Scharfe Kritik an Yannick Noahs Kolumne in Le Monde

Moncassin: "Dopingfreigabe inakzeptabel und unverantwortlich"

Foto zu dem Text "Moncassin:
Yannick Noah bei der Präsentation der Tour de France 2012 mit Bernhard Hinault | Foto: ROTH

21.11.2011  |  (rsn) - Die am Samstag in der Zeitung „Le Monde“ veröffentlichte Kolumne von Yannick Noah sorgt für großes Aufsehen. Der Tennisstar der 80er Jahre, der sich heute unter anderem als Reggae-Sänger versucht, schrieb über Doping im Sport und griff dabei besonders die spanischen Athleten an.

„Wie kann eine Nation den Sport so dominieren? Heute ist Sport ein wenig wie Asterix bei den Olympischen Spielen: Ohne Zaubertrank ist es schwer zu gewinnen. Es entsteht der Eindruck, dass sie wie Obelix als Kind in den Kessel gefallen sind. Die Glücklichen“, ätzte Noah und schrieb weiter:

„In Spanien verläuft sich die Fuentes Affäre im Sand. Die meisten Kunden des guten Doktors wurden nicht belangt. Warum aber rollen wir nach der positiven Dopingprobe (aufgrund eines schlechten Stücks Fleisch, na sicher…) für Contadors Rückkehr zur Tour de France den Roten Teppich aus? Wir sollten diese Heuchelei beenden. Das Beste, was wir jetzt tun können, ist das Doping zu akzeptieren. Dann hätte jeder den Zaubertrank“, fügte der 51-Jährige hinzu.

Die Kritik an Noahs Vorschlag besonders in Frankreich ist heftig. Team Type1-Sportdirektor Frédéric Moncassin etwa nannte die Aussagen „inakzeptabel“ und „unverantwortlich“. Moncassin: „Im Radsport bekämpfen wir Doping schon seit einer sehr langen Zeit. Es ist ein Kampf. Ich bin 150-prozentig gegen eine Legalisierung", so der 43-jährige Franzose.

In einem Interview mit 20minutes.fr argumentierte der frühere Klassikerspezialist und zweifache Tour-Etappengewinner, dass das Verbot von leistungsteigernden Mitteln hauptsächlich die Gesundheit der Athleten schützen soll. „Doping ist verboten, weil es hochgradig gesundheitschädlich ist. Eine große Show abzuliefern ist gut aber man sollte dabei seine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen“, betonte Moncassin.

Außerdem widersprach er der Aussage, dass eine Legalisierung von Doping potenziell gefährlichere Doping-Praktiken verhindern würde. “Es ware das gleiche… alle Fahrer würden bestimmte Produkte nehmen, aber manche würden auch andere Mittel ausprobieren um einen Vorteil zu haben. Wie bei Riccò… die Lösung ist richtig: Er wurde erwischt und ist jetzt lebenslang gesperrt. Ende der Geschichte.“

Moncassin ist sich zudem sicher, dass die Resultate bei den Rennen kaum andere wären. „Wenn man Doping legalisieren würde, hätten wir so ziemlich dieselben Ergebnisse. Ein Champion ist ein Champion. Manche haben gewonnen, weil sie betrogen haben, aber viele haben gewonnen, weil sie große Rennfahrer sind“, sagte er. 

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