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01.07.2011 | (rsn) - 22 Mannschaften á neun Fahrer treten am Samstag bei der 98. Austragung der Tour de France (2. - 24. Juli) an. Im vierteiligen Teamcheck stellt Radsport News die Kapitäne und aussichtsreichsten Starter vor.
Teil 1: Saur-Sojasun bis HTC-Highroad
Saur-Sojasun (Startnummern 211 – 219)
Die Franzosen setzen bei ihrer ersten Tour de France auf Rundfahrtenspezialist Jérôme Coppel. Der 24-jährige Franzose trumpfte 2010 als Fünfter beim Critérium du Dauphiné groß auf. In diesem Jahr reichte es zu Rang 13. Bei seinem zweiten Tour-Start will sich Coppel unter den besten Zehn platzieren. Außerdem macht sich der Kapitän des Zweitdivisionärs Hoffnungen auf das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Auf Sprinter Jimmy Casper verzichtete die Teamleitung um Manager Stephane Heulot. Stattdessen hofft man auf Erfolge aus Ausreißergruppen heraus. Dafür kommen unter anderem der in dieser Saison bereits drei Mal erfolgreiche Jonathan Hivert oder auch der endschnelle Laurent Mangel in Frage.
Vacansoleil-DCM (Startnummern 201-209)
Wie Saur-Sojasun steht auch der niederländische Rennstall vor seiner ersten Tour-Teilnahme. Einen Mann für die vorderen Plätze der Gesamtwertung hat das Team nicht in seinen Reihen, auch wenn Johnny Hoogerland als Dreizehnter der Vuelta 2009 bereits sein Können in einer großen Rundfahrt unter Beweis gestellt hat. Bei der Tour wird der Niederländer allerdings vornehmlich auf Etappenjagd gehen. Wie Hoogerland ist auch der Belgier Thomas de Gendt - Etappensieger bei Paris-Nizza und der Tour de Suisse - prädestiniert für einen Tageserfolg aus einer Ausreißergruppe heraus. Große Hoffnungen ruhen zudem auf dem Franzosen Romain Feillu. Der 27-Jährige, der bei der Tour 2008 schon einen Tag im Gelben Trikot fuhr, ebenso wie der Slowene Borut Bozic in den Sprintankünften unter die besten Fünf fahren. Aber auch als Ausreißer hat Feillu, der in diesem Jahr bereits acht Siege verbuchen konnte, aufgrund seiner Tempohärte und Endschnelligkeit gute Chancen. Auf schwerem Terrain können der Italiener Marco Marcato und der aufstrebende Niederländer Wout Poels Akzente setzen.
Katjuscha (Startnummern 191-199)
Katjuscha setzt auf ein komplett russisches Aufgebot. Mit Joaquin Rodriguez bleibt der stärkste Rundfahrer zu Hause. Allerdings hat der Spanier bereits den Giro d'Italia und die Dauphiné in den Beinen. Aber auch die beiden Italiener Filippo Pozzato und Danilo Di Luca wurden nicht berücksichtigt. In der Gesamtwertung soll es Vladimir Karpets richten. Abgesehen von einem zweiten Platz bei den russischen Zeitfahrmeisterschaften konnte der 30-Jährige, der die Tour 2009 immerhin auf Rang zwölf beendete, in diesem Jahr noch keine Akzente setzen. Ganz anders sein Landsmann Denis Galimzyanov: Der 24-jährige Tour-Debütant hat bereits zwei Saisonsiege eingefahren und soll in den Sprintankünften zumindest in die Nähe des Podiums fahren. Als Etappenjäger steht Alexander Kolobnev bereit. Dem 30-jährigen Eintagesspezialisten liegen die kürzeren Anstiege. Bereits in der ersten Woche könnte seine Stunde schlagen. Auch den frisch gekürten Russischen Meister Pavel Brutt sollte man auf der (Ausreißer-)Rechnung haben.
Europcar (Startnummern 181-189)
Der französische Zweitdivisionär geht hochmotiviert in die Tour, schließlich startet die 98. Austragung in der Vendée, wo die Mannschaft beheimatet ist. Die Teamleitung hofft vor allem auf einen erneuten Etappensieg von Kapitän Thomas Voeckler. Der 32-Jährige, der 2011 seine bis dato erfolgreichste Saison absolviert, wird sich wieder als Ausreißer vor dem Peloton zeigen. Fährt Voeckler bei der Tour in der Form, die ihm in diesem Jahr bereits acht Siege bescherte, so ist an einem dritten Tour-Etappenerfolg des kleinen Elsässers kaum zu zweifeln. Voecklers gleichaltriger Teamkollege Anthony Charteau will sein Bergtrikot verteidigen, das im Vorjahr überraschend eroberte. Die Reglementänderung – doppelte Punktzahl gibt es nur noch am Schlussanstieg bei HC-Bergankünften – wird den Franzose gegenüber den Klassementfahrern sicherlich nicht bevorteilen. Gespannt sein darf man auf den Auftritt von Christophe Kern. Der frischgebackene französische Zeitfahrmeister lieferte im Juni als Etappensieger und Sechster des Critérium du Dauphiné eine erstklassige Leistung ab. Sein Teamchef Jean-Rene Bernaudeau tippte den Straßburger in der L`Equipe hinter Contador und Andy Schleck sogar als Gesamtdritten. Soweit wird es sicher nicht kommen. Dennoch wird der 30-Jährige in der Europcar-Equipe eine der tragenden Kräfte sein. Auch Kern könnte sein Augenmerk auf das Gepunktete Trikot legen. Als Etappenjäger auf den Bergetappen könnte sich Pierre Rolland betätigen, bei Sprintankünften kann Sebastien Turgot zumindest in die Top Ten fahren.
HTC-Highroad (Startnummern 171-179)
Auch wenn Mark Cavendish in der laufenden Saison mit bisher nur vier Siegen noch hinter den Erwartungen zurückblieb, ist der 26-jährige Brite der Topfavorit bei den flachen Sprintankünften und wieder für eine Handvoll Siege gut. In diesem Jahr soll es auch zum ersten Mal mit dem Grünen Trikot des besten Sprinters klappen – ob ihm dabei das neue Punktesystem bevor- oder benachteiligen wird, wird sich zeigen. Mit dem Australier Matthew Goss steht ein weiterer endschneller Fahrer im HTC-Aufgebot. Dem Mailand-San Remo-Gewinner liegen die etwas schwereren Ankünfte. So könnte der 24-Jährige einspringen, wenn es für Cavendish zu schwer werden sollte. Mit Bernhard Eisel und Mark Renshaw stehen zudem zwei starke Anfahrer im neunköpfigen Aufgebot. In der Gesamtwertung soll Tony Martin im dritten Anlauf den Sprung in die Top Ten schaffen. Im Zeitfahren wird ihm nur Fabian Cancellara das Wasser reichen können. Am Berg muss der Paris-Nizza-Sieger aber in Topform sein, um sein ambitioniertes Ziel zu erreichen. An Martins Seite steht der Slowake Peter Velits, 2010 Überraschungsdritter bei der Vuelta. Dem 26-Jährigen könnte im Hochgebirge auch ein Tagessieg aus einer kleinen Ausreißergruppe heraus gelingen.
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