sie in Tokio bei den Olympischen Spielen den größten Erfolg ihrer Karriere. | Foto: Roth-Foto
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