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05.08.2022 | (rsn) – Auch auf der 4. Etappe der 44. Vuelta a Burgos (2.Pro) hatte ein Youngster die Nase vorn. Der 22-jährige Slowene Matevž Govekar, der erst seit dem 1. Juni bei Bahrain Victorious unter Vertrag steht, holte sich nach 169 Kilometern von Torresandino nach Ciudad Romana de Clunia im Bergaufsprint einer siebenköpfigen Ausreißergruppe seinen ersten Profisieg vor dem französischen Neoprofi Valentin Retailleau (AG2R Citroën), dessen Landsmann Bastien Tronchon als Stagiare die gestrige Etappe sensationell vor Pavel Sivakov (Ineos Grenadiers) gewonnen hatte.
Zeitgleicher Dritter wurde der Israeli Omer Goldstein (Israel – Premier Tech) vor dem Belgier Pieter Serry (Quick-Step Alpha Vinyl) und dem Österreicher Patrick Gamper (Bora – hansgrohe).
“Das ist natürlich großartig und ich hätte nicht erwartet, hier zu gewinnen. Der Plan war, mit dabei zu sein, wenn sich eine große Gruppe bilden würde. Das klappte und als es im Finale so aussah, als ob wir durchkommen könnten, bin ich den Attacken gefolgt. Im Sprint konnte ich dann meine Fähigkeiten ausspielen. Alle waren am Limit, ich sagte mir, dass ich Vollgas geben musste und auf den letzten 50 Metern wusste ich, dass ich gewinnen würde“, sagte Govekar, nachdem er für den 20. slowenischen Sieg in einem Profirennen dieser Saison gesorgt hatte.
“Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ich so nahe an meinem ersten Sieg bei den Profis dran war, aber gleichzeitig auch sehr glücklich über dieses Ergebnis. Es hat nicht viel gefehlt. Der Sieg von Bastien (Tronchon) gestern hat mich inspiriert und ich wollte es ihm heute nachmachen“, sagte Retailleau, der bis Ende Juli für das U23-Team von AG2R fuhr und bereits 2021 als Stagiaire eine Chance erhalten hatte, sich für einen Profivertrag zu empfehlen. Seit dem 1. August gehört er nun der WorldTour-Mannschaft an. “Es wäre wirklich schön gewesen, zwei Etappen in Folge zu gewinnen, aber es ist trotzdem eine großartige Leistung.“
Spitzenreiter Sivakov verteidigte vor der entscheidenden Schlussetappe zu den Lagunas de Neila sein gestern erobertes Führungstrikot. Der 25-jährige Franzose liegt im Gesamtklassement 23 Sekunden vor Govekars kolumbianischen Teamkollegen Santiago Buitrago, der den Auftakt der Vuelta-Generalprobe für sich entschieden hatte, und je 26 Sekunden vor dem Portugiesen Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost), seinem Teamkollegen Tao Geoghegan Hart sowie Bora-hansgrohe-Kapitän Jai Hindley.
So lief das Rennen:
Auf anfangs welligem Terrain formierte sich am vierten Tag der Burgos-Rundfahrt eine bunt gemischte 14-köpfige Spitzengruppe, in der neben Sprinter Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) auch Kletterspezialisten wie Brandon Rivera (Ineos Grenadiers), Dario Cataldo (Trek – Segafredo) oder David de la Cruz (Astana Qazaqstan) sowie tempoharte Fahrer wie Gamper, Serry oder Goldstein dabei waren.
Das Feld, in dem bei glühender Hitze Sivakovs Team die Nachführarbeit den spanischen Zweitdivisionären Burgos – BH und Equipo Kern Pharma überließ, gewährte den Ausreißern rund vier Minuten Vorsprung, von dem 40 Kilometer vor dem Ziel noch gut die Hälfte übrig war. Kurz darauf schüttelten Goldstein, Serry, Govekar, Retailleau, Lluis Mas (Movistar) und Xabier Mikel Azparren (Euskaltel – Euskadi) ihre bisherigen Begleiter ab, nach einer kurzen, aber intensiven Aufholjagd stieß auch noch Gamper zu dem Sextett vor.
Unter den Verfolgern hatte mittlerweile EF Education – EasyPost die Kontrolle übernommen, wogegen sich Ineos Grenadiers weiterhin in der zweiten Reihe hielt. Der Abstand zwischen Spitze und Feld wuchs auf den folgenden Kilometern wieder auf rund vier Minuten an, ehe Ineos das Tempo doch noch anzog. Allerdings ließ das britische Team die letzte Entschlossenheit vermissen, so dass der Rückstand zehn Kilometer vor dem Ziel sogar auf fast fünf Minuten angewachsen war. Da Goldstein als im Klassement als bestplatzierter der Ausreißer 5:31 Minuten hinter Sivakov lag, konnten der Spitzenreiter und seine Helfer die Zügel aber nicht weiter schleifen lassen.
Govekar fängt im Sprint Retailleau noch ab
Zwischen Feld und Spitze hielten sich noch zwei weitere Gruppen, die zuvor den “Postabgang“ verpasst hatten, aber dennoch nicht aufsteckten. Goldstein führte die Spitze schließlich in die zwei Kilometer lange und fünf Prozent steile Schlussrampe hinein, in der sich die sieben Ausreißer, abgesehen von einer vereitelten Attacke Azparrens, allerdings beäugten und in breiter Front Seite an Seite dem Ziel entgegenfuhren.
Es war schließlich Goldstein, der auf den sieben Prozent steilen Zielpassage von der Spitze den Sprint eröffnete. Doch der Israelische Zeitfahrmeister wurde von den beiden Youngstern Govekar und Retailleau gekontert, wobei der Slowene auf den letzten Metern noch an dem 22 Jahre alten Franzosen vorbeizog, der für den 500. Sieg in der AG2R-Teamgeschichte hätte sorgen können.
Das Feld mit allen Favoriten, unter denen es zu keinen Attacken mehr kam, erreichte genau 3:03 nach dem Etappengewinner das Ziel auf 1.017 Metern Höhe.
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