Briten hoffen auf Tour-Revanche in Tokio

Straßenquartett will aus Japan mehr mitnehmen

Von Peter Maurer

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Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) | Foto: Cor Vos

20.07.2021  |  (rsn) – In den letzten zehn Jahren gelang den britischen Radsportlern der Aufstieg zu einer der stärksten Nationen bei den großen, dreiwöchigen Landesrundfahrten auf. Mit Bradley Wiggins, Christopher Froome und Geraint Thomas feierten sie sechs Toursiege, zusätzlich gewann Tao Geoghegan Hart den Giro und Simon Yates die Vuelta. Mit drei ehemaligen GrandTour-Siegern gehört die britische Mannschaft auch zu den favorisierenden Teams im Straßenrennen der Olympischen Spiele von Tokio am kommenden Samstag.

Der gebürtige Brite und für Irland jahrelang als Straßenprofi aktive Matthew Brammeier ist vom britischen Verband als Trainer für die Olympiaauswahl verantwortlich. Mit Thomas, Geoghegan Hart und den beiden Yates-Brüdern hat er einen wirklich starken Vierer für das Rennen nominiert. Doch angesichts der sturzreichen Etappen bei der Tour de France standen dem 36-Jährigen zwischendurch die Sorgenfalten auf der Stirn.

"Ich bin jedes Mal zusammengezuckt, wenn es einen Crash im Feld gab. Du hoffst immer nur, dass deine Fahrer nicht betroffen sind. Es war nicht so toll, drei von unseren vier Jungs stürzen zu sehen", erklärte Brammeier gegenüber cyclingnews.com. Zum Glück für das britische Team, waren aber die erlittenen Verletzungen nicht in einem schwereren Grad, der eine Teilnahme ihrer Fahrer in Tokio eventuell gefährdet hätte.

"Sowohl Simon, Tao und Geraint wollen aus Tokio mehr mitnehmen, als bei der Tour", schilderte Brammeier. Denn die beiden Ineos-Profis, die eigentlich um die Gesamtwertung mitreden wollten, mussten am Ende Helferdienste für Richard Carapaz verrichten. Simon Yates hingegen konnte nicht wie erhofft um Tagessiege mitreden, sondern verließ nach seinem Sturz auf der 13. Etappe das Rennen vorzeitig.

"Es war die mental härteste Tour für mich", meinte Thomas zuletzt bei seinem Resümee über die Frankreich-Rundfahrt mit cyclingnews.com. Vor allem sein körperlicher Einbruch auf der 8. Etappe setzte dem Waliser, der 2018 die Tour gewinnen konnte, enorm zusetzte: "Es war ein ständiges Auf- und Ab." Doch an Aufgeben dachte er nie: "Du kannst nicht einfach aufgeben. Es gab einige dunkle Momente, aber ich hatte das Team um mich herum, dass mir half durchzukommen."

Thomas wird in Tokio sowohl im Straßenrennen als auch im Zeitfahren im Einsatz sein. Vielleicht ist die Außenseiterrolle, die das britische Team bei den Spielen in den Straßenbewerben kein Nachteil. Denn über Qualität verfügen die vier Fahrer genug, es wird nur eine Frage der Form werden.

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