Am ersten Vuelta-Ruhetag auf Rang sechs

Großschartner zeigte, dass er mit den Besten mithalten kann

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Großschartner zeigte, dass er mit den Besten mithalten kann"
Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) | Foto: Cor Vos

26.10.2020  |  (rsn) – Als Sechster im Gesamtklassement ging Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) in den ersten Ruhetag der 75. Vuelta a Espana. Erstmals bestreitet er eine dreiwöchige Landesrundfahrt als Klassementfahrer und die erste Vuelta-Woche absolvierte der Österreicher bravourös. Mit Ausnahme der Flachetappe am Freitag landete Großschartner jeden Tag in den Top 20, derzeit liegt er in der Gesamtwertung 1:30 Minuten hinter Spitzenreiter Richard Carapaz (Ineos – Grenadiers).

"Es ist von Anfang an gut gegangen. Ich fühle mich auch echt gut", erzählte der 26-Jährige am Morgen des Ruhetages radsport-news.com. Lediglich auf der 2. Etappe nach Lekunberri verlor er eine Minute auf die Gruppe der Favoriten. "Da lief es nicht ganz wie gewünscht, ansonsten hat es auch gut funktioniert und das Team hat mich immer wieder gut in die Anstiege gebracht", führte Großschartner weiter aus.

Eigentlich ist die Mannschaft aus Raubling komplett auf Sprinter Pascal Ackermann ausgerichtet. Für Großschartner ist die Vuelta eine erste Bewährungsprobe in der Kapitänsrolle, allerdings eine ohne Ergebnisdruck: "Ich mache mir da auch selbst keinen Stress, denn ich habe jetzt in der ersten Woche gezeigt, dass ich mit den Besten mitfahren kann", sagte er.

Für Schmunzeln sorgte das Wetter am Morgen des Ruhetages bei Großschartner. Nach sechs verregneten Schlechtwetteretappen strahlte die Sonne vom Himmel. "Hauptsache, am Ruhetag scheint sie", nahm er es mit Humor und fügte an, dass ihm das schlechte Wetter weniger ausmacht als manchem seiner Kontrahenten: "Mir liegt das und ich stecke das gut weg. Gut zwei Grad und Regen wie gestern im Ziel braucht aber niemand."

Am Aramon Formigal in den Pyrenäen zeigte sich Großschartner erneut von seiner besten Seite. "Natürlich täuscht das Ergebnis mit Rang 16 sogar ein wenig, denn es war eine große Gruppe vorne und unter den Favoriten war ich unter den besten Sechs", berichtete er. "Im Schlussanstieg habe ich die erste Post leicht versäumt, als Gaudu, Soler und De la Cruz das Tempo angezogen haben. Da wäre es nicht schlecht gewesen, wenn ich drangeblieben wäre. So musste ich dann die letzten vier Kilometer alleine fahren bei vollem Gegenwind", analysierte Großschartner die Etappe vom Sonntag.

Zufrieden mit der Leistung und der Corona-Bubble

Überhaupt war neben dem Regen auch der Wind ein ständiger Begleiter der Spanien-Rundfahrt: "Das machte die Etappen echt stressig und wir mussten immer gut positioniert sein im Feld, damit nichts passiert und man auf einer Windkante nicht abgeschüttelt wird." Die zweite Woche schätzt der Marchtrenker angesichts der längeren Schlussanstiegen als noch schwerer ein. Dafür erhofft er sich ein etwas kontrollierteres Tempo im Peloton, nachdem doch einige Gesamtwertungskandidaten größere Zeitrückstände kassiert haben.

"Es hat einige Teams mit mehreren Leadern schon dezimiert und so können die auch nur mehr anderthalb oder gar nur mehr eine Trumpfkarte spielen", erklärte Großschartner, der sich am Ruhetag von den Anstrengungen der ersten Woche zu erholen hofft. "Aber die Hektik wird in der zweiten Woche sicher weitergehen. Die Rundfahrt wird zwar etwas kontrollierter, Zeit verlieren darfst du trotzdem nirgends.".

Die anstehenden Bergprüfungen flößen ihm Respekt ein, wie er zugab. "Wenn es richtig steil wird, dann tu ich mir schwerer. Aber mit guter Form hat das bei einwöchigen Rundfahrten, wo ich für das Klassement vorgesehen war, auch immer gut funktioniert", sagte Großschartner, der sich auch vorstellen kann, auf Etappenjagd zu gehen.

Zufrieden ist der Bora-Profi auch mit den Corona-Maßnahmen des Veranstalters. "Das Leben in der Vuelta-Bubble ist gut, wir sind sehr abgesperrt und auch die Zuschauer sind ziemlich ausgesperrt. Das ist natürlich Schade, denn man kennt die Begeisterung für Radsport im Baskenland und wenn du da alleine in den Bergen unterwegs bist, dann fehlt da etwas. Wir kennen aber die aktuellen Umstände und daher macht das ruhige Flair jetzt nichts aus. Ich bin froh, dass wir überhaupt Rennen fahren können“, schloss er.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.01.2021Oberschenkelbruch: Barta muss sein EF-Debüt verschieben

(rsn) - Mit einem starken Auftritt bei der Vuelta a Espana sicherte sich Will Barta spät noch einen Einjahresvertrag bei EF Education - Nippo, nachdem bereits in der ersten Saisonhälfte feststand, d

03.12.2020Vuelta-Sieger Roglic gewinnt den Vélo d´Or

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat erstmals in seiner den Velo d´Or gewonnen, mit dem das französische Velo-Magazin den besten Fahrer des Jahres auszeichnet. An der Abstimmung beteiligen sich

17.11.2020Bilden Froome und Daniel Martin 2021 eine Tour-Doppelspitze?

(rsn) - Mit der Verpflichtung des viermaligen Tour-de-France-Gewinners Chris Froome hofft Israel Start-Up Nation, bei der kommenden Frankreich-Rundfahrt um den Gesamtsieg kämpfen zu können. Allerdin

15.11.2020Spekenbrink will 2021 den erfolgreichen Jugendtrend fortsetzen

(rsn) - Nach dem Weggang von Tom Dumoulin zu Jumbo - Visma sagten nicht wenige Beobachter dem Team Sunweb ein schwieriges Jahr voraus. Doch der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink kann trotz Corona

12.11.2020Die Vuelta, das waren gigantische drei Wochen

(rsn) – Heute melde ich mich im Rahmen meines Blogs zum letzten Mal. Am Sonntag ging für mich die Vuelta a Espana zu Ende, meine erste Grand Tour. Und ich muss sagen, dass ich gut aus ihr herausge

11.11.2020Zimmermann besteht in Spanien seine Reifeprüfung

(rsn) – Mit Erfolg bestritt Georg Zimmermann (CCC) seine erste dreiwöchige Landesrundfahrt. Der 23-jährige Bayer absolvierte bei der Vuelta a Espana eindrucksvolle drei Wochen und landete als best

10.11.2020De Gendt wehrt sich gegen Vergleiche mit Deceuninck

(rsn) - Auch wenn Tim Wellens mit seinen beiden Etappensiegen bei der Vuelta a Espana die Saisonbilanz von Lotto Soudal noch aufgebessert hat, so stehen für den belgischen Rennstall doch nur zwölf E

10.11.2020Martens: “Roglic hat die Vuelta durch mentale Stärke gewonnen“

(rsn) - Als Primoz Roglic (Jumbo - Visma) am Sonntag als Gewinner der 75. Vuelta a Espana geehrt wurde, konnte auch Paul Martens mitjubeln. Erstmals in seiner langen Karriere war der Routinier in eine

09.11.2020Im kommenden Jahr will Mas bei der Vuelta Rot statt Weiß

(rsn) - Auf Platz fünf der Gesamtwertung war Enric Mas nicht nur bester Movistar-Profi der 75. Vuelta a Espana, sondern auch stärkster Spanier. Damit wiederholte der 25-Jährige auch sein Ergebnis v

09.11.2020Guillaume Martin beendet Vuelta-Debüt auf dem Podium

(rsn) - Gleich bei seinem Vuelta-Debüt landete Guillaume Martin in Madrid auf dem Podium. Der Cofidis-Neuzugang sicherte sich souverän das Bergtrikot der letzten Grand Tour des Jahres und ist damit

09.11.2020Carapaz erbringt den Beweis: Giro-Sieg 2019 war kein Zufall

(rsn) - Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hat alles gegeben. Als er am Samstag auf dem Weg hinauf zum Alto de la Covatilla knapp drei Kilometer vor dem Ziel attackierte, brachte er Primoz Roglic (Jum

09.11.2020Roglic und Ackermann können mit gutem Gefühl in den Urlaub

(rsn) - Wie schon die Tour de France und der Giro d`Italia war auch bei der Vuelta a Espana der Kampf um den Gesamtsieg bis zum Schlusswochenende voller Spannung. Wir ziehen nach den 18 Etappen Bilan

Weitere Radsportnachrichten

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

01.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

01.07.2025Alpecin zum fünften Mal in Folge mit Doppelspitze Philipsen-van der Poel

(rsn) – Wie schon in den vergangenen vier Jahren, so vertraut Alpecin – Deceuninck bei der Tour de France auch diesmal auf die bewährte Doppelspitze Mathieu van der Poel und Jasper Philippsen. De

01.07.2025Jorgenson bis Ende 2029 bei Visma – Lease a Bike

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

01.07.2025Tour de France im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 5. Juli im nordfranzösischen Lille beginnenden 112. Ausgabe liefern wir einen Überblick über

01.07.2025Soudal setzt auf Olympiasieger Evenepoel und Sprinter Merlier

(rsn) – Nach zweijähriger Abwesenheit kehrt Maximilian Schachmann zur Tour de France zurück. Der frisch gebackene Deutsche Zeitfahrmeister wurde von seinem Team Soudal – Quick-Step wie erwartet

01.07.2025Die Aufgebote für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

01.07.2025Großes Vorschau-Paket: Die Strecke der Tour de France 2025

(rsn) - Nach vier Auslandsstarts in Folge wird die Tour de France (5. - 27. Juli) erstmals wieder auf heimischem Territorium gestartet und führt danach ausschließlich über französische Straßen.

30.06.2025Zimmermann: “Ich fahre im schönsten Trikot der Welt zur Tour“

(rsn) - Wie entrückt stand Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bei den Deutschen Meisterschaften in Linden auf dem obersten Treppchen und schaute in den Himmel. In diesem Moment galt nur das hi

30.06.2025Schiffer wird Dritter bei den Deutschen – Konti-Teams stark

(rsn) - Bei den Deutschen Meisterschaften 2025 in Linden sorgte Anton Schiffer (Bike Aid) für das herausragende Ergebnis aus Sicht der KT-Teams: Mit einem eindrucksvoll erkämpften dritten Platz im

30.06.2025Cofidis setzt auf Erfahrung und hofft auf Etappensiege

(rsn) – 34 Tour-de-France-Teilnahmen auf sich vereinen die acht Fahrer, die für die Cofidis-Equipe am 5. Juli in Lille am Start stehen werden. Das französische Traditions-Team setzt bei seiner 29.

30.06.2025“Tiefenentspannung nicht mehr möglich“: Mayrhofer vor Tour-Debüt

(rsn) – Gleich drei Debüts kann Tudor Pro Cycling am 5. Juli in Lille zum Start der 112. Tour de France (2.UWT) begehen: Die Schweizer Equipe nimmt zum ersten Mal an der Grand Boucle Teil und auch

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Trofeo Citta die Brescia (1.2, ITA)
  • Radrennen Frauen

  • Bahn-DM Dudenhofen (BLF, GER)