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07.11.2014 | (rsn) – Als der taiwanesische Radhersteller Ende 2012 als Sponsor beim italienischen Lampre-Team einstieg, hatte das eine enttäuschende Saison mit gerade mal acht Siegen hinter sich. Dazu kamen immer wieder Dopingmeldungen, unter anderem wurde gegen die Sportliche Leitung - an der Spitze Manager Giuseppe Saronni - und zahlreiche Fahrer der Mannschaft von der Staatsanwaltschaft in Mantova ermittelt.
Bereits 2013 wurde mit dem Umbau der Mannschaft begonnen und der Kader deutlich verjüngt. Erste Erfolge zeigten sich, als am Saisonende immerhin 13 Siege zu Buche standen. Schließlich wurde im Oktober 2013 auch der heftig kritisierte Saronni, der ebenfalls in die Doping-Machenschaften verwickelt sein soll, durch den Brent Copeland abgelöst. Der Südafrikaner krempelte die Mannschaft weiter um, trennte sich von alten Kämpen wie Michele Scarponi oder Daniele Pietropolli und verpflichtete eine Reihe jüngerer Fahrer.
Bereits im Spätsommer hatte der Portugiese Rui Costa – der im September schließlich Straßenweltmeister in Valkenburg wurde – einen Vertrag bei Lampre-Merida unterschrieben. Dazu kamen die Italiener Sacha Modulo und Niccolo Bonifazio, der Portugiesische Meister Nelson Oliveira sowie - als später Coup im Februar 2014 – Vuelta-Gewinner Chris Horner.
In der Saison 2014 konnte das Team seine Bilanz nochmals deutlich verbessern, insgesamt 27 Siege fuhren Costa & Co. ein, wobei Sprinter Modulo mit acht Erfolgen den größten Anteil daran hatte. Es folgte der erst 21-jährige Bonifazio, der in seinem ersten Profijahr gleich fünf Mal jubeln konnte.
Aber auch Rui Costa, als neuer Kapitän für die großen Rundfahrten verpflichtet, wusste zu überzeugen. Zwar gelang dem Portugiesen bei der Straßen-WM in Ponferrada nicht die Titelverteidigung, dafür sicherte sich zum dritten Mal in Folge den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse. Diego Lissi gewann zwei Etappen des Giro d’Italia, der Pole Przemyslaw Niemiec und dem Kolumbianer Winner Anacona gelangen zwei Etappensiege bei der Vuelta a España.
„Nach zwei Jahren kann das erste Fazit der Kooperation nur rundum positiv ausfallen. Das Team hat sich in sportlicher Hinsicht gesteigert, und der Kader ist Schritt für Schritt internationaler geworden“, fasste William Yeng, Vize-Präsident des Sponsors Merida, das abgelaufene Radsportjahr zusammen.
Die Zufriedenheit des Sponsors drückt sich auch darin aus, dass er sich weiterhin bei Lampre engagieren will, wie Yeng betonte: „Auf Grund all dieser erfreulichen Entwicklungen hat Merida entschieden, den bestehenden Co-Sponsoring-Vertrag vorzeitig bis zum Ende der Saison 2016 zu verlängern.“
Dazu wird auch die Bereitschaft der Teamleitung beigetragen haben, Chun Kai Feng zu verpflichten. Der 26-Jährige wird sich als erster Fahrer aus Taiwan in der WordTour mit den besten Profis der Welt messen und trägt weiter zur Internationalisierung des Teams bei, zu dem bereits zur Saison 2013 der Chinese Gang Xu gestoßen war.
Dagegen erhielt der 43-jährige Horner kein neues Vertragsangebot mehr. Wie Teamchef Copeland freimütig bekannte, nicht aus sportlichen Gründen, sondern weil im Kader kein Platz mehr frei sei, nachdem man auch den personellen Wünschen der Sponsoren habe gerecht werden müssen.
„Das Team hat sich in sportlicher Hinsicht gesteigert, und der Kader ist Schritt für Schritt internationaler geworden“, erklärte Yeng deshalb auch und fügte an, dass auch die Radschmiede selber vom Sponsoring profitierte habe: „Für Merida waren die Rückmeldungen seitens des Teams und der Fahrer von größtem Wert, um unsere Rennräder weiter zu verbessern.“
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