Brite gewinnt Dauphiné-Zeitfahren vor Martin

Wiggins demonstriert seine Stärke

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Bradley Wiggins (Sky) auf der 4. Etappe des 64. Critérium du Dauphiné | Foto: ROTH

07.06.2012  |  (rsn/dapd) - Bradley Wiggins (Sky) hat im 53,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren des 63. Critérium du Dauphiné seine derzeitige Topform eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Brite distanzierte auf dem Weg von Villié-Morgon nach Bourg-en-Bresse den zweitplatzierten Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma Quickstep) um gleich 34 Sekunden und baute auch seine Führung in der Gesamtwertung aus.

Hinter Martin komplettierte Wiggins' Teamkollege Michael Rogers als Dritter das Podium. Der 32 Jahre alte Australier, zuletzt Gewinner der Bayern-Rundfahrt, hatte 1:11 Minuten Rückstand auf den Mann des Tages. Platz fünf ging an Martins französischen Teamkollegen Sylvain Chavanel (+1:33), der  vor dem zeitgleichen Briten Chris Froome landete, einem weiteren Fahrer aus der starken Sky-Riege. Die Überraschung des Tages war der junge Niederländer Wilco Keldermann (Rabobank/+1:25), der auf Platz vier der Tageswertung stürmte.

Einer der Verlierer des Tages war Tour-Sieger Cadel Evans (BMC). Der Australier, vor der Etappe nur eine Sekunde hinter Wiggins platziert, kassierte 1:43 Minuten und belegte nur Rang acht in der Tageswertung. Vor ihm konnte sich noch sein junger Landsmann Luke Durbridge (Orica-GreenEdge/+1:37) platzieren, der am Sonntag den Prolog gewonnen hatte und am Donnerstag lange Zeit die Tageswertung anführte.

„Der Kurs war perfekt für mich. Ich habe richtig schnell in den Rhythmus gefunden. Aber es ist auch nur eine Momentaufnahme", sagte Wiggins. Der furios fahrende Titelverteidiger hätte den zwei Minuten vor ihm gestarteten Evans fast noch eingeholt. Wichtiger war ihm aber, sich gegen Martin durchgesetzt zu haben. „Man kriegt nicht jeden Tag die Möglichkeit, den Weltmeister zu bezwingen. Das ist für mich wichtiger, als Cadel Evans zu schlagen", sagte der Britische Meister.

Tony Martin nahm die erneute Niederlage gegen Wiggins gelassen. „Bradley ist in einer sehr guten Verfassung und ich hatte heute nicht meinen besten Tag. Bei der Belgien-Rundfahrt war ich besser drauf", erklärte der 27-Jährige am Abend auf seiner Websiete. „Momentan fühle ich mich ein wenig müde. Von daher bin ich keineswegs beunruhigt, was die weiteren Saisonziele angeht."

Ein sehr ordentliches Zeitfahren lieferte Paul Martens (Rabobank) auf Platz 21 (+2:57) ab. Der Klassikerspezialist, vor der Etappe Sechster der Gesamtwertung, landete somit noch zwei Plätze vor dem Deutschen Zeitfahrmeister Bert Grabsch (Omega Pharma-Quickstep/+3:10).

Der an den ersten Tagen schwächelnde Andy Schleck (RadioShack-Nissan) ließ keinen Aufwärtstrend erkennen, sondern erlebte ein Desaster. Der Tour-Sieger von 2010 büßte 10:47 Minuten auf Wiggins ein und beendete das Zeitfahren auf Platz 164. Zudem stürzte der 26-Jährige bei Kilometer zwölf, nachdem er von einer Windbö erfasst worden war. Schleck war zwar schnell wieder auf dem Rad, wurde danach aber noch durch einen Reifenschaden gestoppt und fuhr danach das Rennen ohne Risiko zu Ende.

„Ich hatte einen guten Start und habe mich gut gefühlt", kommentierte Schleck sein Malheuer. "Nach dem Sturz war ich aber nicht mehr so konzentriert. Ich konnte nicht mehr die Zeitfahrposition einnehmen und wollte das Rennen nur noch zu Ende bringen."

„Die Strecke heute lag eher Spezialisten wie Martin und Wiggins, aber ich habe von mir schon ein bisschen mehr erwartet. Ich bin nicht glücklich mit der Art und Weise, wie ich heute gefahren bin”, machte Evans keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Ich muss mich im Hinblick auf die Tour noch verbessern, wenn ich sie gewinnen will.“

In der Gesamtwertung hat der 32 Jahre alte Wiggins nach der 4. Etappe 38 Sekunden Vorsprung auf Martin, der auf Platz zwei vorrückte. Rogers verbesserte sich bei 1:20 Minuten Rückstand auf den dritten Platz vor Chavanel (+1:38) und Evans, der nun 1:44 Minuten Rückstand aufweist. Eine Sekunde dahinter folgt Keldermann auf Rang sechs. Martens (+3:01)fiel auf Platz 16 zurück.

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