Einziges slowakisches Contiental-Team mit vielen jungen Fahrern

Dukla Trencin Merida: Hoffen auf einen neuen Sagan

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "Dukla Trencin Merida: Hoffen auf einen neuen Sagan"
Bringt Dukla einen neuen Peter Sagan hervor?. | Foto: ROTH

16.02.2013  |  (rsn) – Heute ist Peter Sagen einer der größten Radsport-Stars der Welt. Noch vor vier Jahren fuhr der 23-Jährige, der in der vergangenen Woche zwei Etappen bei der Oman-Rundfahrt gewann, gemeinsam mit seinem älteren Bruder Juraj für das kleine slowakische Team Dukla Trencin Merida. Die Equipe des Sportlichen Leiters Vendelin Kvetan bekam als einzige Mannschaft aus der Slowakei Radsportweltverband UCI eine Continental-Lizenz.

Im Vergleich zum größeren Nachbarn aus Tschechien, der sechs Drittdivisionäre ins Rennen schickt, ist die Slowakei ein Radsport-Zwerg, wenn es um die Anzahl an Profimannschaften geht. Die lokalen Sponsoren drücken sich davor, ihr Geld in verschiedene Radsport-Projekte zu investieren, seit Jahren ist Dukla der einzige nationale Vertreter auf der Continental-Ebene. Trotz dieser finanziellen Einschnitte ist es den slowakischen Trainern gelungen, einigen Weltklasse-Fahrern den Weg in die WorldTour zu ebnen. Sowohl Sagan als auch die Brüder Peter und Martin Velits kommen aus der Talentschmiede von Dukla.

Alle diese Fahrer nutzten das Team als Sprungbrett für ihre weitere Karriere. Bei Liquigas-Cannondale ging der Stern von Sagan schon 2011 auf, als der der ehemalige Cross- und MTB-Fahrer Etappen bei Paris-Nizza und der Tour de Romandie gewann. Und Velits landete schließlich über die Stationen Wiesenhof, Milram und Columbia bei der belgischen Mannschaft Omega Pharma-Quick Step. Bei der Spanien-Rundfahrt 2010 belegte er überraschend Platz drei in der Gesamtwertung und erbrachte den Beweis, dass mit dem U-23-Weltmeister 2007 bei den Grand Tours zu rechnen ist.

Die slowakische Radsport-Schule kann deshalb nicht so schlecht sein, wie sie sich zur Zeit präsentiert. Die mit großem Aufwand veranstaltete Tour de Slovaquie (Kat. 2.2) gehört der Europe-Tour an und ist bei vielen Continental-Mannschaften aus Osteuropa sehr beliebt. In der letzten Saison trat sogar das belgische Team Lotto Belisol an, mit am Start waren auch Christina Watches (Dänemark), Eddy Merckx Indeland (Deutschland) oder CCC Polsat (Polen).

Unter den 20 Teams kamen allerdings nur vier aus der Slowakei: neben Dukla und der Nationalmannschaft noch Inter Bratislava und CK Banska Bystrica. Das war viel zu wenig, um an ein zufriedenstellendes Endresultat zu denken. Der letzte slowakische Gesamtsieg bei der Tour de Slovaquie liegt schon acht Jahre zurück, als sich Martin Prazdnovsky 2005 vor seinem Landsmann Martin Riska durchsetzen konnte.

Auch in diesem Jahr werden sich die Fans wohl wieder in Geduld üben müssen, denn es sieht nicht danach aus, als ob jemandem aus der Dukla-Truppe der große Coup gelingen sollte. Das Aufgebot besteht aus zwölf Fahrern, sämtlich Slowaken. Der älteste, Roman Bronis, ist 37 und hat seine besten Jahre schon hinter sich. 2007 entschied er die polnische Rundfahrt Baltyk-Karkonosze Tour für sich, zwei Jahre später wurde er Slowakischer Meister im Zeitfahren. Für die einzigen beiden Siege in der Saison 2012 war Maros Kovac verantwortlich, der wie ein guter Wein ist: je älter, desto besser. Fast seine ganze Profi-Laufbahn fuhr er für Dukla, wo er seit 2004 unter Vertrag steht.

Dazu kam vom tschechischen PSK Whirlpool Matej Jurco. Von 2006 bis 2008 bestritt er Rennen für Milram, dann wechselte er zurück in die Slowakei. Der 30-Jährige wird für Dukla eine Verstärkung in kleineren Mehrtagesrennen sein.

Komplettiert wird das Aufgebot von jungen Fahrern, denen es noch an Rennerfahrung fehlt: Erik Baska, Mario Dasko, Michal Kolar, Martin Mahdar, Lubos Malovec, Filip Taragel, Patrik Tybor, Matej Vysna und Robert Gavenda. Ob sich in dieser Gruppe ein neuer Sagan befindet? Wohl kaum. Eine Continental-Equipe ist schlichtweg zu wenig, um ein erfolgreiches Scouting zu betreiben und eine effektive Ausbildung von Radsport-Talenten voranzutreiben.

Weitere Radsportnachrichten

11.05.2025Strong: “Ich wollte mit einem großen Sieg zurückschlagen“

(rsn) – Während Mads Pedersen (Lidl – Trek) sich beim 108. Giro d’Italia quasi mit Ansage den Etappensieg holte und damit das Rosa Trikot wieder in seinen Besitz brachte, konnte der Neuseeländ

11.05.2025Tronchon feiert bei Tro-Bro Leon Premierensieg

(rsn) – Die Trikots waren mit Matsch bedeckt, trotzdem wird das Siegerfoto von Bastien Tronchon bei der 42. Tro-Bro Leon (1.Pro) im Hauptquartier seiner Mannschaft Decathlon – AG2R sicher einen Eh

11.05.2025Nach Plan: Pedersen tauscht in Vlore Ciclamino gegen Rosa

(rsn) – Mit seinem zweiten Tagessieg hat sich Mads Pedersen (Lidl – Trek) beim 108. Giro d’Italia das Rosa Trikot zurückgeholt. Der 29-jährige Däne setzte sich auf der 3. Etappe über 160 Kil

11.05.2025TotalEnergies angeblich kurz vor Einigung mit Ineos Grenadiers

(rsn) – Bereits im März wurde über einen möglichen Einstieg des französischen Energiekonzerns TotalEnergies beim britischen Ineos-Team berichtet. Wie die Londoner “Times“ nun schreibt, sei e

11.05.2025Konrad: “Ziel ist, das Rosa Trikot zurückzuholen“

(rsn) – Trotz einer starken Leistung im ersten Zeitfahren musste Mads Pedersen (Lidl – Trek) auf der 2. Etappe des 108. Giro d’Italia sein Rosa Trikot an Primoz Roglic (Red Bull – Bora – han

11.05.2025Brenner: “Habe schon höhere Ansprüche in Sachen Ergebnisse“

(rsn) - An den ersten beiden Tagen des 108. Giro d’Italia ließ es Marco Brenner (Tudor) nach eigenen Worten etwas ruhiger angehen. Aber schon die 3. Etappe mit einem Berg der 2. Kategorie könnte e

11.05.20253,2,1 los: Evenepoels Tour-Vorbereitung hat begonnen

(rsn) – Während in Albanien die ersten Tage des 108. Giro d’Italia absolviert werden, ist Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) in seine Vorbereitung auf die am 5. Juli in Lille beginnende Tour d

11.05.2025Steinhauser startet vorsichtig in den Giro, damit alles gut geht

(rsn) - An den Giro d’Italia hat Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) sehr gute Erinnerungen. Im letzten Jahr gewann er dort die 17. Etappe, vor keinem Geringeren übrigens als dem spätere

11.05.2025Küstenblick mit Kletterchance

(rsn / ProCycling) – Zum Abschluss der albanischen Giro-Tage wartet eine Etappe, deren Ausgang so offen ist wie das Terrain abwechslungsreich. Verschiedene Szenarien sind möglich: Ein starker Ausre

11.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

10.05.2025Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat sich auf der 2. Etappe der 108. Giro d'Italia das Rosa Trikot des Gesamtführenden gesichert. Der Slowene musste sich im 13,7 Kilometer langen

10.05.2025Aldag würde Rosa Trikot gerne gegen Etappensieg tauschen

(rsn) – “Das war gefühlsmäßig eine ziemliche Achterbahnfahrt heute“, sagte Rolf Aldag nach dem 13,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren beim Giro d’Italia (2.UWT). Der Grund: Es schlagen zwei

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Erzgebirgs-Rundfahrt (BLM, GER)
  • Gent - Wevelgem U23 (1.2u, BEL)
  • Gran Premio Inudstrie del (1.2u, ITA)
  • Radsportfest Märwil (1.2, SUI)
  • Ringerike GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Tro-Bro Léon (1.Pro, FRA)