RSN Rangliste, Platz 241: Rüdiger Selig (Jenatec)

Alle Erwartungen übertroffen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Alle Erwartungen übertroffen"
Rüdiger Selig wird 2012 für Katjuscha fahren. | Foto: ROTH

13.12.2011  |  (rsn) – Vom Amateur zum WorldTour-Fahrer – und das innerhalb einer Saison. Rüdiger Selig hat dieses Kunststück geschafft. Der Fahrer vom Team Jenatec krönte ein sehr erfolgreiches Jahr mit einem Profivertrag bei Katjuscha, dem künftig von Hans-Michael Holczer geführten russischen WorldTour-Rennstall.

Damit wurde auch die Prognose von Seligs Trainer Torsten Wittig wahr. „Vor etwa zwei Jahren sagte 'Wille' zu mir, dass ich 2012 Profi werden könne“, sagte Selig zu Radsport News.

Den Vertrag hat sich der Sprintspezialist redlich verdient, auch wenn Selig selbst nicht zu hundert Prozent mit seiner Saison zufrieden war. „Ich habe zu oft die Plätze zwei, drei und vor allem vier belegt. Es hat anfangs einfach ein Sieg gefehlt“, sagte er rückblickend.

Schon in der ersten Saisonhälfte fuhr der 22-Jährige mehrere Top-Ergebnisse ein. So wurde er im Mai bei der Premiere des ProRace Berlin (Kat. 1.1) beachtlicher Vierter. Seinen ersten Saisonsieg feierte er Anfang Juni bei der Tour de Berlin, einem prestigeträchtigen Mehretappenrennen der Klasse U23. Bei den Deutschen Meisterschaften in Neuwied mischte Selig im Straßenrennen der Profis ebenfalls vorne mit und wurde Neunter. Bei der polnischen Mazzovia-Tour (Kat. 2.2)  trug der Berliner sogar für zwei Tage das Führungstrikot und beendete die Rundfahrt auf Rang zwei.

Angesichts dieser Erfolge wurde das Team Leopard-Trek auf Selig aufmerksam und verpflichtete den schnellen Deutschen als Stagiaire. Bei der Star-Equipe aus Luxemburg fand sich Selig schnell zurecht und holte einen dritten Etappenrang beim Circuit Franco Belge (Kat. 2.1), den er zudem auf Platz acht beendete. Eine Woche zuvor hatte er bei der WM in Kopenhagen im U23-Straßenrennen als Vierter eine Medaille knapp verpasst.

Der ganz große Coup gelang Selig Anfang Oktober, als er das Eintagesrennen Binche-Tournai-Binche (Kat. 1.1) gewann. „Gegen Ende der Saison kam ich ganz gut in Schwung und habe mit den Erfolgen bei der WM, beim Circuit Franco Belge und vor allem Binche-Tournai-Binche meine Erwartungen übertroffen“, so Selig, der ergänzte: „Bei der WM hätte ich mir eine Medaille gewünscht und ich wäre gerne U23-Meister auf der Straße geworden – aber der letzte Sieg hat für alles entschädigt.“

Selig machte sich lange Zeit auch Hoffnungen auf ein Engagement bei Leopard-Trek. Doch nach der Fusion mit RadioShack war für den Deutschen kein Platz mehr im Kader. Dafür stattete ihn Katjuscha mit einem Profivertrag aus.

„Ich möchte mich bei den Profis etablieren, meine Erwartungen erfüllen und mir einen Namen machen“, lauten Seligs Zielsetzungen für das erste Profijahr. Ganz einfach wird das nicht werden. „In erster Linie werde ich versuchen, so viel wie möglich zu lernen und für das Team zu arbeiten", fügte er der Katjuscha-Neuling deshalb an.

Sein neuer Sportlicher Leiter Torsten Schmidt traut Selig jedenfalls einiges zu. „Er hat schon mit seinem Sieg in Binche gezeigt, was er drauf hat. Wir wollen ihm nicht zu viel Druck machen, aber ich denke, er kann schon früh in der Saison ein paar gute Ergebnisse einfahren“, so Schmidt zu Radsport News.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.01.2012Ein unglaubliches Jahr

(rsn) - Er war der Überflieger des Jahres 2011 und landet deswegen völlig verdient auf Platz 1 der Radsport News Rangliste. Mit 18 Siegen war Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) zum einen der an S

31.12.2011Nur bis zur Tour verlief die Saison perfekt

(rsn) - Das Jahr 2011 war für Alberto Contador (Saxo Bank) ein ständiges Auf und Ab: Triumph beim Giro d`Italia, eine bittere Niederlage bei der Tour de France und im Hintergrund immer wieder die Di

31.12.2011Der "ewige Zweite" triumphiert bei der Tour

(rsn) – Im Herbst seiner Karriere ist Cadel Evans (BMC) zum Siegfahrer geworden. Nachdem er 2009 im Alter von 32 Jahren das Regenbogentrikot des Weltmeisters errungen hatte, gewann Evans in dieser S

30.12.20112012 sollen wieder Klassikersiege her

(rsn) – Zu Beginn seiner Karriere galt Joaquin Rodriguez (Katjuscha) als ausgewiesener Klassikerspezialist. In der abgelaufenen Saison fuhr er allerdings alle sieben Siege bei Rundfahrten ein. Doch

30.12.2011Das gewisse Etwas fehlte

(rsn) – Kein Sieg bei einem der großen Klassiker, eine Niederlage im WM-Zeitfahren gegen Tony Martin, die Holzmedaille im WM-Straßenrennen und auch kein Erfolgserlebnis bei der Tour: 2011 war nich

29.12.2011Ganz großes Kino bei der Grande Boucle

(rsn) - Am Ende wurde es nichts mit dem Podium. Dennoch war Thomas Voeckler (Europcar) die große Überraschung der Tour de France 2011. Sieben Jahre, nachdem er bereits für zehn Tages das Gelbe Trik

29.12.2011In den Zeitfahren so gut wie nicht zu schlagen

(rsn) - Die Wachablösung im Zeitfahren scheint vollzogen. In der Saison 2011 war nicht mehr Fabian Cancellara (Leopard-Trek) das Maß aller Dinge, sondern Tony Martin (HTC- Highroad). Im Kampf gegen

28.12.2011Bis einschließlich dem Giro bärenstark

(rsn) – Der Italiener Michele Scarponi (Lampre-ISD) hat 2011 herausragende Leistungen gezeigt – allerdings nur in der ersten Saisonhälfte. Da allerdings landete der 32-Jährige bei allen Rundfahr

28.12.2011Erstmals in Paris auf dem Tour-Podium

(rsn) – Im Bruderduell mit Andy hat Fränk Schleck in diesem Jahr die Nase in der Radsport News-Rangliste vorn. Während Andy sich mit Platz 22 begnügen musste, platzierte sich Fränk in den Top Te

27.12.2011Mit dem Bergtrikot der Tour belohnt

(rsn) – Wenn es schwer wird, dann ist Samuel Sanchez (Euskaltel) zur Stelle. So auch wieder in der abgelaufenen Saison. Zwar konnte der Asturier weder einen großen Klassiker gewinnen, noch bei der

27.12.2011Die Vuelta war wichtiger als die WM

(rsn) – Mit 15 Siegen war Peter Sagan (Liquigas) in der abgelaufenen Saison einer der erfolgreichsten Fahrer im Peloton. „Gerade meine erste große Landesrundfahrt in Spanien war mit gleich drei E

26.12.2011Mehr als nur ein Zeitfahr-Ass

(rsn) - 2011 hätte das Jahr von Bradley Wiggins werden können. Teilweise wurde es dies auch. Bei Rundfahrten und Zeitfahren gehörte der Brite in der abgelaufenen Saison zu den besten seiner Zunft.

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)