Energiewacht Tour: Rabobank wehrt alle Angriffe ab

Blaak gewinnt zum Abschluss, Brand holt den Gesamtsieg

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Blaak gewinnt zum Abschluss, Brand holt den Gesamtsieg"
Lucinda Brand (Rabobank-Liv) gewinnt die Energiewacht Tour 2014 vor Vera Koedooder (Bigla) und Trixi Worrack (Specialized-lululemon). | Foto: Cor Vos

13.04.2014  |  (rsn) - Chantal Blaak (Specialized-lululemon) hat zum Abschluss der Energiewacht Tour für den fünften niederländischen Etappensieg gesorgt. Die 24-Jährige setzte sich am Ende der 104,7 Kilometer langen 5. Etappe rund um Veendam im Sprint eines Ausreißer-Duos gegen ihre Landsfrau Loes Gunnewijk (Orica-AIS) durch, die sie erst auf den letzten 1.000 Metern eingeholt hatte.

Zuvor hatte Gunnewijk die letzten Kilometer als Solistin absolviert. „Als Loes angegriffen hat, habe ich etwas gepokert, um den anderen nicht zu zeigen, wie stark ich mich fühlte. Aber nach einiger Zeit habe ich festgestellt, dass ich noch mehr Reserven hatte, als die anderen Mädchen“, erklärte Blaak ihre Taktik im Finale.

„Ursprünglich war ich nur in die Ausreißergruppe gegangen, damit Kirsten Wild keine Bonussekunden mehr ergattern und so meine Teamkollegin Trixi Worrack vom Podium stoßen konnte. Aber am Ende wollte ich dann natürlich mehr.“

Dritte wurde mit Thalita De Jong (Rabobank-Liv) eine weitere Niederländerin.

Sie gewann den Sprint einer sechsköpfigen Verfolgergruppe 24 Sekunden nach Blaak vor der Schwedin Sara Mustonen (Giant-Shimano) und sicherte sich so das Trikot der besten Nachwuchsfahrerin. Romy Kasper (Boels-Dolmans) rollte 26 Sekunden nach der Siegerin als Achte und somit beste Deutsche über den Zielstrich.

„Es ist etwas schade, dass es nicht zu mehr gereicht hat, ich habe alles probiert“, berichtete Kasper, die im Finale aus der Spitzengruppe heraus noch einmal angegriffen hatte, radsport-news.com. „Nach 60 Kilometern dort vorne war ich dann aber echt tot.“

In der Gesamtwertung gab es an der Spitze keine Veränderungen mehr. De Jongs Teamkollegin, die Niederländische Meisterin Lucinda Brand sicherte sich den Gesamtsieg 37 Sekunden vor Vera Koedooder (Bigla) und 1:01 Minute vor der Deutschen Meisterin Trixi Worrack (Specialized-lululemon).

Worracks Teamkollegin Lisa Brennauer (+ 1:05 Minute) beendete die fünftägige Rundfahrt im Norden der Niederlande hinter der Italienerin Barbara Guarischi (Alé Cipollini / + 1:02) auf dem fünften Platz - zeitgleich mit der dritten Specialized-Fahrerin Tiffany Cromwell aus Australien. Die zweifache Etappensiegerin Kirsten Wild (Giant-Shimano) belegte mit 1:07 Minute Rückstand am Ende Platz sieben.

„Ein wundervolles Wochenende“, freute sich Rabobank-Teamchef Koos Moerenhout. „Wir sind nicht in der Erwartung hergekommen, die Rundfahrt zu gewinnen - gerade wenn man bedenkt, dass niemand Kirsten Wild im Sprint das Wasser reichen konnte. Aber die Mädels sind auf einem tollen Level gefahren.“

Auf der Schlussetappe aber geriet der Gesamtsieg von Brand noch einmal gehörig in Gefahr. Denn im Gegensatz zu den ersten vier Tagen der Energiewacht Tour, war es am Sonntag deutlich windiger - und das wollte die Konkurrenz vom Start weg ausnutzen.

Gleich auf der ersten der sieben jeweils 15 Kilometer langen Runden bildete sich eine 18-köpfige Spitzengruppe um das Specialized-Trio Worrack, Brennauer und Cromwell sowie die anderen Anwärterinnen auf den Gesamtsieg wie Wild, Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) und auch Gracie Elvin (Orica-AIS) - einzig die beiden Bestplatzierten des Gesamtklassements fehlten: Brand und die für Bigla fahrende Vera Koedooder, Siegerin der Etappe 3a am Freitag.

Und während Koedooder gemeinsam mit fünf weiteren Fahrerinnen bald aufschließen konnte, blieb Brand weiterhin zurück. Allerdings hatte die Frau im Gelben Trikot bis auf Annemiek Van Vleuten all ihre Teamkolleginnen bei sich, und mit vereinten Kräften schlossen auch sie die Lücke schließlich wieder.

In der Folge setzte sich dann eine achtköpfige Spitzengruppe um Blaak, Gunnewijk und De Jong ab, der auch die Deutsche Romy Kasper (Boels-Dolmans) angehörte. Rabobank-Liv kontrollierte bei den Verfolgern das Tempo, und weil unter den acht Ausreißerinnen Guarischi mit 1:57 Minute Rückstand im Gesamtklassement die Gefährlichste war, sah man sich offenbar nicht genötigt, die Gruppe um jeden Preis wieder einzuholen. Zwar wurde der Abstand meist unter einer Minute gehalten, doch zum Zusammenschluss kam es nicht mehr.

An der Spitze war es Gunnewijk, die immer wieder versuchte, sich durch Attacken abzusetzen - zunächst alleine, dann gemeinsam mit De Jong sowie Mustonen. Und nachdem ihre ersten Vorstöße erfolglos blieben, kam sie schließlich durch einen weiteren Angriff mit Mustonen und Kasper weg.

Auf den letzten zwölf Kilometern setzte sich die Niederländerin von ihren beiden Begleiterinnen ab und fuhr allein dem Ziel entgegen - mit nie mehr als 20 Sekunden Vorsprung auf die sieben Verfolgerinnen.

Schließlich aber begab sich Blaak gut fünf Kilometer vor dem Ziel allein auf die Verfolgung und schloss die Lücke auf den letzten 1000 Metern, um der entkräfteten Gunnewijk dann auf der Zielgerade keine Chance mehr zu lassen und den Sieg davonzutragen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.04.2014Podium bei Energiewacht Tour: Worrack rettet eine Sekunde ins Ziel

(rsn) - Zwei Etappensiege - im Mannschaftszeitfahren und am Schlusstag - sowie die Plätze drei, fünf und sechs im Gesamtklassement: Das Team Specialized-lululemon konnte die Energiewacht Tour einm

12.04.2014Brand fährt Koedooder aus dem Gelben Trikot

(rsn) - Lucinda Brand (Rabobank-Liv) hat am vorletzten Tag der niederländischen Energiewacht Tour (Kat. 2.2) das Gelbe Trikot erobert. Die Niederländische Meisterin gewann die 4. Etappe über 136,

12.04.2014Worrack, Brennauer und Cromwell hoffen auf das himmlische Kind

(rsn) - Im Mannschaftszeitfahren geht weiterhin alles über ein Team: Specialized-lululemon. Die US-amerikanische Equipe des deutschen Sportlichen Leiters Ronny Lauke hat sowohl 2012 als auch 2013 d

11.04.2014Sturz bringt Armitstead und Kasper um Chancen im Klassement

(rsn) - Während Specialized-lululemon und das Team Bigla am zweigeteilten dritten Tag der Energiewacht Tour allen Grund zum Jubeln hatten, erlebte das Team Boels-Dolmans einen schwarzen Freitag.

11.04.2014Specialized-lululemon bleibt im Teamzeitfahren das Maß aller Dinge

(rsn) - Die Weltmeisterinnen sind weiterhin nicht zu schlagen: Nach ihren dominanten Auftritten in den Teamzeitfahren der letzten Jahre sind die Frauen des Teams Specialized-lululemon auch ohne die

11.04.2014Koedooder mit erstem Saisonsieg ins Gelbe Trikot

(rsn) – Auf der Etappe 3a der Energiewacht Tour (2.2) haben die Niederländerinnen ihren dritten Hemsieg verbuchen können. Nachdem Giant-Shimano-Sprinterin Kirsten Wild die ersten beiden Abschnitte

10.04.2014Wild zum Zweiten: Niederländerin baut ihren Vorsprung aus

(rsn) - Kirsten Wild (Giant-Shimano) hat auch am zweiten Tag der Energiewacht Tour (Kat. 2.2) keine Konkurrentin an sich vorbei gelassen. Die Niederländerin sicherte sich den Sieg auf der 2. Etappe

10.04.2014Knauer erlebte ihren besten Tag im Elitefeld

(rsn) - Der Schritt aus dem Nachwuchs- in das Elitefeld der Frauen ist ein großer. Die 19-jährige Anna Knauer (Rabobanl-Liv) musste das zu Saisonbeginn spüren. Zwar beendete sie den Omloop Het Ni

09.04.2014Wild legt im Sprint den Grundstein für einen möglichen Gesamtsieg

(rsn) - Kirsten Wild ist in ihrer niederländischen Heimat wie im vergangenen Jahr mit einem Sieg in die Energiewacht Tour (2.2) gestartet. Die Sprinterin vom Team Giant-Shimano entschied am Mittwoc

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine