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19.07.2015 | (rsn) – Der Tag begann mit einem Aufreger, denn unser Busfahrer entschied sich dazu, eine Abkürzung zu nehmen. Als wir das „max. 8 Meter Länge"-Schild passierten wurde mir schon etwas mulmig und die erste Haarnadelkurve ließ nicht lange auf sich warten. Es dauerte eine halbe Stunde, bis wir rückwärts wieder auf die Hauptstraße zurück gelangten und somit nur eine Stunde vor dem Start ankamen. Unser Teaminhaber, Douglas Ryder machte allen nochmal die Bedeutung des Nelson-Mandela-Tages klar, und wir klatschten dazu Beifall.
Steve Cummings sollte der Mann des Tages sein, und er schaffte es in die 21 Fahrer große Spitzengruppe. Er bewies mal wieder, über wieviel Erfahrung er verfügt, und wusste genau, wie er sich sein Finale einteilen musste. Zum Schluss nämlich ging es drei Kilometer bei durchschnittlich zehn Prozent zum Ziel hinauf, und kurz vorm Gipfel holte er die beiden Führenden ein und attackierte direkt.
Als super Zeitfahrer fuhr er das Ding auf dem letzten Kilometer nach Hause und machte den Franzosen Bardet und Pinot noch einen Strich durch die Rechnung - Sieg für unser Team und Emotionen pur im Materialwagen. Danach folgten Hände schütteln mit dem französischen Staatspräsidenten Francois Hollande, Pressekonferenz, Dopingkontrolle, eine Stunde Fahrt zum Hotel, Applaus beim Ausstieg aus dem Bus, Interviews und schließlich ein kleiner Umdrunk im Hotel.
Im Radsport fallen Siegesfeiern sehr spärlich aus, denn morgen wartet bereits die nächste schwere Etappe und es geht vom Start weg bergauf. Schade eigentlich, denn heute hat unser Team Geschichte geschrieben, und wir sind in Südafrika Thema Nr. 1, da hätten wir auch mal eine Champagnerdusche und Whirlpool a la Champions-League verdient.
Vielen Dank für die vielen Glückwünsche. Wir bleiben auf dem Boden und genießen den Augenblick.
Salut
Jens
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