--> -->
16.12.2010 | (rsn) – Bei der Tour de France konnte Tony Martin (HTC-Columbia) die großen Erwartungen nicht erfüllen. Dennoch beendete der 25-Jährige trotz anfänglichen Knieproblemen die abgelaufene Saison als bester deutscher Rundfahrer. Mit der Eneco-Tour gewann Martin zudem sein erstes bedeutendes Mehretappenrennen.
Wegen hartnäckiger Knieprobleme kam der gebürtige Cottbuser allerdings nur langsam in Schwung. „Ich werde definitiv im Januar nicht mehr meine Sitzposition ändern. Den Fehler macht man nur einmal“, sagte Martin am Saisonende zu otz.de. Diese kleine technische Veränderung schien die Ursache für seine Sehnenverletzung im rechten Knie gewesen zu sein, die den Allrounder zu Saisonbeginn zurückwarf.
Zwar konnte er im Februar einen dritten Platz im Zeitfahren der Andalusien-Rundfahrt (Kat. 2.1) und einen fünften Etappenrang bei Paris-Nizza belegen - das war's aber auch schon an vorderen Platzierungen. Erst bei der Kalifornien-Rundfahrt (Kat. 2.HC) Mitte Mai konnte Martin den ersten seiner fünf Saisonsiege einfahren. In seiner Paradedisziplin, dem Zeitfahren, ließ der Columbia-Fahrer die anderen Spezialisten wie seine Teamkollegen Michael Rogers und Bert Grabsch sowie die beiden US-Amerikaner David Zabriskie (Garmin-Transitions) und Levi Leipheimer (RadioShack) deutlich hinter sich.
Mit dem Erfolgserlebnis im Rücken ging es zur Tour de Suisse, dem letzten Härtetest vor der Frankreich-Rundfahrt.
Die Tour-Generalprobe verlief über weite Strecken nach Plan. Nach Platz drei im Prolog und weiteren guten Ergebnissen an den folgenden Tagen konnte Martin nach der 3. Etappe das Führungstrikot übernehmen. Nach drei Tagen an der Spitze der Gesamtwertung erlebte er allerdings auf der Königsetappe einen kleinen Einbruch und fiel weit zurück. Im abschließenden Zeitfahren schlug der Columbia-Kapitän aber zurück, holte seinen zweiten Saisonsieg und bezwang dabei sogar den Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank) bei dessen Heimspiel. In der Endabrechnung verbesserte sich Martin noch auf Rang sechs.
Als Martin bei den Deutschen Meisterschaften Ende Juni Titelverteidiger Bert Grabsch vom Thron stieß und sich seinen ersten Titel im Zeitfahren sicherte - dazu kam noch ein vierter Platz im Straßenrennen -, sprach einiges für eine gute Tour de France.
In Frankreich wurden die Hoffnungen aber schon früh getrübt. Nach einem famosen zweiten Platz (hinter Cancellara) im Prolog büßte Martin durch einen Sturz auf der 3. (Kopfsteinpflaster)-Etappe nach Arenberg wertvolle Zeit ein. Schlimmer noch: Auch im Hochgebirge fuhr die deutsche Tour-Hoffnung hinterher, so dass Martin im Gesamtklassement weit zurückfiel und die Tour auf Position 137 beendete.
Wiedergutmachung betrieb der Deutsche Meister im langen Zeitfahren am vorletzten Tag, als er sich wieder nur Cancellara geschlagen geben musste. Nach der Tour musste er sich allerdings eingestehen, dass die Tour-Vorbereitung wohl zu kräfteraubend gewesen war. "Ich bin die Tour of California im Mai für unseren Hauptsponsor mit sehr viel Engagement gefahren, danach die Tour de Suisse und dann kam das das harte Tour-Training. Das war zu intensiv“, so Martin selbstkritisch.
Nach einer kurzen Auszeit kehrte er bestens erholt zur Eneco-Tour zurück. Auf den schmalen niederländischen und belgsichen Straßen zeigte Martin eindrucksvoll sein Können. Als Zweiter der 3. Etappe übernahm der Deutsche die Gesamtführung, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab. Seinen ersten großen Rundfahrtsieg garnierte Martin mit dem Erfolg im Einzelzeitfahren am Schlusstag. "Das Zeitfahren zu gewinnen ist natürlich der perfekte Abschluss", freute sich der Columbia-Profi. "Das motiviert mich zusätzlich für den Rest des Jahres. Es ist ein großartiges Gefühl, solch ein wichtiges Rennen zu gewinnen."
Der Formaufbau mit Ziel Straßen-WM in Australien, wo Martin im Zeitfahren Titelverteidiger Cancellara herausfordern wollte, gestaltete sich problemlos. Auch bei der Tour of Britain, wo Martin trotz einer Erkältung lange Zeit gute Leistung brachte und seinem Teamkollegen Michael Albasini zum Gesamtsieg verhalf, verlief nach Plan.
In Geelong hatte Martin im Zeitfahrduell mit dem Top-Favoriten Cancellara allerdings großes Pech. Ein früher Defekt warf ihn zunächst weit zurück. Doch der Vorjahresdritte steckte nicht auf, kämpfte sich zurück und konnte sich erneut die Bronzemedaille sichern. „Ich dachte, alles ist aus. Nach einem Platten ist es schwer, die Motivation hochzuhalten, vor allem wenn man um den Sieg mitfahren wollte", schilderte Martin die entscheidende Rennsituation. Am Thron des Titelverteidigers hätte er aber wohl auch ohne Defekt nicht rütteln können. Zu überlegen absolvierte Cancellara sein Rennen.
In die kommende Saison geht Tony Martin mit ähnlichen Zielen wie im abgelaufenen Jahr: eine starke Tour fahren und die WM-Goldmedaille im Zeitfahren holen. Sollte er die Vorbereitung besser dosieren können und von Verletzungen verschont bleiben, ist ihm beides zuzutrauen.
(rsn) - Im November und Dezember präsentiert Radsport News seinen Lesern die Jahresrangliste 2010. Hier finden Sie den Überblick über die Platzierungen aller deutschen, österreichischen, schweizer
(rsn) - Wie in den vergangenen Jahren auch präsentiert Ihnen Radsport News im November und Dezember die Rangliste der abgelaufenen Saison. Wir haben alle UCI-Rennen des Jahres 2010 anhand eines Punkt
(rsn) – Der Konkurrenz fuhr Alberto Contador in der abgelaufenen Saison in gewohnter Manier davon, den Zweifeln konnte er jedoch nicht entkommen. Nach seinem positiven Test auf Clenbuterol während
(rsn) - Auch 2010 führte bei den hügeligen Klassikern kein Weg an Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) vorbei. Der Belgier gewann das Amstel Gold Race und die Lombardei-Rundfahrt und landete bei de
(rsn) – In der Saison 2010 ist Vincenzo Nibali endgültig in die Weltspitze der Rundfahrtspezialisten aufgestiegen. Sieben prestigeträchtige Siege fuhr der 26-Jährige ein, an erster Stelle steht n
(rsn) – Konstanter geht es kaum: Joaquin Rodriguez (Katjuscha) holte im Lauf der Saison nicht weniger als 32 Top-Ten-Platzierungen; für einen Kletterspezialisten eine sensationelle Ausbeute. Die Hi
rsn) – In Abwesenheit des wegen Dopings gesperrten Alejandro Valverde ist Luis Leon Sanchez bei Caisse d`Epargne zum Kapitän aufgestiegen. Der 27-jährige Spanier gewann zwar nur sechs Rennen, fuhr
(rsn) – Fabian Cancellara (Saxo Bank) zeigte 2010 einmal mehr, dass er der zur Zeit beste Zeitfahrer und Klassikerjäger der Welt ist. So gewann der Schweizer das WM-Zeitfahren, beide Zeitfahrwettbe
(rsn) – Tyler Farrar (Garmin-Transitions) hat in der abgelaufenen Saison bewiesen, dass er zur Zeit der wohl kompletteste unter den Sprintern ist. Nicht nur auf Flachetappen war der US-Amerikaner er
(rsn) – Beflügelt durch das Regenbogentrikot, dass er im September 2009 bei der Straßen-WM in Mendrisio erringen konnte, legte Cadel Evans (BMC Racing) zumindest bis in den Sommer hinein eine famo
(rsn) – Bei Euskaltel ist Samuel Sanchez ein echter Dauerbrenner. Seit 2000 fährt der mittlerweile 32-Jährige für den baskischen Rennstall. Auch in der abgelaufenen Saison erfüllte der Olympiasi
(rsn) – Stück für Stück klettert Robert Gesink nach oben. In diesem Jahr fuhr der Niederländer zum ersten Mal die Tour de France zu Ende und landete gleich auf einem hervorragenden sechsten Plat
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w
(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re
(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V
(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,
(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende
(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war
(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein
(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil
(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig
(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr
(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär
(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten