Tollwut-Infektionen in Ost-Europa und USA

Tollwutfälle bei Tieren: Was zu beachten ist

Foto zu dem Text "Tollwutfälle bei Tieren: Was zu beachten ist"
Die Skulptur “Trialogo“ des kolumbianischen Bildhauers Edgardo Carmona am Stadtplatz in Burghausen am Inn. | Foto: consulhonorariostuttgart.de

29.03.2019  |  (rsn, crm) - Wer hat es noch nicht erlebt als Radfahrer: Ein Hund stürmt auf dich zu, und wenn du Pech hast, zwickt er dich ins Wadl. Wie war das nochmal mit Tollwut? In Deutschland ist die Gefahr derzeit gering: Die Hunde-Republik;-) gilt seit 2008 als frei von klassischer Wildtollwut, nur noch bei Fledermäusen kommt sie vor.

Weltweit gibt es jedoch jährlich rund 60.000 Tollwut-Fälle,
davon die Hälfte in Asien; allein in Indien stirbt alle 30 Minuten ein Mensch an Tollwut. Auch Afrika ist nach wie vor stark betroffen, und in den Ländern Ost-Europas kommt es immer wieder zu Tollwut-Fällen, vor allem in Polen, Rumänien, Bulgarien und den Staaten der früheren Sowjetunion.

Seit Beginn des Jahres wurden auch in den USA, in New York City sechs Tollwut-Infektionen bei Tieren bestätigt. Die Behörden haben die Bevölkerung aufgerufen, ihre Haustiere zu impfen, und nach verdächtigen Tierkontakten umgehend einen Arzt aufzusuchen, um sich dort gegebenenfalls behandeln zu lassen.

Jährlich werden in den USA etwa 35 000 Menschen
aufgrund von verdächtigen Tierkontakten, überwiegend mit Fledermäusen, behandelt. Rund 7000 bis 10 000 Fälle von Tollwut bei Tieren, vor allem bei Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen und Füchsen, werden registriert.

„Die Gefahr, sich während einer USA-Reise mit Tollwut zu infizieren, ist zwar äußerst gering“, erklärt Professor Ix Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des "Centrums für Reisemedizin" (CRM): „Reisende sollten sich aber der Möglichkeit einer Tollwut-Infektion bei einem Kontakt mit Tieren stets bewusst sein.“

Als verdächtig gilt ein Tierkontakt, wenn sonst scheue,
wildlebende Tiere keine Scheu vor Menschen zeigen. Auch bei zutraulichen fremden Haustieren, Katzen oder Hunden ist Vorsicht geboten. Ideal ist es daher, von Tieren in Gebieten mit Tollwutfällen generell Abstand zu halten.

„Für eine Infektion ist nicht einmal ein Biss nötig“, erläutert Jelinek: „Schon wenn der Speichel von infizierten Tieren in Berührung kommt mit offenen Hautstellen des Menschen, können die Tollwut-Viren in den Organismus gelangen.“ Ein Heilmittel gegen die Krankheit gibt es nicht. Sie bricht zwar nicht bei jedem aus, der sich infiziert hat - aber jeder, der erkrankt, stirbt daran.

„In der Regel beträgt die Inkubationszeit drei bis acht Wochen.
In Einzelfällen kann es sogar mehrere Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht“, sagt der Reise-Mediziner. Wenn es zu einem Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier oder gar zu einem Biss gekommen ist, sollten Reisende schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.

Die Behandlung besteht aus Wundversorgung und post-expositioneller Immun-Prophylaxe: „Reisende, die bereits gegen Tollwut geimpft sind, erhalten allenfalls weitere Impfdosen zur Auffrischung des Impfschutzes. Wer jedoch keine Tollwut-Impfung hat, erhält neben der Impfung zusätzlich noch Immunglobuline verabreicht“, erklärt Jelinek.

Man kann davon ausgehen,
dass die für die Post-Expositions-Prophylaxe nötigen hochwertigen Zellkultur-Impfstoffe und Immunglobuline in den USA erhältlich sind – anders als in Tollwut-Verbreitungsgebieten wie Asien, Afrika oder auch Lateinamerika.

Hier rät das CRM Reisenden daher dazu, sich unbedingt vor Reiseantritt impfen zu lassen: „Schon vor der Reise sollte man sich vollständig mit einem modernen Zellkultur-Impfstoff behandeln lassen“, so Prof. Jelinek. Für diesen vollständigen Schutz wird die Tollwut-Impfung in drei Dosen innerhalb von mehreren Wochen verabreicht.

Der Impfschutz sollte bei Bedarf dann im Abstand
von drei bis fünf Jahren aufgefrischt werden. Daneben gibt es noch eine sogenannte Schnell-Immunisierung, bei der es möglich ist, innerhalb von einer Woche zu impfen.

Informationen zu Impfempfehlungen für alle Reiseländer sind erhältlich auf der Netzseite des CRM, unter www.crm.de/laender. Das CRM-Handbuch Reise-Medizin, das sich an Reise-Mediziner, Apotheker und interessierte Reisende wendet, listet zudem auf, welche Tollwut-Impfstoffe in welchen Reiseländern verfügbar sind.

 
Weitere Informationen

CRM Centrum für Reisemedizin
Thieme Verlagsgruppe
Rüdigerstraße 14
70469 Stuttgart


Fon: 0711/ 8931- 0

E-Mail: info@crm.de
Internet: www.crm.de

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