Schweizer stürzte im Finale des Tour-Auftakts

Grellier vs. Schär: Der Zielsprint um das Bergtrikot fiel aus

Foto zu dem Text "Grellier vs. Schär: Der Zielsprint um das Bergtrikot fiel aus"
Holte sich am Ende praktisch kampflos das Bergtrikot: Fabien Grellier (Total Direct Energie) | Foto: Cor Vos

30.08.2020  |  (rsn) - Neben dem Sprint um den Tagessieg und das Gelbe Trikot hätte es auf der Promenade des Anglais in Nizza noch ein anderes Duell geben sollen - und zwar im Kampf um das erste Bergtriko zwischen den punktgleichen Michael Schär (CCC) und Fabien Grellier (Total Direct Energie). Doch der kleine Showdown auf der Promenade des Anglais fiel aus.

Grund dafür war, dass Schär in den Massensturz drei Kilometer vor dem Ziel verwickelt war udn so aller Chancen beraubt wurde, sich das Gepunktete Trikot überzustreifen, das er schon bei der Tour-Generalprobe beim Critérium du Dauphiné nach der 1. Etappe getragen hatte.

Grellier, der in einen früheren Sturz verwickelt war, aber unbeschadet durch das Finale kam, hatte von Schärs Pech nichts mitbekommen und wusste zunächst nicht, ob der Schweizer vor oder hinter ihm ins Ziel gekommen war. "Erst nach fünf Minuten bekam ich Bescheid. Das waren natürlich exzellente Neuigkeiten", erklärte der Franzose. Schär dagegen blieb als Trostpreis die Auszeichnung zum kämpferischsten Fahrer  - dazu kamen noch einige Schürfwunden und Hüftschmerzen als Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag.

Von Anfang an lief der Tag für Schär nicht nach Plan

Für den 33-Jährigen war es nicht nur aufgrund des Sturzes und des verpassten Bergtrikots von Anfang an kein planmäßiger Tag. "Eigentlich hatte ich nicht beabsichtigt, in die Ausreißergruppe zu gehen", erklärte der Routinier, der spontan der ersten Attacke des Tages folgte und sich dann in einer drei Fahrer starken Spitzengruppe wiederfand, die vom Feld allerdings an der kurzen Leine gelassen wurde.

"Deshalb war klar, dass das Bergtrikot das einzig realistische Ziel sein würde", meinte Schär, der dann aber im ersten kategorisierten Anstieg keine Punkte ergattern konnte. "Ich habe den ersten Berg falsch eingeschätzt und einen schlechten Sprint gezeigt", gab sich der CCC-Profi selbstkritisch. 

An der zweiten Bergwertung machte Schär es dann aber besser und sicherte sich die zwei Punkte. Somit waren er und Grellier punktgleich, beide hatten jeweils einen Bergpreis gewonnen. Deshalb musste die Platzierung in der Tageswertung über das erste Bergtrikot dieser Tour entscheiden. 

Gestürzter Schär: "Ich mag das Sprinten nicht"

Schär, alles andere als ein begnadeter Sprinter, hatte schon während des Rennens vor diesem Szenario Respekt. "Ich mag das Sprinten nicht. Ich war dann inmitten der Sprinter in der schlechtmöglichsten Position, wo das Chaos passierte", erklärte er. Vor ihm ging drei Kilometer vor dem Ziel der Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain - McLaren) zu Boden. "Ich konnte bremsen, aber es war so rutschig, dass mein Rad seitlich wegrutschte und ich über den Lenker den Abschlag machte", berichtete er.

Letztlich kam Schär zeitgleich mit dem ebenfalls gestürzten Thibaut Pinot (Groupama . FDJ) ins Ziel und wurde auf Rang 148 geführt. Grellier war zuvor auf Position 55 über den Zielstrich gefahren.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

01.02.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

01.02.2025Gelingt Pithie im Red-Bull-Trikot die Titelverteidigung?

(rsn) – Eine Woche nach dem Ende der Tour Down Under (2.UWT) findet das Australien-Abenteuer der Radprofis beim Cadel Evanns Great Ocean Road Race (1.UWT) seinen Abschluss. Das nach dem ehemaligen

01.02.2025Kuschla verpasst nach “mittlerem Tag“ die Top 20

(rsn) – Der alte und neue U23-Weltmeister Tibor Del Grosso war schon beim Umziehen, als die beiden Deutschen Silas Kuschla (+ 5:42) und Hannes Degenkolb (+ 6:56) bei den Cross-Weltmeisterschaften i

01.02.2025Van Empel schüttelt Brand am letzten Hügel ab und feiert Hattrick

(rsn) – Drei Oranje-Frauen standen am Ende der Cross-WM der Frauen in Liévin auf dem Podium. Ganz oben strahlte wie bei den letzten beiden Welttitelkämpfen Fem van Empel, die sich in einem spannen

01.02.2025Moschetti beendet schwere Zeit mit märchenhaftem Sieg

(rsn) – Nach zwei vierten Plätzen in den vorherigen Sprintentscheidungen hat Matteo Moschetti (Q36.5) zum Abschluss der 5. AlUla Tour (2.1) jubeln können. Der 28-jährige Italiener entschied die 5

01.02.2025Del Grosso in Liévin eine Nummer zu groß für die U23-Konkurrenz

(rsn) – Tibor del Grosso hat bei der Cross-WM in Liévin seinen U23-Titel verteidigt. Der Niederländer fuhr seinen Gegnern schon in der Auftaktrunde auf und davon und feierte mit 56 Sekunden Vorspr

01.02.2025Mallorca Challenge: Trofeo Andratx – Pollenca abgebrochen

(rsn) – Auf Mallorca ist die Trofeo Andratx – Pollenca (1.1) rund 125 Kilometer vor dem Ziel abgebrochen worden – wie es hieß, nach einer entsprechenden Forderung der Fahrer. Die Bedingungen au

01.02.2025Grossmann tief enttäuscht: “Mein Traum war der Titel“

(rsn) - Noch beim Interview flossen die Tränen über Anja Grossmanns Gesicht. Die Schweizerin war bei der Cross-WM im Rennen der Juniorinnen auf dem vierten Platz gelandet und darüber tief enttäusc

01.02.2025Revols Technik setzt sich gegen Bukovskas Kraft durch

(rsn) - Lise Revol hat sich die erste Goldmedaille in einem Einzelwettbewerb bei der Cross-WM in Liévin gesichert. Die 16-jährige Französin setzte sich in einem bis zur Zielgerade packenden Duell m

01.02.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen

(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag

01.02.2025Das Programm der Cyclocross-Weltmeisterschaften von Liévin

(rsn) – In sieben Wettbewerben an drei Tagen werden bei den UCI-Cyclocross-Weltmeisterschaften (31. Januar – 2. Februar) in Liévin im Norden Frankreichs Medaillen vergeben. Den Anfang macht dabei

01.02.2025Dauerbrenner Meisen gibt in Liévin seine Abschiedsvorstellung

(rsn) - In den vergangenen knapp 20 Jahren war Marcel Meisen aus dem deutschen Cyclocross-Sport nicht wegzudenken. Neun nationale Titel hat der Stolberger in der Elite errungen, dazu kommt noch einer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Cadel Evans Great Ocean Road (1.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix la Marseillaise (1.1, FRA)
  • Trofeo Palma (1.1, ESP)