Bei Zusammenstellung des Tour-Kaders

Kittel und Degenkolb hätten sich mehr Mitsprache gewünscht

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Marcel Kittel (Giant-Shimano) | Foto: ROTH

30.06.2014  |  (rsn) – Im niederländischen Giant-Shimano-Team, das bisher immer durch demonstrative Harmonie von sich reden machte, scheint es wegen den Tour-Nominierungen etwas zu grummeln. Bei einem Pressegespräch im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Baunatal erklärten die beiden Top-Sprinter Marcel Kittel und John Degenkolb, von der Teamleitung nicht eingebunden worden zu sein.

„Bei der Aufstellung unseres Tour-Teams wurde ich nicht gefragt. Ich lass das jetzt einfach mal so im Raum stehen", meinte der 26 Jahre alte Kittel und fügte erst nach mehrmaligem Nachfragen derJournalisten vielsagend an: „Das Team weiß, wen wir in den Sprints brauchen, aber im Profibereich gibt es manchmal auch andere Prioritäten.“

Deutlicher wurde der ein Jahr jüngere Degenkolb: „Ich hätte mehr Mitspracherecht gewünscht“, meinte der Frankfurter. „Es wäre nicht schlecht gewesen, wenn wir uns vorher zusammengesetzt hätten und darüber gesprochen hätten, wer dabei ist. So wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt. Das war nicht optimal, aber die Nominierung ist in meiner Ansicht nicht schlecht und es sind keine Fehler unterlaufen."

Konkret geht es um die Entscheidung des Teams, den erfahrenen Johannes Fröhlinger zu Hause zu lassen und stattdessen auf Cheng Li zu setzen, der als erster Chinese überhaupt die Tour de Franc bestreiten wird.

Bei der Nominierung hatte Giant-Shimano die sportlichen Qualitäten Chengs, der am 15. Juli bei der Tour seinen 27. Geburtstag feiert, hervorgehoben. „Er ist 2008 als großes Talent zu uns gekommen und wir haben ihn vorsichtig aufgebaut. Jetzt ist er auf dem höchsten Level und spielt in unserem Team eine wichtige Rolle“, wurde Sportliche Leiter Rudi Kemna zitiert. Doch schon ein Blick auf die Ergebnislisten lässt an dieser Aussage zweifeln. In diesem Jahr beispielsweise kam Cheng kein einziges Mal unter die besten 50, bei vielen seiner Einsätze kam er nicht einmal ins Ziel.

Kittel war aber in dem Pressegespräch so fair, auf Cheng angesprochen, diesen zu verteidigen: „Er ist ein guter Fahrer und erledigt seine Aufgaben, wie zum Beispiel die Löcher zuzufahren. Das macht er gut."

Trotzdem kann man die überraschende Nominierung als Konzession an den Hauptsponsor Giant, der seinen Hauptsitz auf Taiwan hat, und allgemein an den asiatischen Markt werten. In sportlicher Hinsicht hätte es sicherlich bessere Optionen gegeben.

Degenkolb hatte schon nach seinem zweiten Platz bei Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt sein zu schwach besetztes Team beklagt und gefordert, dass ihm bei seinem Heimspiel künftig bessere Helfer zur Seite gestellt werden sollten. Am 1. Mai zählte auch Cheng Ji zum Giant-Shimano-Aufgebot.

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