Dauphiné: Australier gewinnt 1. Etappe

Evans setzt dickes Ausrufezeichen, Wiggins in Gelb

Foto zu dem Text "Evans setzt dickes Ausrufezeichen, Wiggins in Gelb"
Cadel Evans (BMC) ballt nach seinem Sieg auf der 1. Dauphiné-Etappe die Faust.| Foto: ROTH

04.06.2012  |  (rsn) - Bereits auf der 1. Etappe des Criterium du Dauphiné hat Tour-Sieger Cadel Evans (BMC) ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Mit einer späten Attacke gewann der Australier das 187 Kilometer lange Teilstück von Seyssins nach Saint-Vallier vor dem Franzosen Jerome Coppel (Saur Sojasun) und dem Kasachen Andrej Kashechkin (Astana).

Die erste Verfolgergruppe mit den meisten Klassementfahrern, darunter auch Tony Martin (Omega Pharma Quickstep), erreichte mit vier Sekunden Rückstand das Ziel. Platz vier ging an den Franzosen Nacer Bouhanni (FDJ/+0:04) vor dessen Landsmann Tony Gallopin (RadioShack-Nissan). Gerald Ciolek (Omega Pharma QuickStep) belegte Rang sieben.

„Es war eine technische und ziemlich enge Abfahrt. Ich sah eine günstige Gelegenheit, um dort anzugreifen und aus dem Peloton wegzukommen“, erklärte Evans nach dem Rennen. „In einer solchen Situation muss man was probieren. Normalerweise war es eine günstige Situation für das Hauptfeld, uns wieder einzufangen, aber das tat es nicht. Ich bin ein Rennfahrer, ich mag solche Aktionen.“

Mit seinem dritten Saisonerfolg verbesserte sich der 35-jährige Tour-Sieger von 2011 auf Platz zwei in der Gesamtwertung. Hier hat Titelverteidiger Bradley Wiggins (Sky) die Führung von Prologsieger Luke Durbridge (Orica-GreenEdge) übernommen. Evans folgt mit einer Sekunde Rückstand. Martin behauptete bei vier Sekunden Rückstand Rang fünf in der Gesamtwertung, gefolgt vom zeitgleichen Paul Martens (Rabobank). Vor dem deutschen Duo liegen noch der Ukrainer Andrej Grivko (Astana) und der Spanier Carlos Barredo (Rabobank) - beide je zwei Sekunden hinter Wiggins.

„Ich würde das Zeitfahren am Donnerstag lieber in meinem Sky-Trikot bestreiten. Bis dahin würde ich also lieber noch ein paar Sekunden verlieren“, zeigte sich Wiggins nicht sonderlich erfreut über das Gelbe Trikot. Vielmehr übte er unverhohlene Kritik an Durbridges Team: „Was heute passierte, ist nur ein Zeichen dafür, wie weit es schon mit dem Radsport gekommen ist. Wir haben die Verantwortung im Rennen übernommen, weil GreenEdge sie nicht völlig übernehmen wollte.“

Lange Zeit bestimmt wurde die Etappe von einem Ausreißersextett, das sich kurz nach dem Start formiert hatte. Der Spanier Markel Irizar (Radioshack-Nissan), der Belgier Sep Vanmarcke (Garmin-Barracuda), der Niederländer Maarten Tjallingii (Rabobank), die Franzosen Giovanni Bernaudeau (Europcar) und Nicolas Edet (Cofidis) sowie der Japaner Yukihiro Doi (Argos-Shimano) fuhren dem Feld davon und konnten sich einen großen Vorsprung von elf Minuten herausfahren.

Nach und nach verringerte das Feld, aus dem Olympiasieger Samuel Sanchez (Euskaltel) nach einem Sturz hoffnungslos zurückgefallen war und letztlich mit 24 Minuten Rückstand das Ziel erreichte, den Abstand und stellte die Ausreißer an der letzten Bergwertung des Tages knapp zehn Kilometer vor dem Ziel. In diesem Anstieg verlor unter anderem Andy Schleck (RadioShack-Nissan) den Anschluss und büßte bis ins Ziel über drei Minuten ein.

Auf der Abfahrt entkam dann Evans gemeinsam mit Coppel und Kasheshkin dem in mehrere Gruppen zersplitterten Feld. Das Trio konnte einen knappen Vorsprung ins Ziel retten und den Tagessieg unter sich ausmachen. Im Dreiersprint war Evans der Stärkste und holte sich so auch die Führung in der Punktewertung. Das Bergtrikot durfte sich Ausreißer Bernaudeau überstreifen.

Neben dem gestürzten Sanchez, der sich möglicherweise eine Rippe gebrochen hat, zählten der Ire Dan Martin (Garmin-Barracuda/+16:39), der Niederländer Lieuwe Westra (Vacansoleil/+4:24) sowie der Kasache Alexander Winokurow (Astana/+3:10) zu den Verlierern des Tages. Der Erfurter John Degenkolb (Argos-Shimano) wurde kurz vor dem Ziel durch einen technischen Defekt gestoppt und um alle Chancen gebracht.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.06.2012Wiggins: Tour-Pleite von 2010 war Initialzündung

(rsn) - Bradley Wiggins (Sky) ist nach seinem dritten Sieg in einem Mehretappenrennen dieses Jahres neben Titelverteidiger Cadel Evans (BMC) der große Favorit auf den Tour-Sieg 2012. Der 32 Jahre alt

11.06.2012Van Den Broeck fehlte eine schwere Bergankunft

(rsn) - Bradley Wiggins (Sky) und Cadel Evans (BMC) waren die beiden dominierenden Fahrer beim 64. Critérium du Dauphiné. Jurgen Van Den Broeck (Lotto-Belisol) stand zwar im Schatten des Gesamtsiege

11.06.2012Martin: Sky ist wie Bayern München im Radsport

(rsn) - Auf Platz 23 mit 10:16 Minuten Rückstand auf Gesamtsieger Bradley Wiggins (Sky) beendete Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) seine Tour-Generalprobe beim Critérium du Dauphiné. Das ist kei

10.06.2012Evans lobt Wiggins und Team Sky

(rsn) – Nach vier zweiten Plätzen in den vergangenen sechs Jahren hat Tour-Sieger Cadel Evans (BMC) das diesjährige Critérium du Dauphiné auf Rang drei abgeschlossen. Auf der letzten Etappe spri

10.06.2012Wiggins fährt sich in die Favoritenrolle für die Tour

(rsn) – Bradley Wiggins (Sky) hat auch die letzte Etappe des 64. Critérium du Dauphiné problemlos überstanden und damit seinen Gesamtsieg aus dem Vorjahr wiederholt. Der Britische Meister erreich

10.06.2012Geht Evans im Dauphiné-Finale nochmals in die Offensive?

(rsn) – Das Unterfangen war angesichts der Dominanz von Bradley Wiggins und dessen unglaublich starkem Sky-Team sowie des relativ großen Rückstands in der Gesamtwertung aussichtslos – aber Cadel

09.06.2012Quintana siegt, Wiggins hat alles im Griff

(rsn) – Bradley Wiggins und sein Sky-Team haben auch die Königsetappe des 64. Critérium du Dauphiné in beeindruckender Weise dominiert. Zeitfahrweltmeister Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) ha

09.06.2012Dauphiné: Andy Schleck steigt auf 6. Etappe vom Rad

(rsn) - Andy Schleck (RadioShack-Nissan) hat auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné das Rennen aufgegeben. Der Luxemburger stieg am Samstag noch in der ersten Hälfte des Rennens vom Rad und b

08.06.2012Wiggins pariert Evans’ Attacke

(rsn) – Bis zum sechsten Tag des 64. Critérium du Dauphiné mussten sich die heimischen Fans gedulden, ehe sie den ersten Tagessieg eines Franzosen bejubeln konnten. Die ebenso turbulente wie spann

08.06.2012Vichot siegt nach Solo, Wiggins souverän

(rsn) – Arthur Vichot (FDJ-BigMat) hat beim 64. Critérium du Dauphiné den bisher größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23 Jahre alte Franzose gewann am Freitag nach einer späten Attacke

08.06.2012Daumen-OP: Geschkes Tour-Start in Gefahr

(rsn) – Nach seinem Sturz beim Critérium du Dauphiné am Donnerstag ist Simon Geschkes Tour-Start gefährdet. Der im belgischen Kelmis lebende Berliner war nach dem Zeitfahren der 4. Etappe beim Au

08.06.2012Dauphiné: Geschke und Prologsieger Durbridge nicht mehr dabei

(rsn) – Ohne den Berliner Simon Geschke (Argos-Shimano), den Australier Luke Durbridge (Orica-Green-Edge) sowie der Franzose Nacer Bouhanni (FDJ-BigMat) und die drei Belgier Sep Vanmarcke, Sébastie

Weitere Radsportnachrichten

26.12.2025Storer kritisiert Ex-Team: “In Gewohnheiten festgefahren“

(rsn) – Der “moderne Radsport“ ist in aller Munde, aber offenbar noch nicht in jedem Team angekommen. Vor einigen Tagen hatte Arne Marit, Spät-Neuzugang bei Red Bull – Bora – hansgohe, bei

26.12.2025Van-Dijke-Zwillinge drängen auf mehr gemeinsame Einsätze

(rsn) – Familienbande sind stark. Das wissen auch Tim und Mick van Dijke. Die Zwillingsbrüder haben ihr erstes gemeinsames Jahr bei Red Bull – Bora – hansgrohe hinter sich, nachdem sie zuvor me

26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend

(rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi

26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere

(rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim

26.12.2025Ziel nach starkem Jahr: “Die zweiten Plätze in Siege umwandeln“

(rsn) – Das sei verraten: So weit vorne wie Max Kanter (XDS – Astana) landete in der RSN-Jahresrangliste 2026 kein anderer deutscher Sprinter. Das liegt zum einen daran, dass lange Zeit dominieren

26.12.2025Mit Uno-X bei den Topsprinterinnen angeklopft

(rsn) – Linda Zanetti (Uno-X Mobility) ist 2025 zu einem der Shootingstars im internationalen Peloton geworden. Nach zwei Jahren beim UAE-Team und einem bei Human Powered Health schloss sich die Sch

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.12.2025“Harzige Saison“ ohne Sieg und Tour, aber mit Doppelbronze

(rsn) – Stefan Küng ist sicher kein Legionär. Nach insgesamt sechs Jahren bei BMC sowie derer sieben bei Groupama – FDJ steht 2026 erst zum zweiten Mal in seiner Profilaufbahn ein Tapetenwechsel

25.12.2025Pogacar verdankt Niederlage gegen Vingegaard viel

(rsn) – Als Tadej Pogacar 2019 die Tour de l’Avenir (2.2Ncup) gewann, war er in seinem zweiten U23-Jahr Teil des Drittdivisionärs ROG – Ljubljana. In einer – nachträglich kann man das nicht

25.12.2025Auf Trainingsgruppe schießender Autofahrer festgenommen

(rsn) – Drei Tege nachdem die Trainingsgruppe des Drittdivisionärs S.C. Padovani Polo - Cherry Bank im Etschtal aus einem fahrenden Auto heraus aus nächster Nähe beschossen worden war, wurde der

25.12.2025Baroncini: “Ein Wunder, dass ich noch lebe und sehen kann“

(rsn) – Am 6. August stürzte Filippo Baroncini (UAE – Emirates – XRG) bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) schwer. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und es wurde um sein Leben gefürchtet.

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)