--> -->
20.07.2019 | (rsn) - Das Gelbe Trikot muss in diesem Jahr etwas warten. Seit zwei Wochen läuft mittlerweile die 106. Tour de France, das Team Ineos stellt bislang aber noch nicht den Gesamtführenden. Das ist insofern bemerkenswert, da die Mannschaft (vormals Team Sky) bei seinen sechs Tour-Siegen in den vergangenen sieben Jahren stets frühzeitig das Maillot Jaune übernahm und anschließend souverän verteidigte – einzig im Vorjahr brauchte es bis zur 11. Etappe etwas länger.
Das ist allerdings auch den Umständen geschuldet: Die bisherige Route der Tour war zwar fordernd, aber nicht so, dass es zu einer frühen Vorentscheidung hätte kommen können. Vor allem aber ist da aus Sicht von Ineos dieser bisher nicht zu kontrollierende Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step), der im Zeitfahren am Freitag seine Gesamtführung sogar ausbaute.Â
Unzufrieden wird man bei Ineos mit dem bisherigen Tour-Verlauf trotzdem nicht sein. Alle ausgemachten Mitkonkurrenten kamen bei den bisherigen Hürden dieser Tour mindestens einmal ins Straucheln – entweder an der Bergankunft zur Planche des Belles Filles, in den Zeitfahren oder im Wind der 10. Etappe nach Albi. Nur die britische Mannschaft hielt sich einmal mehr schadlos. Und so liegt Vorjahressieger Geraint Thomas als Gesamtzweiter vor den ersten beiden schweren Bergetappen in den Pyrenäen in Lauerstellung.
Thomas mit dem Zeitfahren nicht ganz zufriedenIm Zeitfahren der 13. Etappe rund um Pau setzte Thomas erwartungsgemäß als Tageszweiter die beste Zeit aller Klassementfahrer. Trotzdem haderte der Waliser etwas mit seiner Leistung: "Es war in Ordnung, aber irgendwie hat noch ein kleines Stück gefehlt“. Es "war ein gutes, aber eben kein richtig gutes Rennen“, befand Thomas. In der Gesamtwertung baute er seinen Vorsprung auf den aktuell ärgsten Verfolger Steven Kruijswijk (Jumbo - Visma) auf 46 Sekunden aus. Teamkollege Egan Bernal verlor im Zeitfahren 1:36 Minuten und fiel vom dritten auf den fünften Gesamtrang zurück, wodurch der Titelverteidiger in der teaminternen Hierarchie derzeit die Nase vorne haben dürfte. Â
Wichtiger und spannender als der Blick nach hinten wird allerdings langsam der Blick nach vorn in der Gesamtwertung. Der aktuelle Mann in Gelb, Alaphilippe, war als Spitzenreiter auf Zeit ausgemacht. Vor dem Zeitfahren stand einzig die Frage im Raum, ob er seine Spitzenposition würde verteidigen können. Kaum jemand erwartete hingegen, dass er seine Führung vergrößern würde. Doch genau dieser Fall trat ein, Alaphilippe distanzierte Thomas als Tagessieger in dessen Paradedisziplin um 14 Sekunden und liegt nun 1:26 Minuten vor dem Ineos-Kapitän.
"Dass Alaphilippe die Etappe gewinnen würde, hatte ich eigentlich nicht erwartet“, zeigte sich auch Thomas überrascht: "Er ist offensichtlich extrem gut drauf und mittlerweile ein Favorit, auf den man aufpassen muss. Wenn er so weiterfährt, dann wird er die Tour gewinnen.“
Richtungsweisende Tage in den Pyrenäen
Ob Alaphilippe tatsächlich ein Kandidat für den Gesamtsieg ist, das stellt sich spätestens auf den beiden kommenden Bergetappen durch die Pyrenäen heraus. Zunächst geht es hinauf auf 2.115 Metern zur Bergankunft am Col du Tourmalet, am Tag danach steht eine weitere Kletteretappe mit Ziel am Prat d’Albis an. Die Gesamtwertung wird am Sonntagabend deutlich mehr Struktur erhalten.
Auch Team Ineos ist an diesen beiden Tagen gefordert. In den Vorjahren war der Auftritt in den Bergen stets der Schlüssel zum Gesamtsieg – die Konkurrenz wurde durch horrendes Tempo der Helfer zermürbt, ehe der Kapitän kurz vor dem Ziel mit einem Antritt in Aktion trat. Meist handelte es sich dabei um Chris Froome, im Vorjahr übernahm Thomas diese Rolle..
Die erste Bergankunft zur Planche des Belles Filles bot in der Hinsicht ein ungewohntes Bild: Movistar und Groupama-FDJ sorgten im Anstieg für das Tempo, Ineos war hingegen nur noch mit Egan Bernal und Thomas in der Favoritengruppe vertreten. Michal Kwiatkowski musste kurz vor dem Finale die Gruppe ziehen lassen, Wout Poels, einer der wichtigsten Tempomacher der vergangenen Jahre, fiel bereits deutlich früher zurück. Der Konkurrenz wird das nicht entgangen sein – und womöglich zu mehr Offensive animieren.Â
Allerdings stellten sich vermutete Schwächen bei der britischen Mannschaft in der Vergangenheit oft auch als taktische Manöver heraus. Wie stark Ineos dieses Jahr wirklich im Hochgebirge ist, auch darüber werden die Pyrenäen Aufschluss geben. Der Plan dürfte jedoch vorsehen, endlich Gelb zu übernehmen.Â
16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra
23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai
11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar
15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp
27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg
10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig
03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich? (rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte
24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die
23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ
22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff
21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht
21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr
15.12.2025Pogacar mit bewährten Kräften zur Mission fünfter Toursieg? (rsn) - Tadej Pogacar befindet sich einer komfortablen Situation: Neben seiner überragenden Klasse kann der zweimalige Weltmeister auch auf ein herausragend stark besetztes Team UAE – Emirates –
15.12.2025Welsford von Red Bull zu Ineos (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
15.12.2025Ferguson: Zwischen Übertraining, RED-S und Spitzenergebnissen (rsn) – Besser als Cat Ferguson (Movistar) ist noch kaum eine Junioren-Weltmeisterin im Elite-Peloton angekommen. Die 19-jährige Britin gilt als riesiges Talent, fuhr gleich bei ihrem ersten WorldT
15.12.2025Auch nach Team-Aus: Reise auf der Straße wird weitergehen (rsn) – Auch in ihrer siebten Saison beim Team Ceratizit fuhr Franziska Brauße zweigleisig auf Straße und Bahn - mit 41 Renntagen auf der Straße jedoch so intensiv wie nie zuvor in ihrer Karrier
15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
14.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“ (rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges
14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“ (rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si
14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur (rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v
14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander (rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf
14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur (rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin
14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung (rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre
14.12.2025Der DM-Titel überstrahlte den Tour-Rückschlag (rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg