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15.03.2010 | (rsn) – Platz zwei im Prolog, einen Tag im im Gelben Trikot, Sechster im Gesamtklassement – Jens Voigt (Saxo Bank) kann auf einen rundum gelungenen Auftritt bei der 68. Auflage von Paris-Nizza zurückblicken. „Natürlich hätte ich das Gelbe Trikot gerne bis zum Schluss verteidigt, aber realistisch betrachtet lief das Rennen schon sehr gut für mich, fast besser als erwartet“, sagte der Berliner im Gespräch mit Radsport News. „Platz sechs ist ein sehr gutes Ergebnis, vor allem, wenn man sieht, wer von mir gelandet ist. Das sind ja nun keine unbekannten Namen.“
Am Sonntag vor einer Woche war Voigt noch gemeinsam mit seinem Luxemburger Teamkollegen Fränk Schleck als Saxo Bank-Doppelspitze in das Auftaktzeitfahren gegangen. Nach Platz zwei im Prolog und Rang sieben auf der 1. Etappe änderte sich die Rollenverteilung aber. „Als wir am zweiten Tag nach der Windkantenaktion mit einer Ausreißergruppe 17 Sekunden Vorsprung herausfahren konnte, sagte mir Fränk dass er sich zwar gut fühle, aber nicht so, dass er das Rennen gewinnen könnte und dass er deshalb für mich fahren würde“, erklärte Voigt, der nach der 3. Etappe das Gelbe Trikot übernahm, es bei der tags darauf folgenden Bergankunft in Mende allerdings an den hohen Favoriten und späteren Gesamtsieger Alberto Contador (Astana) abgeben musste.
Mit seiner Leistung bei der Fahrt in den französischen Süden hofft Voigt, bei der Teamleitung weitere Pluspunkte im Kampf um einen der begehrten neun Startplätze für die Tour de France gesammelt zu haben. „Ich denke, ich habe gezeigt, dass ich trotz meiner 38 Jahre immer noch zuverlässig bin und mich behaupten kann“, so der zweifache Gewinner der Deutschland Tour. „Es ist ja klar, dass ich nicht mehr die Tour gewinnen werde. Das erwartet ja auch keiner. Aber ich bin da, wenn ich gebraucht werde, und das ist das Wichtigste.“
Seinen schlimmen Sturz bei der letztjährigen Tour de France hat er zwar „abgehakt“ und außer einer Narbe über der Augenbraue und einem rechten Zeigefinger, der sich noch immer nicht ganz gerade biegen lässt, sind keine körperlichen Folgen zurückgeblieben. Den Ehrgeiz, noch einmal auf den Champs Elysees in Paris anzukommen, hat der Routinier allerdings noch immer. „Mir war eigentlich schon damals auf dem Krankenbett klar, dass ich mich so nicht von der Tour verabschieden will“, so der Allrounder, dessen nächster Einsatz in Spanien bei der Katalonien-Rundfahrt (22.-28. März) bevorsteht: „Das ist ein berglastigeres Rennen als Paris-Nizza und dort wird Fränk Schleck unser Kapitän sein. Ich hoffe auf einen Etappensieg.“
Dagegen wird Voigt nicht beim Criterium International starten, das er bereits fünf Mal gewonnen hat. Saxo Bank hat sich gegen die zweitägige Kurz-Rundfahrt und stattdessen sich für das ProTour-Rennen in Nordpsnaien entschieden. „Sicher war das Criterium International meiner Lieblingsrennen, aber es ist in diesem Jahr ein völlig anderes Rennen“, so der Titelverteidiger. „Es wird in warmem Klima auf Korsika stattfinden, die Berge sind länger und die Bergetappe findet bereits am Samstag statt. Mir kommt das alles nicht mehr so entgegen. Ich mochte die Kälte, die Dunkelheit am Morgen und die nicht ganz so langen Anstiege.“
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