Müllers Tour of Mersin-Tagebuch

Noch fühlt es sich an wie Urlaub

Von Robert Müller

Foto zu dem Text "Noch fühlt es sich an wie Urlaub"
Robert Müller fährt die Tour of Mersin | Foto: Robert Müller

25.04.2019  |  (rsn) - Hallo aus Yanisli, Gülnar/Mersin, Türkei!

Ich sitze in der Sonne auf der Terrasse des tollen 5-Sterne-Rundfahrthotels direkt an der türkischen Südküste und schaue auf das blaue und ruhige Mittelmeer. Es fühlt sich an wie Urlaub, doch ich bin zum Rennenfahren an diesen schönen Flecken Erde gekommen. Morgen (Donnerstag) startet hier die Tour of Mersin (2.2), die mich in 4 Etappen über knapp 500 km die Küste hoch und runter führen wird und in der großen Hafenstadt Mersin endet. Ich starte hier wie bereits im Vorjahr wieder als Gastfahrer für das ambitionierte Schweizer Amateurteam KIBAG-BNP-Costelo und daher fühle ich mich hier wohl und kenne mich aus.

Nach dem sehr guten Frühstück machten wir uns daran, die Räder zusammen zu schrauben und einige meiner Teamkollegen konnten es wie üblich kaum glauben, dass mein ganzes Rad, natürlich zerlegt, in einen Laufradkarton passt. Dadurch kann ich es am Flughafen als normales Gepäckstück aufgeben und spare mir die extra Kosten für Sportgepäck und nehme es gerne in Kauf, wenn die Montage etwas länger dauert.

Ich traf nun auch meine letztjährigen Teamkollegen vom Radteam Herrmann und zu meiner Verwunderung auch Fahrer vom Team Bike Aid an, die erst gestern Morgen die Einladung für die Rundfahrt bekommen hatten und sehr kurzfristig über Nacht angereist waren. Da die Tour of Croatia kurzfristig abgesagt wurde, können sie nun hier starten und einige Fahrer werden erst heute (Mittwoch) Abend eintreffen. Das ist natürlich sehr knapp, aber damit sind sie immer noch früher dran als letztes Jahr ein paar Fahrer vom Team ETW, die nach Flugausfällen erst am Morgen zwei Stunden vor dem Start zur ersten Etappe im Hotel eingetroffen waren.

Immerhin fällt hier der Klimaschock weg, denn das Wetter ist ungefähr wie über Ostern in Deutschland und die Zeitverschiebung beträgt nur eine Stunde. Dementsprechend in guter Verfassung machten wir uns kurz vor Mittag auf zu einer zweistündigen Fahrt die Küste entlang auf der Strecke der morgigen Etappe.

Dabei kamen dann auch die Erinnerungen an letztes Jahr zurück, denn bei den vielen Rundfahrten die ich fahre weiß ich manchmal nicht mehr genau was wohin gehört. Letztes Jahr waren die Etappen hier sehr höhenmeterlastig, auf der Königsetappe waren es über 4000 Höhenmeter und ich hatte gerade mal einen 30er Schnitt und war über 6 Stunden unterwegs. Das lag auch an den teils sehr schlechten Straßen, besonders auf den Abfahrten sind wir viel auf Schotterpisten gefahren und es gab einige Stürze, wobei sich ein Fahrer von ETW sogar den Arm gebrochen hatte.

Beim Blick in die Tourbibel habe ich aber schon festgestellt, dass die Etappen dieses Jahr deutlich weniger bergig und auch kürzer sind, was aber nicht heißt, dass es flach ist. Am Start sind dieses Mal nur 13 Teams und etwa 70 Fahrer, ein Team darf nicht starten, da es irgendwie nicht ordnungsgemäß bei der UCI gemeldet ist und der zuständige schwedische Kommissär sehr streng ist.

Wie letztes Jahr gibt es wieder pro Etappe 3-4 Zwischensprints, bei denen es von dem jeweiligen Ort, in dem die Wertung abgenommen wird, gestiftete Goldstücke im Wert von bis zu 240 Euro zu gewinnen gibt. Leider werden die Sprints nicht ausgeschildert, sondern es kommt einfach ein Strich auf der Straße und man kann sich nicht auf die Kilometerangaben im Roadbook verlassen. Das macht es für uns schwierig den Sprint richtig zu timen, die einheimischen Fahrer wissen hingegen genau wo die Wertungen sind.

Die erste Etappe führt über 120 km von West nach Ost an der Küste entlang, wobei es aber dennoch über 1900 Höhenmeter geht, wobei mir besonders der letzte lange Anstieg vor dem Ziel Sorgen macht. Sorgen mache ich mir außerdem um mein Gewicht, denn das Essen ist hier wie üblich verdammt gut und ich kann mich nur schwer zurückhalten. Da muss ich wohl auch wie üblich wieder um die Rennen herum noch einige Kilometer extra abspulen.

Morgen gleiche Stelle, gleiche Welle
Gez. Sportfreund Radbert

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Van den Broek nach Sieg auf Königsetappe neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe hat Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) die Führung im Gesamtklassement der 59. Türkei Rundfahrt (2.Pro) übernommen. Der 23-jährige Nie

26.04.2024Die Startliste des Einzelzeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Der Belgier Stan Van Tricht (Alpecin – Deceuninck) eröffnet um 14.24 Uhr das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie, bei dem rund um Oron 15,5 Kilometer auf dem Programm stehen. Die S

26.04.2024Türkei: Van Poppel zur Königsetappe nicht mehr angetreten

(rsn) – Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) ist nicht mehr zur Königsetappe der Türkei-Rundfahrt angetreten. Wie sein Team auf X meldete, haben sich der Niederländer am Morgen unwohl gefühlt.

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)