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18.04.2011 | (rsn) - Beim Treffen von Vertretern des Weltverbands UCI und der Vereinigung der Profi-Radstelle AIGCP ist es heute vor Journalisten zu einem Eklat gekommen. Anlass war das schon seit längerem heftig diskutierte Funkverbot, was bereits bei UCI-Rennen außerhalb der WorldTour praktiziert wird.
Vertreter von 39 der insgesamt 42 ProTeams und Professional Continental Teams waren zu dem Tages-Seminar im Brüsseler Sheraton Hotel erschienen. Nach Ausführungen der UCI-Spitze zu den Themen Anti-Dopingkampf, ProTeams, Weltrangliste, Rad-Design und Finanzen kam auch das Funkverbot noch einmal auf den Tisch. Zunächst durften französisch-sprachige Journalisten reden, ehe McQuaid an der Reihe war. Während dessen Äußerungen kehrten die Funkverbot-Gegner der Versammlung den Rücken und verließen aus Protest den Raum.
Zu den Protestlern zählten Bjarne Riis (Saxo Bank-SunGard), Roberto Amadio (Liquigas-Cannondale), Johan Bruyneel (RadioShack), Rolf Aldag (HTC-Highroad) sowie Vertreter der Teams Sky und Garmin-Cervelo. Auch zahlreiche andere schlossen sich an, sodass der Konferenzraum des Hotels nahezu verwaist war. Als Gründe gaben einige an, sie müssten ihren Flieger erreichen. Doch ein Teammanager, der anonym bleiben will, sprach Klartext: „Sie wollten uns nicht zuhören, stattdessen versuchten sie, uns mit Exkursen in die Radsportgeschichte abzuspeisen. Es war ein Witz.“
UCI-Chef Pat McQuaid äußerte sich wie folgt zu dem Vorfall: "Das überrascht mich nicht, dass sie den Saal verlassen haben. Sie haben einen absoluten Tunnelblick und lassen keine anderen Meinungen zu. Wenn etwas nicht ihren Vorstellungen entspricht, dann lassen sie es nicht gelten." Außerdem stellte der UCI-Boss klar: "Die Entscheidung zum Funk-Verbot ist gefallen. Über Sicherheitsaspekte können wir gerne sprechen, aber wir wollen keinen direkten Kontakt mehr zwischen Fahrern und Teamchefs."
Während sich die Team-Repräsentanten an der Hotelbar versammelten, um sich über ein mögliches gemeinsames Statement zu verständigen, blieb McQuaid im Konferenzraum. Laut cyclingnews.com soll im Laufe des Tages ein gepfefferter E-Mail-Austausch zwischen dem UCI-Boss und dem bei dem Meeting nicht anwesenden Jonathan Vaughters vonstattengegangen sein. Unter anderem stelle McQuaid den Vorsitzenden der AIGCP als Moralapostel dar.
Weiter heißt es bei cyclingnews.com: Nachdem er (McQuaid) mit den Teams fertig sei, werde er (Vaughters) eine Menge haben, worüber er (Vaughters) nachdenken könne.
Ferner habe der UCI-Präsident durchblicken lassen, dass er kein Interesse an weiterem Gedankenaustausch mit Vaughters zu diesem Thema hat.
In einer Stellungnahme der AIGCP äußerte die Fahrergewerkschaft ihre Enttäuschung über den Verlauf des Meetings in Brüssel. Dort hätten unabhängige Experten im Sinne der Funkverbot-Gegner zu Wort kommen sollen, was der Weltverband allerdings nicht zugelassen habe. Außerdem habe die UCI die Tagesordnung nicht noch kurzfristig umstellen wollen. "Bei der UCI kommt Bürokratie vor Sicherheit", heißt es in einem Statement der AIGCP.
Der Weltverband hatte den Verzicht der Funkverbots-Diskussion damit begründet, dass die Tagesordnung schon seit Anfang April feststünde. "Dann kann Vaughters nicht am Tag vorher kommen und diese ändern wollen. So kann man nicht handeln", sagte McQuaid.
Den Umstand, dass die unabhängigen Experten nicht zu Wort kamen, gibt die AIGCP als Auslöser für den Boykott der McQuaid-Rede an.
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