Favoriten für Mailand - San Remo

Vincenzo Nibali: Hoffen auf Regen und Kälte

Foto zu dem Text "Vincenzo Nibali: Hoffen auf Regen und Kälte"
Vincenzo Nibali (Astana) | Foto: ROTH

16.03.2013  |  (rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in den vergangenen Jahren sowohl Klassikerspezialisten als auch Sprinter. Und möglicherweise gibt es auch einen Ãœberraschungssieger wie Simon Gerrans 2012. Radsport News stellt die Sieganwärter vor.

Vincenzo Nibali (Astana / Italien / 28 Jahre)

Form: Die Verfassung könnte nicht besser sein. Bei Tirreno-Adriatico war Nibali der stärkste und konstanteste Fahrer im Peloton und verteidigte letztlich souverän seinen Titel. Entsprechend selbstbewusst kann der Italiener am Sonntag ins Rennen gehen - zumal der Formaufbau zu passen scheint. Dem zehnten Gesamtrang bei der Tour de San Luis im Januar ließ Nibali einen siebten Gesamtrang bei der Oman-Rundfahrt folgen, bevor ihm der Coup bei Tirreno-Adriatico gelang. „Dieser Sieg hat seiner Schub noch einmal richtig Moral gegeben“, lobte Astana Teamchef Giuseppe Martinelli seinen neuen Kapitän.

Erfahrung: Fünf Mal stand der 28-jährige Sizilianer bisher bei Mailand-San Remo am Start, und jedes Jahr ging es für Nibali ein Stückchen nach oben. Bei seiner Premiere im Jahr 2006 landete er noch abgeschlagen auf Platz 70. Nach zweijähriger Abstinenz folgte 2009 Rang 49, im Jahr darauf belegte der Sizilianer schon 28 und 2011 gelang ihm als Achtem erstmals der Sprung unter die Top Ten. Sein bis dato bestes Ergebnis fuhr Nibali quasi folgerichtig im vergangenen Jahr ein, als er in San Remo hinter Simon Gerrans und Fabian Cancellara Rang drei belegte. Seinen ganz persönlichen Primavera-Trend möchte Nibali morgen sicher gerne fortsetzen.

Team: Die Mannschaft ist zu 100 Prozent auf den Ende 2012 neu verpflichteten Nibali ausgerichtet, wie Teamchef Giuseppe Martinelli ankündigte. Mit seinem Landsmann Enrico Gasparatto, im letzten Jahr Sieger des Amstel Gold Race, und dem Ukrainer Maxim Iglinskiy, der 2012 Lüttich-Bastogne-Lüttich gewann, hat Nibali zwei exzellente Helfer für das anspruchsvolle Finale an seiner Seite. Aber auch Francesco Gavazzi und Simone Ponze können an Cipressa und am Poggio noch wichtige Helferdienste leisten.

Für die Tempoarbeit auf den ersten 200 Kilometern dürften der Ukrainer Andrej Grivko sowie der Italiener Alessandro Vanotti eingeteilt sein. Sprinter Borut Bozic, der im Falle eines Massensprintes eine Chance bekommen könnte, rundet das Aufgebot ab. „Wir haben ein sehr starkes Team am Start“; so Martinelli mit Blick auf seine acht Fahrer.

Wünsche: Um Mailand-San Remo gewinnen zu können, kann Nibali nur ein Wunschszenario haben: nämlich als Solist über den Zielstrich zu fahren. Bergauf zählt der Italiener zwar zu den stärksten Fahrer im MSR-Peloton, doch unter den Favoriten ist der Astana-Kapitän sicherlich der langsamste im Sprint. Im direkten Duell würde Nibali auch nach einem harten Rennverlauf gegen Sagan, Cancellara oder Gilbert den Kürzeren ziehen. Dem Vuelta-Sieger von 2010 könnte allerdings die Wetterprognose in die Karten spielen. „Wenn das Wetter tatsächlich so schlecht wie angekündigt werden sollte, dann wäre das für uns optimal, denn jeder weiß, dass Nibali Regen und Kälte liebt“, sagte Martinelli.Vor allem in den glitschigen Abfahrten könnte der zweimalige Tirreno-Gewinner einen entscheidenden Vorsprung herausfahren.

Risikofaktor: Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Nibali seine Kontrahenten an der Cipressa und am Poggio wird abschütteln können. Und sollte es gelingen, könnte es dem Vorjahresdritten die letzten Kraftreserven kosten, die er dann noch für die Abfahrt und die Zielgerade benötigen würde. Die Kontrahenten werden sicherlich Nibali und dessen Team einen Großteil der Arbeit überlassen und auf eine Sprintentscheidung bauen.

Prognose: Nibali ist zwar in Topform und zählt zu den stärksten Fahrern im Peloton. Doch ob er tatsächlich all seine Kontrahenten - vor allem seinen ehemaligen Teamkollegen Sagan - wird abhängen können, ist zu bezweifeln. Deshalb scheint ein Sieg unwahrscheinlich. Sollte Nibali mit einer kleinen Gruppe in San Remo ankommen, dürfte das aber wieder mit einem Platz unter den besten Fünf belohnt werden. Und sollte es tatsächlich regnen, ist auch der ganz gro0e Coup möglich.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.03.2013Wozu sind Ciolek und Haussler in der Lage?

(rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in de

16.03.2013Philippe Gilbert: Im zehnten Anlauf zum großen Coup?

(rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in de

15.03.2013André Greipel: Die Last liegt auf anderen Schultern

(rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in de

15.03.2013Fabian Cancellara: Mit Sagan noch eine Rechnung offen

(rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in de

15.03.2013Filippo Pozzato: Erfahrung als Trumpfkarte

(rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in de

14.03.2013Mark Cavendish: Hopp oder Top

(rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in de

14.03.2013Matthew Goss: So stark wie vor zwei Jahren?

(rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in de

14.03.2013Peter Sagan: Reif für den ersten Klassikersieg

>p> (rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie i

13.03.2013John Degenkolb: Rechtzeitig in Form?

(rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in d

Weitere Radsportnachrichten

29.03.2024Baskenland-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Ganz hohe Berge sucht man im Baskenland zwar vergeblich. Doch die sechstägige WorldTour-Rundfahrt durch den spanischen Nordwesten gilt aufgrund ihrer zahlreichen, teils sehr steilen Anstie

29.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

29.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Die Strecken zum Oster-Highlight: Die Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Die 108. Flandern-Rundfahrt der Männer und die 21. der Frauen werden am Ostersonntag auf den letzten 45 Kilometern ab dem Ort Melden am Fuß des berüchtigten Koppenbergs über dieselbe Str

28.03.2024Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern-Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Tour-Siegerin Vollering “überrascht“ von SD-Worx-Ankündigung

(rsn) –Demi Vollering hat sich verwundert über die Mitteilung ihres Teams SD Worx – Protime gezeigt, das in Person von Sportdirektor Danny Stam gegenüber GCN den zum Saisonende bevorstehenden Ab

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • La Route Adélie de Vitré (1.1, FRA)