Vuelta-Wahnsinn: 5200 Höhenmeter auf nur 138 km

Unzue: „Noch nie gab es eine so schwere Etappe"

Foto zu dem Text "Unzue: „Noch nie gab es eine so schwere Etappe
Tom Dumoulin übernimmt bei der Vuelta das Rote Trikot des Spitzenreiters.| Foto: Cor Vos

01.09.2015  |  (rsn) - Eine Königsetappe ist schwer. Eine Königsetappe nach einem Ruhetag ist der Wahnsinn. Und die morgige Königsetappe der 70. Vuelta a Espana gehört in keine Rundfahrt dieser Welt! „Noch nie gab es eine so schwere Vuelta, und noch nie in der Geschichte des Radsports gab es eine so schwere Etappe wie die von Andorra", stellte Movistar-Teamchef Eusebio Unzue nach der Streckenpräsentation entgeistert fest.

Die Pyrenäen-Tortur enthält einen Berg der 2. Kategorie (Collada), gleich vier der 1. Kategorie - Beixais, Ordino, Rabassa, Cornella – und mit dem Collada de Gallina auch noch einen der Ehrenkategorie. Die Berg-Ankunft in Cortals d'Encamp liegt zudem auf 2.100 Metern Höhe, wo bei dem Temperatursturz in Europa Schneefälle drohen können. Unzue: „Die sechs kategorisierten Anstiege summieren sich zu 5.200 Höhenmetern. Das ist viel mehr als die großen Alpen- oder Pyrenäenetappen bei der Tour oder dem Giro aufweisen, die auf höchstens 4.500 Metern kommen.“

Verschärfend kommt hinzu, dass die 11. Etappe nur 138 Kilometer lang ist. Unzue: „Es wird zwischen den Bergen überhaupt keine Möglichkeit geben, sich zu erholen. Es gibt keinen einzigen flachen Meter, es geht nur hoch und runter, den ganzen Tag – 65 bis 70 Kilometer nur klettern. Sie (die Etappe) ist so schwer, dass sie die Vuelta entscheiden könnte.“

Von den Horrorzahlen lässt sich Vuelta-Spitzenreiter Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) nicht die gute Laune verderben. „Mir geht es gut", sagt er auf der Teamwebsite. „Ich bin mit dem Verlauf des Rennens sehr zufrieden. Der Etappensieg war etwas ganz besonderes für mich und das Rote Trikot ein schöner Bonus. Wenn mir vor zwei Wochen jemand erzählt hätte, dass ich eine Etappe mit Bergankunft gewinnen und am Ruhetag das Rote Trikot tragen würde, hätte ich ihn für wahnsinnig erklärt."

In der Wahnsinns-Etappe will er die Führung nicht herschenken. Dumoulin: „Uns erwartet die härteste Etappe dieser Vuelta. Normalerweise würde ich sagen, sie ist zu viel für mich. Aber nach der 9. Etappe (die er trotz Bergankunft gewann, d.Red.) werden wir sehen. Wir haben gezeigt, dass wir eine starke Mannschaft sind, die Verantwortung übernimmt. Wir werden kämpfen und Vollgas geben. Im Ziel wird abgerechnet."

Es wäre ein Wunder, wenn Dumoulin in Cortals d'Encamp immer noch das Rote tragen würde. Zu seinen potenziellen Nachfolgern zählen die Movistars Nairo Quintana und Alejandro Valverde, Nicolas Roche (Sky) und natürlich dessen Team-Kollege Chris Froome. Der Toursieger scheint wieder an seine Form der Frankreich-Rundfahrt anknüpfen zu können. Bei der Tour legte er in der ersten Etappe nach dem ersten Ruhetag den Grundstein für seinen späteren Toursieg.

Gelingt das dem Briten wieder? Auf dem Live-Ticker von radsport-news.com (siehe Link unten) können Sie die 11. Vuelta-Etappe hautnah verfolgen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.12.2015Boeckmans: "Ich wäre sechsmal fast gestorben"

(rsn) – Kris Boeckmans (Lotto Soudal) hat sich bei seinem schweren Sturz auf der 8. Etappe der Vuelta a Espana offenbar viel schwerer verletzt als bisher nach außen drang. „Ich wäre sechsmal fas

20.09.2015Dumoulin veröffentlicht seine Vuelta-Leistungsdaten

(rsn) – Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) war die Entdeckung der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Bis zum vorletzten Tag führte der Niederländer die Gesamtwertung der Vuelta an, eher er noch auf den se

14.09.2015Hansen: Rekordjagd, „bis ich vom Rad falle"

(rsn) – Zu einem zweiten Etappensieg nach 2014 hat es für Adam Hansen bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Vuelta a Espana nicht gereicht. Doch die 70. Auflage der letzten großen Rundfahrt des Ja

14.09.2015Rodriguez mit 36 bei der Vuelta so gut wie nie

(rsn) – Bei der Vuelta-Siegerehrung am Sonntagabend in Madrid stand natürlich Gesamtsieger Fabio Aru (Astana) im Mittelpunkt des Interesses. Aber auch Joaquim Rodriguez hatte allen Grund zum Strahl

13.09.2015Degenkolb sorgt bei der Vuelta für Versöhnung und Krönung

(rsn) - Fast vier Monate ist es her, dass John Degenkolb in Nürnberg die abschließende 5. Etappe der Bayern-Rundfahrt gewann und dort seinen bisher letzten Saisonsieg einfuhr. Bei der Tour und der V

13.09.2015Degenkolb schlägt in Madrid zu, Aru Gesamtsieger

(rsn) – John Degenkolb (Giant - Alpecin) hat am letzten Tag der 70. Vuelta a España doch noch zugeschlagen. Der 26 Jahre alte Frankfurter hatte am Ende der abschließenden 21. Etappe über 98,8 Ki

13.09.2015Majka stellt Jaskulas Grand Tours-Rekord ein

(rsn) - Rafal Majka muss auf der heutigen Etappe der Spanien-Rundfahrt nur ins Ziel kommen, dann hat er den dritten Platz in der Gesamtwertung sicher. Der 25-jährige Kletterspezialist würde damit de

13.09.2015Dumoulin: „Die Vuelta war für mich einen Tag zu lang"

(rsn) – Am Freitag noch wähnte man Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) auf dem besten Weg zum Vuelta-Gesamtsieg, nachdem er der Konkurrenz im Finale der 19. Etappe einige Sekunden abgenommen hatte. Doch a

13.09.2015Aru: „Wir hatten gesehen, dass Dumoulin müde war"

(rsn) - Die Vuelta begann für Astana mit einem Betrugsversuch und endete in einem Freudentaumel. Ausgelassen schlug Fabio Aru seinem Teamkollegen Luis Leon Sanchez kurz vor dem Überqueren der Zielli

12.09.2015Astana fährt Dumoulin in die Krise und Aru zum Vuelta-Sieg

(rsn) - Auf den allerletzten Drücker haben Fabio Aru und das Team Astana das Ruder herum und die Vuelta doch noch an sich gerissen. Mit einer beeindruckenden Teamleistung fuhren die Hellblauen auf de

12.09.2015Aru vor Vuelta-Sieg, Dumoulin bricht völlig ein

(rsn) - Fabio Aru (Astana) steht vor dem Gewinn der 70. Vuelta a Espana. Der Italiener hat am vorletzten Tag der Rundfahrt das Rote Trikot von Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) übernommen und den NiederlÃ

12.09.2015Dumoulin: Erleben wir heute die Geburt eines großen Fahrers?

(rsn) - Von San Lorenzo de El Escorial nach Cercedilla (175,8 km). Für Spitzenreiter Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) und seine Herausforderer ist es die ultimative Etappe der 70. Vuelta a Espana. Erlebe

Weitere Radsportnachrichten

09.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

09.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten

(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer  der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege

09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran

(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß r drei Tage nicht auf dem Rad, scheint sic

09.12.2025Tour-Vierter Onley in “Last-Minute-Transfer“ zu Ineos?

(rsn) – Zwar läuft Oscar Onleys Vertrag mit Picnic - PostNL noch bis zum Jahresende 2027. Doch ob er in der kommenden Saison noch für das niederländische Team fahren wird, stellt der Gesamtvierte

09.12.2025Tour of Norway 2026 abgesagt

(rsn) – In Folge der Streichung des staatlichen Zuschusses muss die Tour of Norway 2026 abgesagt werden. Wie der Veranstalter Fjords Cycling am Montag in einer Pressemitteilung schrieb, gebe es dadu

09.12.2025Shaw bleibt bei EF, Haig wechselt zu Ineos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

09.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

09.12.2025Nach “Schock fürs System“ zum “Motorrad“ geworden

(rsn) – Eine Märchentante ist Rosa Maria Klöser gewiss nicht, auch wenn sie schon vor so einigen Studenten über Lieferketten und Geschäftsdatenanalyse dozierte. Ihr Aufstieg in der Welt des Rads

08.12.2025Soudal - Quick-Step verabschiedet Evenepoel

(rsn) - Schon seit einigen Monaten ist der Transfer fix: Remco Evenepoel wechselt von Soudal - Quick-Step zu Red Bull - Bora - hansgrohe. Erst am 1. Januar ist der Wechsel offiziell. Vor dem ersten T

08.12.2025Im finalen U23-Jahr löste sich der Knoten

(rsn) – Unter den aufstrebenden Talenten im österreichischen Radsport galt Marco Schrettl (Tirol KTM Cycling Team) seit seinen Juniorentagen als heiße Aktie. Gemeinsam mit Alexander Hajek gehörte

08.12.2025Bericht: Punktereform soll Etappenrennen aufwerten

(rsn) – Das Punktesystem der UCI bei Straßenrennen könnte reformiert werden, um Etappenrennen im Vergleich zu Eintagesrennen aufzuwerten. Das berichtet die spanische Tageszeitung Marca. Demnach s

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)