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14.06.2014 | (rsn) – Tony Martin (Omega Pharma Quick Step), Fabian Cancellara (Trek), Bradley Wiggins (Sky): Große Namen stehen heute am Start des Auftakt-Zeitfahrens zur 78. Tour de Suisse. Doch möglicherweise wird man keinen der ausgewiesenen Spezialisten am Ende des Tages ganz oben auf dem Podium sehen, sondern ein Fahrer, den man nicht auf der Rechnung hat, wie etwa Martin auf seiner Website vermutete.
Der dreifache Weltmeister reiste eigens einen Tag früher nach Bellinzona an, um den 9,4 Kilometer langen Kurs abzufahren. „Es kann morgen auch ein Außenseiter gewinnen, zumal Regen für einen Teil des Starterfeldes vorhergesagt wurde“, lautete am Freitatg sein Kommentar dazu. Noch mehr als möglicher Regen wird Martin, Cancellara und Wiggins aber der rund 2,5 Kilometer steile Anstieg in der zweiten Rennhälfte zu schaffen machen, in dem es „ziemlich zackig hoch“ gehe, so der Deutsche, der es deshalb für möglich hält, dass einige seiner Kollegen mit dem Straßenrad statt mit ihrer Zeitfahrmaschine das Rennen in Angriff nehmen werden.
Zu seinen Chancen äußerte sich der 29-Jährige deshalb sehr diplomatisch: „Das morgige Zeitfahren bei der Tour de Suisse ist eines von der Sorte, was ich zwar gewinnen will. Aber es ist eben auch eines, was ich mit Blick aufs Profil nicht unbedingt gewinnen muss.“
Gleiches gilt – wenn auch aus anderen Gründen – für Lokalmatador Cancellara, der in der Vergangenheit in schöner Regelmäßigkeit die Auftakt-Zeitfahren der Tour de Suisse gewann, von 2009 bis 2011 sogar drei Mal in Folge. In den vergangenen Jahren aber büßte der vierfache Weltmeister einiges an seinen Fähigkeiten im Kampf gegen die Uhr ein, auch, weil er sich vornehmlich auf die Klassiker spezialisierte.
Zu allem Überfluss stürzte Cancellara in der vergangenen Woche, weshalb sich seine Aussichten nicht gerade verbessert haben dürften. Cancellara touchierte im Motorrad-Training bei Tempo 55 die vor ihm fahrende Maschine und zog sich bei dem Sturz zahlreiche blutige Wunden zu. „Ich habe danach einige Trainingstage eingebüßt, weshalb ich zur Tour de Suisse nicht in der Form antrete, die ich mir erhofft habe“, meinte der Berner, der sich zum heutigen Parcours ähnlich wie Martin äußerte.
„Es wird schwer, der Anstieg ist alles andere als einfach und der Sturz macht eine Prognose über meine Vorstellung noch schwerer“, sagte der 33 Jahre alte Cancellara, der sich wie sein deutscher Konkurrent auch im Zeitfahren der 7. Etappe bessere Chancen ausrechnet – wenn auch der 24,7 Kilometer lange Parcours in Worb zumindest einen Anstieg bereit hält.
Der wird für Cancellara, der nur rund 15 Kilometer von der Strecke entfernt lebt, zwar keine Überraschung bereit halten – immerhin gibt es aber einige Passagen, die auch ihm noch unbekannt sind, wie er zugab: „Ich dachte, ich kenne jede Kurve des Parcours, doch es gibt da noch eine oder zwei Straßen, die ich im Training noch nie gefahren bin.“
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