D. Martin und van Garderen nach Stürzen raus

Stuyven hält sich aus allem raus und gewinnt die Chaos-Etappe

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Stuyven hält sich aus allem raus und gewinnt die Chaos-Etappe"
Jasper Stuyven gewinnt die 8. Etappe der Vuelta 2015. | Foto: Cor Vos

29.08.2015  |  (rsn) - Jasper Stuyven (Trek) feierte auf der 8. Etappe der 70. Vuelta a Espana seinen größten Karriereerfolg. Der Belgier siegte nach 182,5 Kilometern zwischen Puebla de Don Fadrique und Murcia im Sprint vor Pello Bilbao (Caja Rura) und Kevin Reza (FDJ). Tejay van Garderen (BMC) und Daniel Martin (Cannondale-Garmin) mussten die Rundfahrt hingegen nach schweren Stürzen beenden.

Stürze, Aufgaben und eine hektische Finalphase: Was vom Papier her als Überführungsetappe gehandelt wurde, entpuppte sich als ereignisreiches Teilstück mit diversen Aufregern. Die 8. Etappe führte das Feld zunächst 110 Kilometer bergab, bevor das Feld im Zielort Murcia zweimal über einen 18,7 Kilometer langen Rundkurs geleitet wurde. Höhepunkt jeder Runde war der Anstieg zum durchschnittlich 7,5 Prozent steilen Alto de la Cresta del Gallo (3. Kategorie).

Nach etlichen Attacken im Finale erreichte eine größere Gruppe schließlich geschlossen die Zielgeraden. Ein letzter Fluchtversuch von Adam Hansen (Lotto Soudal) wurde 300 Meter vor dem Ziel gestellt und ohne die ganz großen Sprinter sicherte sich Jasper Stuyven in einem wilden und unorganisierten Sprint den Tageserfolg.

"Ich habe mich heute aus allem Ärger herausgehalten. Aber es war sehr schwer. In den Schlussrunden litt ich schon am ersten Anstieg. Beim Zweiten ging es besser. Dirk Demol (sein Spordirektor, d.Red.) hat über Radio immer wieder gesagt: 'Kämpfen, kämpfen.' Im Schlussspurt war Lotto-Soudal da und ich habe mich an ein Hinterrad gehängt. 300 Meter vor dem Ziel merkte ich, das geht was", sagte der 23-Jährige.

Den großen Aufreger hatte die Etappe jedoch schon 49 Kilometer vor dem Ziel. Ein Massensturz besiegelte das Aus für einige namhafte Profis: Der bisherige Gesamtdritte Daniel Martin musste ebenso wie Tejay van Garderen die Rundfahrt noch vor Ort aufgeben. Van Garderen wurde mit Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht. Auch Kris Boeckmans (Lotto Soudal) musste für weitere Untersuchungen abtransportiert werden. Wenig später wurde mit Nacer Bouhanni (Cofidis) eine weitere Aufgabe aufgrund des Sturzes vermeldet.

Es sollten nicht die einzigen Stürze des Tages bleiben. In der engen kurvenreichen Abfahrt vom Alto de la Cresta del Gallo machten weitere Fahrer Bodenkontakt – zum Glück ohne schlimmere Folgen. Acht Kilometer vor dem Ziel erwischte es zudem Peter Sagan (Tinkoff-Saxo): Der Slowake wurde von einem Begleitmotorrad angefahren, kam zu Fall und musste seine berechtigten Hoffnungen auf seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfahrt begraben. Seine Verärgerung darüber hielt Sagan nicht zurück: Er trat, fluchte und schlug wild um sich.

Sein Sturz fügte sich allerdings perfekt ins hektische Finale der Etappe ein. Bereits bei der letzten Überfahrt des Alto de la Cresta del Gallo, 20 Kilometer vor dem Ziel, sorgten etliche Attacken für immer wieder unübersichtliche Rennsituationen. Das setzte sich auf den verbliebenen flachen zwölf Kilometern zum Ziel fort. Der letzte aussichtsreiche Fluchtversuch von Kenny Elissonde (FDJ), Alberto Losada (Katusha) und Jose Goncalves (Caja Rujal) war drei Kilometer vor dem Ziel gestellt. Nachdem auch Adam Hansens später Versuch kurz vor der Ziellinie scheiterte, war der Weg frei für Jasper Stuyven und seinem Debütsieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt.

In der Gesamtwertung gab es – mit Ausnahme der Aufgaben – auf den vorderen Plätzen keine Veränderungen. Esteban Chavez (Orica GreenEdge) wird auch die morgige schwere Bergankunft der 1. Kategorie nach Cumbre del Sol. Benitatxell im Roten Trikot in Angriff nehmen.

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