Vorschau 99. Lüttich - Bastogne – Lüttich

Wer profitiert von der Streckenänderung?

Foto zu dem Text "Wer profitiert von der Streckenänderung?"
Zieleinlauf Lüttich-Bastogne-Lüttich 2012 | Foto: ROTH

20.04.2013  |  (rsn) – Mit der 99. Auflage von Lüttich - Bastogne – Lüttich findet die Serie der Ardennenklassiker auch in diesem Jahr wieder ihren krönenden Abschluss. 25 Mannschaften stehen am Sonntag am Start des ältesten Eintagesrennens der Welt, das 1892 erstmals ausgetragen wurde und auch La Doyenne („Die Älteste") genannt wird.

Neben den 19 WorldTour-Teams haben die Organisatoren der ASO noch die sechs Zweitdivisionäre Crelan-Euphony, Accent Jobs-Wanty, Topsport Vlaanderen, Cofidis, Europcar und IAM eingeladen.

Die Strecke: Auch diesmal führt der 261,5 Kilometer lange Parcours das Feld vom Place Saint-Lambert in Lüttich zunächst nach Süden durch die wallonischen Ardennen bis zum Wendepunkt in Bastogne. Die Kleinstadt an der luxemburgischen Grenze wird bereits nach 94,5 Kilometern erreicht, danach führt die Strecke nach Osten ausholend wieder zurück in die wallonische Metropole zum Ziel im Vorort Ans.

Insgesamt elf benannte Anstiege müssen bewältigt werden. Auf dem Weg nach Bastogne findet sich mit der Côte de La Roche-en-Ardenne (bei km 70) nur einer, dafür geht es dann auf dem „Rückweg“ Schlag auf Schlag. Der steilste – und mit einem Kilometer der kürzeste - ist bei Kilometer 166,5 die Côte de Stockeu (Stèle Eddy Merckx) mit 12,2 Prozent durchschnittlicher Steigung. Die heiße Phase des Rennens wird wieder mit der berühmten Côte de La Redoute (2km, 8,8%) bei Kilometer 223 eingeläutet.

Danach folgt die einzige Änderung im Streckenplan: Die Côte de la Roche aux Faucons (1,5 km, 9,3 %) wurde wegen Straßenarbeiten aus dem Programm genommen und durch die längere, aber etwas flachere Côte de Colonster (2,4 km, 6 %) ersetzt. Die Côte de Saint-Nicolas (1, 2 km, 8.6 %), der letzte Anstieg des Tages, wird erst bei Kilometer 256 erreicht statt wie bisher vier Kilometer früher. Danach folgen noch gut fünf Kilometer nach Ans, wo der Schlusskilometer ins Ziel nochmals ansteigend verläuft.

Die Anstiege:
Km 70 - Côte de La Roche-en-Ardenne – 2,8 km, 6.2 %
Km 116,5 - Côte de Saint-Roch - 1 km, 11 %
Km 160 - Côte de Wanne – 2,7 km, 7.3 %
Km 166,5 - Côte de Stockeu (Stèle Eddy Merckx) - 1 km, 12.2 %
Km 172,5 - Côte de la Haute-Levée – 3,6 km, 5.7 %
Km 185 - Col du Rosier – 4,4 km, 5.9 %
Km 197,5 - Côte du Maquisard – 2,5 km, 5 %
Km 208 - Mont-Theux – 2,7 km, 5.9 %
Km 223 - Côte de La Redoute - 2 km, 8.8 %
Km 244, 5 - Côte de Colonster – 2,4 km, 6 %
Km 256 - Côte de Saint-Nicolas – 1, 2 km, 8.6 %

Die Favoriten: Auch wenn Vincenzo Nibali nach seinem imponierend herausgefahrenen Gesamtsieg beim Giro del Trentino aussichtsreichster Kandidat auf den Doyenne-Titel sein dürfte, gibt es beim letzten der drei Ardennen-Klassiker keinen Top-Favoriten, wie es etwa Fabian Cancellara für Paris-Roubaix war.

Neben dem Italiener, der als Kapitän des mit Titelverteidiger Maxim Iglinskyi und dem Vorjahresdritten Enrico Gasparotto glänzend besetzten Astana-Teams antritt, darf sich vielleicht Weltmeister Philippe Gilbert (BMC) die besten Chancen ausrechnen – auch weil der Lüttich-Sieger von 2011 ebenfalls ein sehr stark besetztes Team an seiner Seite hat.

Dafür hat das russische Katusha-Team mit den beiden Spaniern Joaquim Rodriguez und Daniel Moreno – am Mittwoch Überraschungssieger des Fléche Wallonne - gleich zwei Podiumskandidaten im Aufgebot; ganz ähnlich Saxo-Tinkoff mit Alberto Contador und Roman Kreuziger, der am Sonntag das Amstel Gold Race gewann.

Als uneingeschränkter Kapitän wird Alejandro Valverde die volle Unterstützung seines Movistar-Teams erfahren. Der Spanier, der bereits 2006 und 2008 in Ans jubeln konnte, kommt mit der Empfehlung von Platz zwei beim Amstel Gold Race und Rang sieben beim Fléche Wallonne.

Zum Favoritenkreis zählen am Sonntag auch die zuletzt ganz groß auftrumpfenden Kolumbianer wie Sergio Henao - Zweiter beim Flèche Wallonne - und Rigoberto Uran (beide Sky) oder Carlos Alberto Betancur (Ag2R), der Australier Simon Gerrans (Orica-GreenEdge), das Garmin-Sharp-Duo Daniel Martin und Ryder Hesjedal sowie der Niederländer Bauke Mollema (Blanco) und der junge Pole Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick-Step).

Die deutschen Starter werden es schwer haben, im Konzert der Favoriten mitzumischen, doch sowohl Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) als auch Paul Martens (Blanco) oder Simon Geschke (Argos-Shimano) haben in den ersten beiden Ardennen-Klassikern bewiesen, dass sie zumindest für eine Platzierung unter den besten 20 gut sind.

Die wird Andy Schleck (RadioShack-Leopard) nicht zuzutrauen sein. Der Luxemburger, der 2009 in Ans seinen ersten großen Sieg feierte, kämpft nach wie vor um den Anschluss und wird schon als Erfolg verbuchen können, nicht mit zu großem Rückstand ins Ziel zu kommen.

Die Teams: Ag2R, Astana, Blanco, BMC, Cannondale, Euskaltel-Euskadi, FDJ, Garmin-Sharp, Katusha, Lampre-Merida, Lotto Belisol, Movistar, Omega Pharma-Quick Step, Orica Green Edge, RadioShack-Leopard, Saxo-Tinkoff, Sky, Argos-Shimano, Vacansoleil-DCM, Cofidis, Crelan-Euphony, Topsport Vlaanderen, Europcar, IAM, Accent Jobs-Wanty

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.04.2013Valverde in Ans offenbar von der Elektronik gestoppt

(rsn) - Zweiter beim Amstel Gold Race, Platz sieben beim Flèche Wallone und zum Abschluss der dritte Rang in Lüttich: Insgesamt konnte Alejandro Valverde (Movistar) mit seiner Ardennen-Woche ganz ei

22.04.2013Katusha mit fast perfektem Ardennen-Epilog

(rsn) – Viel fehlte nicht und das russische Katusha-Team hätte auch den letzten der drei Ardennen-Klassiker gewonnen. Nachdem der Spanier Daniel Moreno am Mittwoch überraschend den Flèche Wallonn

22.04.2013Scarponi: „Ich hätte es kaum besser machen können"

(rsn) – In den bisherigen Frühjahrsklassikern zählte Lampre-Merida zu den großen Verlierern. Weder Damiano Cunego noch Diego Ulissi konnte ein zählbares Ergebnis einfahren und auch am Sonntag

22.04.2013Geschke: Neun Meter fehlten zum Spitzenergebnis

(rsn) – In guter Verfassung präsentierten sich die drei deutschen Spezialisten in den drei Ardennenklassikern. Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) beendete das Amstel Gold Race auf Platz zwölf, Paul Mar

21.04.2013Contador verabschiedet sich mit einer Attacke in die Rennpause

(rsn) - Nach dem Sieg von Roman Kreuziger beim Amstel Gold Race und den Problemen, die Alberto Contador beim Flèche Wallone an der Mur de Huy hatte, glaubten viele, dass der Tscheche für Saxo-Tinkof

21.04.2013Gilbert haben in Lüttich „zwei Prozent gefehlt“

(rsn) - Philippe Gilbert (BMC) war wieder einmal einer der großen Favoriten auf den Sieg bei „La Doyenne“. Doch der Belgier landete am Ende des 262 Kilometer langen Ardennen-Klassikers im Lüttic

21.04.2013Hesjedal imponiert im Helfermodus

(rsn) - Auch wenn es ein einmaliges Gefühl für Daniel Martin (Garmin-Sharp) gewesen sein muss, in Lüttich den ersten großen Klassiker seiner Karriere zu gewinnen: Auf gewisse Weise war der „Doye

21.04.2013Martin mit kleinem Gang zum großen Sieg

(rsn) – Nach einer perfekten Mannschaftsleistung hat Daniel Martin (Garmin-Sharp) die 99. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Der 26 Jahre alte Ire schüttelte nach 261,5 schweren Kilom

20.04.2013Michal Kwiatkowski: Reicht die Kraft noch?

(rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der W

19.04.2013Lüttich-Startverbote wegen Umweltverschmutzung?

(rsn) - Mitglieder einer wallonischen Umweltschutzgruppe haben wenige Tage vor dem Start von Lüttich-Bastogne-Lüttich in schriftlicher Form schwere Vorwürfe gegen 20 Top-Fahrer erhoben, die bei der

19.04.2013Andy Schleck: An einen Coup wie 2009 ist nicht zu denken

Lüttich (dpa/rsn) - Auf seiner Twitterseite herrscht bereits seit mehr als zwei Monaten Funkstille. Das geringe Mitteilungsbedürfnis des Luxemburger Andy Schleck passt irgendwie zu seiner aktuell we

19.04.2013Pozzovivo fällt für Lüttich-Bastogne-Lüttich aus

(rsn) – Domenico Pozzovivo wird nach seinem Sturz, der ihn auf der gestrigen Etappe des Giro del Trentino zur Aufgabe zwang, auch nicht bei Lüttich-Bastogne-Lüttich starten können. Sein Start bei

Weitere Radsportnachrichten

26.12.2025Storer kritisiert Ex-Team: “In Gewohnheiten festgefahren“

(rsn) – Der “moderne Radsport“ ist in aller Munde, aber offenbar noch nicht in jedem Team angekommen. Vor einigen Tagen hatte Arne Marit, Spät-Neuzugang bei Red Bull – Bora – hansgohe, bei

26.12.2025Van-Dijke-Zwillinge drängen auf mehr gemeinsame Einsätze

(rsn) – Familienbande sind stark. Das wissen auch Tim und Mick van Dijke. Die Zwillingsbrüder haben ihr erstes gemeinsames Jahr bei Red Bull – Bora – hansgrohe hinter sich, nachdem sie zuvor me

26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend

(rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi

26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere

(rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim

26.12.2025Ziel nach starkem Jahr: “Die zweiten Plätze in Siege umwandeln“

(rsn) – Das sei verraten: So weit vorne wie Max Kanter (XDS – Astana) landete in der RSN-Jahresrangliste 2026 kein anderer deutscher Sprinter. Das liegt zum einen daran, dass lange Zeit dominieren

26.12.2025Mit Uno-X bei den Topsprinterinnen angeklopft

(rsn) – Linda Zanetti (Uno-X Mobility) ist 2025 zu einem der Shootingstars im internationalen Peloton geworden. Nach zwei Jahren beim UAE-Team und einem bei Human Powered Health schloss sich die Sch

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.12.2025“Harzige Saison“ ohne Sieg und Tour, aber mit Doppelbronze

(rsn) – Stefan Küng ist sicher kein Legionär. Nach insgesamt sechs Jahren bei BMC sowie derer sieben bei Groupama – FDJ steht 2026 erst zum zweiten Mal in seiner Profilaufbahn ein Tapetenwechsel

25.12.2025Pogacar verdankt Niederlage gegen Vingegaard viel

(rsn) – Als Tadej Pogacar 2019 die Tour de l’Avenir (2.2Ncup) gewann, war er in seinem zweiten U23-Jahr Teil des Drittdivisionärs ROG – Ljubljana. In einer – nachträglich kann man das nicht

25.12.2025Auf Trainingsgruppe schießender Autofahrer festgenommen

(rsn) – Drei Tege nachdem die Trainingsgruppe des Drittdivisionärs S.C. Padovani Polo - Cherry Bank im Etschtal aus einem fahrenden Auto heraus aus nächster Nähe beschossen worden war, wurde der

25.12.2025Baroncini: “Ein Wunder, dass ich noch lebe und sehen kann“

(rsn) – Am 6. August stürzte Filippo Baroncini (UAE – Emirates – XRG) bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) schwer. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und es wurde um sein Leben gefürchtet.

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)