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13.09.2011 | (rsn/wowo) - Obwohl Bartosz Huzarski schon erfolgreichere Radsportjahre in seiner Profikarriere erlebt hat, ist der 31-jährige Pole mit dem Saisonverlauf zufrieden. Vor allem bei der Türkei- und der Polen-Rundfahrt konnte der NetApp-Fahrer mit Topleistungen glänzen. In der Türkei belegte er in der Gesamtwertung den sechsten Rang, nachdem er sogar für einen Tag das Leadertrikot getragen hatte. Bei der Tour de Pologne wurde Huzarski sogar Siebter und somit bester Pole.
„Hand aufs Herz. Ich habe mir diese Saison anders vorgestellt. In erster Linie hatte ich gehofft, dass ich ein Rennen gewinnen werde, aber mein Konto ist bis dato leer. Ich habe zwar einige gute Renntage hinter mir wie in der Türkei, bei der Ruta del Sol, dem Tro-Bro-Leon oder der Polen-Rundfahrt, aber ein Sieg ist dabei nicht rausgesprungen“, sagte Huzarski zu Radsport News.
Huzarski ist ein Allrounder, der sehr gerne sein Glück in der Flucht sucht und keine Probleme bergauf hat. „Meine Stärken konnte man in den Mehrtagesrennen sehen. In diesem Jahr habe ich allerdings sehr viel Kraft bei Rennen in Belgien und Frankreich verloren, die mir einfach nicht liegen",erklärte er. "Im Großen und Ganzen sollte ich schon zufrieden sein, aber ich stelle an mich sehr hohe Ansprüche und deshalb werde ich alles darauf setzen, mich zu verbessern“, fügte Huzarski hinzu.
In Polen wurde Huzarski auf den Kosenamen Huzar getauft, weil er immer angriffslustig fährt und niemals klein beigibt. Huzar – so hieß im 16. und 17. Jahrhundert der Soldat im Dienste der polnischen Könige, der zu Pferde ritt und unter anderem 1683 Wien vor der türkischen Armee rettete.
Seit diesem Jahr steht Huzarski beim einzigen deutschen Pro-Conti-Team NetApp unter Vertrag, zu dem er vom italienischen ISD-Neri wechselte. „Es wäre super, wenn NetApp die ProTour-Lizenz bekommen würde. Der deutsche Radsport verdient es, eine Mannschaft in der ersten Liga zu haben. Auch die Fans, die vom Radsport und Radfahren besessen sind, haben es verdient. Das Team entwickelt sich, lernt immer wieder dazu, sammelt Erfahrung, die so wichtig ist. Ich hoffe, dass wir gemeinsam den Sprung in die WorldTour-Serie schaffen“, so Huzarski, der auch im Jahr 2012 im charakteristischen blau-weißen Trikot bestreiten wird.
Es stellt sich allerdings die Frage: was dann? „Das weiß ich jetzt noch nicht. Mir gefällt es bei NetApp. Aber ich würde auch gerne versuchen, einmal in einem ProTeam zu fahren, um zu sehen, ob ich das Zeug dazu habe", sagte Huzarski. "Ob ich imstande bin, mit den Besten mitzuhalten. Bei der Polen-Rundfahrt habe ich gezeigt, dass man keine Angst haben darf. Man muss nur an sich selbst glauben. Wenn NetApp sich weiterhin so gut entwickelt wie bisher und wenn die Teamleitung an mir interessiert sein wird, dann bleibe ich“, fügte er an.
Aktuell nimmt der sympathische Pole an der Tour of Britain teil, deren 2. Etappe am Montag wegen heftiger Windböen abgesagt werden musste.
Nach England stehen die Weltmeisterschaften in Kopenhagen auf dem Programm: „Bis jetzt habe ich aber noch nicht entschieden, ob ich der WM starten werde. Wer mich kennt, der weiß genau, dass ich nur dann ins Rennen gehe, wenn ich von meiner Form überzeugt bin. Wenn das nicht der Fall ist, dann überlasse ich lieber meinen Platz in der Mannschaft jemand anderem", kündigte Huzarski an. "Wenn ich in England feststelle, dass meine Form in Ordnung ist, dann werde ich nach Dänemark fahren, um Michał Gołaś (Vacansoleil-DCM) und Michał Kwiatkowski (RadioShack) zu helfen, denen das Rennprofil entsprechen sollte“.
Ob in der nächsten Saison Huzarski der polnische Hahn im NetApp-Korb bleibt? „Ich tue mein Bestes, damit sich das ändert. Ich habe schon dem Manager einige interessante Namen ins Ohr geflüstert. Die Entscheidung trifft jedoch die Teamleitung und nicht ich“, betonte er.
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