Vorschau 68. Paris-Nizza

Nimmt Contador Revanche für´s letzte Jahr?

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Alberto Contador bereitet sich auf den Start der Etappe vor.

06.03.2010  |  (rsn) – Mit der Fernfahrt Paris-Nizza steht ab Sonntag die erste große Mehretappenfahrt des Jahres an. Bei dem achttägigen Wettbewerb gehen die Spanier Alberto Contador (Astana), Alejandro Valverde und Titelverteidiger Luis Leon Sanchez (Caisse d`Epargne) als große Favoriten an den Start. Die starke Konkurrenz wird allerdings alles versuchen, um bei der Fahrt zur Sonne selbst im Rampenlicht zu stehen. Spannung ist garantiert, auch wenn erstmals seit Jahren kein deutsches Team eingeladen wurde.

Die Strecke: Den Auftakt der prestigeträchtigen Fernfahrt bildet traditionell ein kurzes Auftaktzeitfahren in Montfort-l'Amaury. Diesmal führt der Prolog über einen acht Kilometer langen Rundkurs, der mit kurzen Kopfsteinpflasterstück und einem Anstieg der 3. Kategorie aber nicht ganz einfach ist. Die 2. Etappe hingegen kommt auf ihren 201 Kilometern komplett ohne Bergwertung aus und wird eine Angelegenheit für die Sprinter. Auch am Tag darauf kann man mit einer Massenankunft rechnen. Die können wohl auch die drei Bergwertungen der 3. Kategorie – einer davon zehn Kilometer vor dem Ziel - nicht verhindern.

Das vierte Teilstück von Saint Juinen über 208 Kilometer nach Aurillac wird für die Sprinter aber wohl zu anspruchsvoll sein. Insgesamt sechs Bergwertungen – jeweils drei der 2. und 3. Kategorie – stehen auf dem Programm. Scharfrichter wird die sieben Prozent steile Cote de la Martinie (Kat. 2) drei Kilometer vor dem Ziel sein.Auf der 5. Etappe wartet die einzige Bergwertung auf das Feld. Im anspruchsvollen Finale muss sieben Kilometer vor dem Ziel mit der Cote de Chabrits ein Kategorie-2-Anstieg überquert werden, ehe es anschließend zur in 1055 Metern Höhe gelegenen Bergankunft in Mende (Kat. 1) hinauf geht. Mit nur drei Kilometer Länge ist der Schlussanstieg relativ kurz, die Durchschnittssteigung von über zehn Prozent könnte aber dennoch für eine deutliche Selektion führen.

Eine Angelegenheit für die Ausreißer dürfte das wellige sechste Teilstück mit vier Bergwertungen werden. Fahrer, die am Vortag viel Zeit eingebüßt haben, werden einen Freifahrtsschein bekommen. Am vorletzten Tag der Fernfahrt steht mit der 220 Kilometer langen Etappe von Peynier nach Tourrettes-Sur-Loup eine weitere Kletterpartie auf dem Programm. Fünf Bergwertungen der 3. Kategorie und zwei Anstiege der 2. Kategorie folgt gut 30 Kilometer vor dem Ziel mit dem Col de Vence ein Berg der 1. Kategorie. Auch die letzten Kilometer der Etappe führen noch einmal leicht bergan.

Traditionell bildet die 119 Kilometer lange Etappe rund um Nizza den Schlusspunkt des "Rennens zur Sonne". Am letzten Tag kann das Gesamtklassement noch einmal mächtig durcheinander gewirbelt werden, da gleich drei Bergwertungen der 1. Kategorie anstehen. Zunächst geht es auf den Col de la Porte, mit 1068 Metern Höhe das Dach der Fernfahrt. Anschließend folgen noch La Turbie und der Col d`Eze, von dort aus es die letzten 16 Kilometer allerdings nur noch bergab ins Ziel nach Nizza auf die „Promenade des Anglais“geht.

Die Favoriten: Als klarer Favorit geht der spanische Toursieger Alberto Contador ins Rennen. Der Astana-Kapitän bewies in diesem Jahr bereits mit seinem Gesamtsieg bei der Algarve-Rundfahrt eine gute Frühform. Die Konkurrenz muss beim derzeit besten Rundfahrer der Welt auf eine Schwäche hoffen, wie es im Vorjahr geschah, als Contador mit einem Hungerast zurückfiel und das Rennen nur auf Platz vier beendete. Neben Contador zählen dessen Landsleute Luis Leon Sanchez und Alejandro Valverde (beide Caisse d`Epargne) sowie Olympiasieger Samuel Sanchez (Euskaltel) zu den heißen Anwärtern auf vordere Platzierungen.

Die größten Rivalen der Spanier dürften die US-Amerikaner Christian VandeVelde (Garmin-Transitions) und Levi Leipheimer (RadioShack), der Italiener Damiano Cunego (Lampre), der Belgier Jurgen van den Broeck (Omega Pharma Lotto), der Tscheche Roman Kreuziger (Liquigas) sowie der Däne Jakob Fuglsang und der luxemburgische Vorjahreszweite Fränk Schleck (beide Saxo Bank) sein. Die französischen Fahnen sollen der Vorjahresdritte Sylvain Chavanel (Quick Step) und Sandy Casar (Fdjeux) hochhalten. Aus deutscher Sicht geht Jens Voigt (Saxo Bank) ambitioniert ins Rennen. Hinter der Form von Tony Martin (HTC Columbia) steht hingegen noch ein Fragezeichen. Der Eschborner musste wegen einer Sehnenverletzung im Januar zwei Wochen mit dem Training aussetzen und peilt eine Platzierung unter den besten Zehn an.

In den Sprintentscheidungen zählen Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) und André Greipel (HTC Columbia) zu den heißesten Kandidaten. Die beiden deutschen Topsprinter treffen unter anderem auf die Italiener Danilo Napolitano (Katjuscha) und Francesco Chicchi (Liguigas), den Spanier Koldo Fernandez (Euskaltel), den Argentinier Juan José Haedo (Saxo Bank), den Neuseeländer Greg Henderson (Sky), den Slowene Borut Bozic (Vacansoleil) und auf den Franzosen Jimmy Casper (Saur-Sojasun).

Die Strecke:

1. Etappe, Sonntag, 7. März: : Montfort l`Amaury (Prolog), 8 km
2. Etappe, Montag, 8. März: Saint-Arnoult-en-Yvelins – Contres, 201,5 km
3. Etappe, Dienstag, 9. März: Contres – Limoges, 201 km
4. Etappe, Mittwoch, 10. März: Saint Junien – Aurillac, 208 km
5. Etappe, Donnerstag, 11. März: Maurs – Mende, 173,5 km
6. Etappe, Freitag, 12. März: Pernes-les-Fontaines – Aix-en-Provence, 157 km
7. Etappe, Samstag, 13. März: Peynier – Tourrettes-sur-Loup, 220 km
8. Etappe, Sonntag, 14. März: Nizza-Nizza, 119 Kilometer

Die Teams: Ag2r, Astana, Bbox Bouygues Telecom, Caisse d`Epargne, Cervelo, Cofidis, Euskaltel, Fdjeux, Garmin-Transitions, Katjuscha, Lampre, Liguigas, Omega Pharma-Lotto, QuickStep, Rabobank, Saur-Sojasun, Skil-Shimano, Saxo Bank, HTC-Columbia, RadioShack, Sky, Vacansoleil

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