Mit Data Dimension in die WorldTour?

Zemke: „Mit Cavendish unsere Erfolgsgeschichte fortschreiben"

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Jens Zemke ist Sportdirektor bei MTN-Qhubeka | Foto: Cor Vos

29.09.2015  |  (rsn) – Mit neuem Sponsor und neuem Star will das MTN-Qhubeka-Team, das ab der kommenden Saison Dimension Data heißen wird, die Radsport-Welt aufmischen. Dabei ist auch der Aufstieg in die erste Division ein Thema, zumal mit der Verpflichtung von Mark Cavendish, über Jahre hin der beste Sprinter der Welt, dem Management um Eigentümer Douglas Ryder ein echter Coup gelungen ist.

„Unser Ziel ist es, den Radsport in Afrika nach vorn zu bringen. Dazu muss man wachsen. Sollte sich die Möglichkeit für uns ergeben, WorldTour zu fahren, dann wird das Team diese Option sicherlich in Betracht ziehen“, kündigte Sportdirektor Jens Zemke am Dienstag gegenüber radsport-news.com an. Das 2008 gegründete Team, das seit 2013 in der zweiten Liga beheimatet ist, wolle „mehr Fahrern die Möglichkeit geben, sich auf höchstem Niveau zu messen.“

Dabei vertraut der Rennstall künftig vor allem auf die Sprintkünste von Cavendish. Zweifel an den Fähigkeiten des 30 Jahre alten Briten, der in den vergangenen Jahren auch aufgrund diverser Verletzungen seine Ausnahmestellung eingebüßt hat, hat Zemke nicht.

„Mark hat in diesem Jahr 14 Siege eingefahren und gehört damit zu den erfolgreichsten Profis. Er hat auch bei der Tour de France mit seinem Sieg auf der 7. Etappe gezeigt, dass mit ihm nach wie vor zu rechnen ist“, meinte der Wiesbadener, der sich auch auf die Routiniers Bernhard Eisel (von Sky) und Mark Renshaw (Cavendishs langjähriger Anfahrer) freut. „Es ist immer wichtig, erfahrene Leute im Team zu haben. Die beide werden zusammen mit Mark Cavendish dazu beitragen, dass unser Team eine neue Erfolgsgeschichte schreibt.“

Dazu wurden auch weitere Fahrer verpflichtet, deren Namen man in den kommenden Tagen bekannt geben werde. „Wir müssen uns speziell für die Frühjahrsklassiker besser aufstellen, da wir unsere Ziele in diesem Jahr verfehlt haben, wobei uns die Verletzung von Edvald Boasson Hagen (Schlüsselbeinbruch, d. Red.) schwer getroffen hat“, sagte Zemke.

Zu einer ausschließlich auf die Sprints fokussierten Mannschaft á la Giant-Alpecin werde man trotz Cavendish aber nicht werden, erklärte Zemke. „Die Neuzugänge werden sicherlich nicht nur Sprinter sein. Und schließlich haben die Bergfahrer in diesem Jahr für unsere größten Erfolge gesorgt“, erklärte er. „Allerdings werden viele Rennen im Sprint entschieden und es ist immer gut, schnelle Leute im Team zu haben. Ein interner Konkurrenzkampf kann auch förderlich sein.“

Auch wenn die sportliche Planung für 2016 noch in den Anfängen steckt, zeigte sich Zemke zuversichtlich, dass es dem Management gelingen werde, die Saisonhöhepunkte so zu verteilen, „dass jeder seine Chancen bekommt.“ Damit meinte Zemke auch hoffnungsvolle Talente wie den Italiener Kristian Sbaragli, zuletzt Gewinner einer Vuelta-Etappe, und den Algerier Youcef Reguigui, der zu Saisonbeginn die Tour de Langkawi gewonnen hat. Ob die beiden Deutschen Gerald Ciolek und Andreas Stauff auch weiterhin zum Team gehören werden, ließ Zemke offen. Die Verträge der beiden Kölner laufen zum Jahresende aus und angesichts der starken teaminternen Konkurrenz würde es nicht überraschen, wenn sich Ciolek und Stauff neue Mannschaften suchen müssten.

Die personelle Stärke von Data Dimension wird letztlich davon abhängen, „ob wir den Schritt Richtung WorldTour wählen oder unseren Status als Pro Continental Team beibehalten“, sagte Zemke. Als derzeit bester Zweitdivisionär müsste sich die Mannschaft tatsächlich keine Sorgen um Wildcards zu den Rennen der ersten Division machen. In diesem Jahr etwa startete MTN-Qhubeka sowohl bei der Tour als auch der Vuelta und erhielt zudem Einladungen zu vier der fünf Radsport-Monumenten (Mailand-Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich). Im Übrigen wird auch Zemke weiter für die sportlichen Belange zuständig sein.

„Ich habe meinen Vertrag mit dem Team verlängert“, sagte der 49-Jährige, der seit 2012 für MTN-Qhubeka arbeitet und maßgeblich dafür verantwortlich war, dass der Rennstall auch in Europa Fuß fasste. In der neuen Saison werde er aber etwas kürzer treten. „Nach vierjähriger Aufbauarbeit werde ich ins zweite Glied rücken, um mich ein bisschen mehr um meine Familie kümmern zu können. Als Sportlicher Leiter werde ich aber weiterhin Gas geben, und ich freue mich auf eine spannende Zeit“, betonte Zemke.

Mit Cavendishs Ankunft im Team erhofft sich der Sportchef zudem einen weiteren Schub für die Qhubeka-Stiftung, deren Ziel es ist, afrikanische Kinder vor allem in ländlichen Gegenden mit Fahrrädern auszustatten. Seit 2005, als Qhubeka ins Leben gerufen wurde, sind bereits 220.000 Fahrräder zusammen gekommen und verteilt worden. Das Team beteiligt sich in der einer Bicycels Change Lives genannten Kampagne an der Wohltätigkeitsaktion. „Wir werden mit Marks Verpflichtung mehr Aufmerksamkeit erwecken und unser Projekt weiter voran treiben“, nannte Zemke einen weiteren, ihm wichtigen Aspekt.

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