Lunigiana: Tagebuch von Maximilian Schmidbauer

Der finale Tag im Diavolo Rosso und im Gruppetto

Von Maximilian Schmidbauer

Foto zu dem Text "Der finale Tag im Diavolo Rosso und im Gruppetto"
Das österreichische Nationalteam bei der Präsentation in La Spezia | Foto: Ciclismoblog

02.09.2019  |  (rsn) – Eingangs der ersten Septemberwoche findet für die Straßenjunioren in Italien mit dem Giro della Lunigiana ein besonderes Highlight statt. Das mehrtägige Etappenrennen wird in einer der geschichtsträchtigen Regionen des Landes ausgetragen und ist im südlichen Ligurien sowie der nördlichen Toskana angesiedelt. Mit Stefan Mair gelang das vor elf Jahren auch sensationell einem Österreicher, wodurch das rot-weiß-rote Nationalteam ein gern gesehener Gast bei diesem Rennen ist. In diesem Jahr startet ein Sextett im Trikot des ÖRV in die viertägige Rundfahrt mit Maximilian Kabas, Bernhard Lube, Maximilian Schmidbauer, Nikolas Riegler, Philipp Hofbauer und Paul Buschek.

Die Königsetappe wartete am Samstag auf die Nachwuchsfahrer. Für das rot-weiß-rote Team führt Maximilian Schmidbauer ein Tagebuch:

Tag 5:

Um 6:20 heißt es wieder aufstehen. Die Nudeln rufen. Doch es sind die letzten Nudeln für wahrscheinlich lange Zeit. Denn heute ist auch die letzte Etappe. Starten tut sie ironischer Weise an dem Ort, den wir nicht mehr so gerne sehen. Dem Restaurant "Diavolo Rosso“, unser Nudelrestaurant der letzten Tage.

Zum Rennen gibt es nicht viel zu sagen. Bernhard und ich waren wegen einem unaufmerksamen Italiener in einen Sturz verwickelt und wechselten beide das Rad. Der Wechsel dauerte leider recht lange, der neutrale Mechaniker zeigte kein Interesse, uns zu helfen, und so musste sich unser Trainer Jure Pavlic von Konvoinummer 14 die Fahrzeuge werden nach dem bestplatzierten Fahrer des Teams in der Gesamtwertung aufgestellt, einen Weg zu uns bahnen. Als wir endlich unterwegs waren, begann die Aufholjagd hinter dem Auto.

Wieder zurück in der Autokolonne ist es besonders wichtig, sich effizient durch die Autos zu schlängeln, um möglichst schnell voranzukommen und keine unnötige Energie zu vergeuden. Zurück im Feld waren wir gerade dabei, uns einen Weg durch die Fahrer zu bahnen, um wieder in Position zu kommen, als das Feld links abbog und der erste Anstieg begann. Bernhard spürte den Sturz dann leider stark und musste das Rennen am selben Anstieg beenden. Ich spürte den Sturz und das nicht eingestellte Rad auch und fand mich mit einigen anderen Fahrern im Gruppetto wieder.

Ich bin aber wirklich happy, die Rundfahrt beendet und den Zielstrich erreicht zu haben. Max und Niko kamen immer mit dem Feld über den Berg, doch Niko hatte dann Pech: In der Abfahrt bemerkte er plötzlich, wie der Schnellspanner des vorderen Laufrads völlig offen war. Da muss man natürlich stehen bleiben und ihn wieder verschließen. So kam er nicht mehr mit der ersten Gruppe ins Ziel und belegte den 34. Platz im Gesamtklassement. Max wurde 21. bei der Etappe und 23. in der Endwertung.

Wenn man bedenkt, wie schwer die Rundfahrt war und dass von knapp 160 gestarteten Fahrern nur 83 das Ziel gesehen haben, ein wirklich gutes Ergebnis. An dieser Stelle jedenfalls auch ein großes Dankeschön an die Betreuung durch unseren Masseur Martin Pavle, der immer geschaut hat, dass es uns gut geht und wir genug zum Essen haben, unseren Mechaniker Jan Kruzic, der die Räder nach den Etappen immer in tadellosen Zustand versetzte und zu guter Letzt an unseren Trainer Jure Pavlic, der sich immer uns gekümmert hat und bei Defekt und Sturz mit halsbrecherischen Manövern zu uns gefahren ist. Die Bedingungen waren also gegeben. Schade, dass kein Top-Resultat dabei herauskam.

Und somit ist auch das Tagebuch zu Ende, das mir wirklich Spaß gemacht hat zu schreiben, also vielleicht kommt da in den nächsten Jahren noch was ;)

Vielen Dank fürs Lesen und Mitverfolgen!

Euer Max!

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

01.05.2024Highlight-Video des 61. Eschborn-Frankfurt

(rsn) – Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) hat die 61. Ausgabe von Eschborn – Frankfurt (1.UWT) gewonnen. Der 24-jährige Belgier setzte sich über 203,8 Kilometer von Eschborn nach Frankfurt im Spr

01.05.2024Bergkönig Degenkolb feiert in Frankfurt erst nach tiefem Frust

(rsn) - Neben Sieger Maxim Van Gils (Lotto Dstny) war John Degenkolb (dsm–firmenich - PostNL) der Mann des 61. Eschborn - Frankfurt. Der Lokalmatador war 150 Kilometer als Ausreißer unterwegs und k

01.05.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

01.05.2024Schachmann düste von der Alten Oper direkt zum Flughafen

(rsn) - Nach dem hessischen Klassiker ist vor dem Giro – zumindest für Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe). Der zweimalige Deutsche Meister musste sich nach der Zieleinfahrt in Frankfurt, be

01.05.2024Deutsche Talente verpassen es, sich in Szene zu setzen

(rsn) - Für die deutschen Fahrer und Teams gab es bei der U23-Variante von Eschborn - Frankfurt (1.2u) nichts zu holen. Nach 129 Kilometern und zwei Feldberg-Überquerungen machte eine international

01.05.2024Highlight-Video der 4. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson den zweiten Abschnit

01.05.2024Bénin: Bike Aid holt sich mit einem Tag Verspätung Gelb

(rsn) - Nachdem Bike-Aid-Fahrer Yoel Habteab zum Auftakt der Tour du Bénin (2.2) das Gelbe Trikot noch verwehrt blieb, weil ihm der Etappensieg genommen und er hinter Azzedine Lagab auf Platz zwei z

01.05.2024Faulkner landet als Ausreißerin Coup in Zaragoza

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson die 2. Etappe für si

01.05.2024Van Gils krönt im Sprint vor der Alten Oper sein Frühjahr

(rsn) – Im Sprint einer rund 35-köpfigen Spitzengruppe hat Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) das 61. Frankfurt-Eschborn (1.UWT) für sich entschieden und damit sein großartiges Frühjahr gekrönt.

01.05.2024Slowene Primozic fängt Vorjahressieger Boros noch ab

(rsn) - Der aktuell Führende und Titelverteidiger der Road Cycling League Austria, Jaka Primozic (Hrinkow Advarics), hat den Grand Prix Vorarlberg in Nenzing, den dritten Stopp der heimischen Radbund

01.05.2024Rick Zabel beendet nach Rund um Köln seine Karriere

(rsn) - Rick Zabel (Israel - Premier Tech) wird am 26. Mai bei Rund um Köln (1.1) das letzten Rennen als Radprofi bestreiten. Den zum Saisonende auslaufenden Vertrag hat der 30-Jährige in Absprache

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine