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15.11.2009 | (rsn) - Zwar konnte Dennis Pohl in der abgelaufenen Saison für sein neues Team Kuota-Indeland nicht ganz so viele Top-Ten-Platzierungen herausfahren wie im Jahr zuvor im Trikot der 3C Gruppe, dafür gelangen dem jungen Sprinter seine ersten beiden Profisiege.
„Es war ein tolles Jahr mit einem tollen Team“, resümierte Pohl gegenüber Radsport News. „Das Team hat mir durch wirklich grandiose Vorarbeit die zwei Saisonsiege möglich gemacht, die beide absolute Highlights meiner sportlichen Karriere darstellen.“
Nach Platz sieben beim belgischen Eintagesrennen Nokere Koerse (Kat. 1.1) konnte der 23-Jährige erstmals Mitte April bei Rund um Düren (Kat. 1.2) jubeln. Eine längere Zeit ohne Spitzenergebnisse beendete Pohl Anfang August in Frankreich bei der Tour des Pyrénées (Kat. 2.2), wo er das erste Teilstück gewann und anschließend für einen Tag das Führungstrikot trug.
Trotz seiner beiden Siege reichte es für den Niedersachsen allerdings nicht zu einem Vertrag bei einem ProTour- oder ProContinental-Team. „Das ist schon enttäuschend“, so die Sprinthoffnung. „Es ist wirklich bedauernswert zu sehen, wie wenig Leistung im Radsport honoriert und geachtet wird.“ Bei den Verhandlungen machte Pohl die Erfahrung, dass „sich Manager, Sponsoren und Sportler bei den jährlich wiederkehrenden Vertragsk(r)ämpfen wie in einer Stierkampfarena gegenseitig Horn und Messer um die Kehle fetzen.“
Und Pohl legte nach: „Ein Kampf, in dem sich jeder selbst der nächste ist, in dem keine Freundschaften mehr zählen. Ein Kampf, bei dem Verträge mit Namen, Zahlen und Unterschriften über die Tische wandern, jedoch unter den Tischen Köpfe rollen und Existenzen fallen“, beschrieb er in drastischen Worten das Prozedere. „Jeder lebt den Traum des Radsports und sieht das reale Leben gerne durch die Radbrille unterm Helm, der leider nicht vor dem knallharten Aufprall der Realität schützt. Jeder ist ersetzbar geworden."
Das ist nicht die Welt des Dennis Pohl, der sich deshalb im kommenden Jahr vermehrt um sein Architekturstudium kümmern wird. „Außerdem will ich mich auf Radrennen im Ausland konzentrieren. Ein Team habe ich jedoch noch nicht“, so der in Alma-Ata in Kasachstan geborene Pohl.
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